So still die Toten
Fahrersitz, trank Kaffee und beobachtete ihren leeren Parkplatz. Seit Monaten folgte er Angie, verbarg sich in den Schatten und prägte sich alle ihre Angewohnheiten ein.
Eines hatte er dabei gelernt: Ihre Chefin, Charlotte Wellington, legte großen Wert auf Sicherheitsvorkehrungen. Angie in ihrem Büro zu schnappen, würde also schwierig werden. Nicht unmöglich, aber schwierig.
Sie lenkte ihren schwarzen BMW auf ihren Parkplatz und stieg aus, die Aktentasche in der Hand. Ihre langen Beine trugen sie über das Parkdeck zum Aufzug, wo sie rasch auf den Knopf drückte.
Dixon strich mit den Händen über das Lenkrad und malte sich aus, wie es sich anfühlen würde, ihre nackte Haut zu berühren. Er konnte es kaum erwarten.
Er musste sich beeilen. Seinen Partner würde es gar nicht freuen, dass er sich nicht an ihre Abmachung hielt. Doch sobald Dixon Angie hatte, würde er sie in weniger als einer Stunde außer Landes schaffen, und dann lag ein ganzes Leben vor ihnen.
Die Türen öffneten sich, und sie verschwand im Aufzug.
Allein schon beim Gedanken daran, sie zu besitzen, bekam er eine Erektion. Rastlosigkeit erfüllte ihn. Die primitive sexuelle Energie in ihm war so stark, dass ihn ein Schauer überlief. Er musste die Dämonen austreiben, die ihn von innen her zerfraßen.
Eigentlich durfte er sich nicht in aller Öffentlichkeit eine Hure suchen, aber er brauchte die Befriedigung, sonst würde er sich niemals genug konzentrieren können, um sich Angie zu holen.
»Ich habe schon vor ihm Nutten aufgegabelt und bin nicht erwischt worden. Ich komme auch ohne ihn klar.« Nach der Verhaftung durch Garrison hatte er seine Lektion gelernt. Es galt, Spaß zu haben und dafür zu bezahlen, ohne es allzu sehr zu übertreiben.
Es würde schwer sein, sich zurückzuhalten – es war eine solche Wonne für ihn, wenn eine Frau schrie und ihn anflehte, aufzuhören –, aber er würde es irgendwie schaffen, nicht zu grob zu werden. Ein bisschen Schmerz musste ausreichen.
Er ließ den Wagen an und machte sich auf den Weg zu seiner bevorzugten Straßenecke.
23
Dienstag, 11. Oktober, 17:00 Uhr
Malcolm betrat das ZZ’s und sah Margo hinter der Theke stehen. Sie trug ein ärmelloses Shirt, das ihre muskulösen, tätowierten Arme betonte. Als sie ihn bemerkte, verfinsterte sich ihr Blick.
Er zeigte ihr seine Marke. »Hallo, Margo.«
»Hallo, Bulle.«
»Ich habe ein paar Fragen.«
Sie stellte das Glas ab und beugte sich vor. »Sie waren neulich abends hier.«
»Stimmt.«
»Diese Braut, die Eva dabeihatte, war Polizistin.«
»Nein, Anwältin.«
Margo zuckte die Achseln. »Auch nicht besser. Was wollen Sie? Ich hab den Cops schon erzählt, dass ich Lulu nicht gesehen habe.«
»Lulu Sweet ist tot.«
Für einen Augenblick wurden die harten Züge weicher. »Tut mir leid, das zu hören.«
»Ich habe ein paar Fragen.«
»Und ich nicht viele Antworten.«
Malcolm beugte sich vor. »Ich habe ein paar Freunde bei der Sitte, die ihren Hintern liebend gern hier auf die Barhocker pflanzen und mit euren Gästen plaudern würden.«
»Ich hab nichts zu verbergen.«
»Dann ist es ja gut.« Er stieß sich vom Hocker ab. »Wenn Sie bereit sind, sich ein paar Antworten zu überlegen, sagen Sie mir Bescheid? Dann pfeife ich die Bluthunde zurück.«
Margo fluchte unterdrückt. »Scheißkerl.«
»Heißt das Ja?«
»Was wollen Sie wissen?«
»Hat irgendjemand Tony gesehen?«
»Nein. Er hat die Fliege gemacht, gleich nachdem Lulu verschwunden ist.«
»Hat irgendjemand sich in Lulus Nähe herumgedrückt, mit ihr geredet oder sie belästigt?«
»Nicht mehr als sonst. Sie war hübsch und lebhaft, und das gefiel den Kerlen.«
»Was ist mit ihrer Tasche?«
Margo zögerte. »Ich weiß nicht.«
»Tatsächlich? Ich rieche Bluthunde.«
»Scheiße. Hinter der Theke.«
Er sparte sich die Feststellung, dass sie den anderen Cops erzählt hatte, die Tasche sei nirgends zu finden gewesen. »Danke.«
Es war ein Beutel aus blauem Jeansstoff mit knallbunten aufgenähten Flicken. Malcolm durchwühlte ihn. Kamm, leerer Geldbeutel, Kaugummi, Cracker und ganz unten ein zusammengeknülltes Stück Papier. Er legte die Tasche auf der Theke ab und glättete den Zettel. Es war eine handgeschriebene Nachricht.
Ich sehe dir so gern zu. Du bist die Beste.
»Irgendeine Idee, wer ihr das gegeben haben könnte?«
Margo las die Nachricht. »Nein, wirklich nicht. Falls irgendjemand sie genervt haben sollte, hat sie es jedenfalls nie erwähnt.«
Er gab ihr
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