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So still die Toten

So still die Toten

Titel: So still die Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Burton
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schwöre es.«
    Der Mann zog ein Messer aus der Gesäßtasche. Die Frau keuchte auf und schrie. Die Gäste des Motels bekamen oft Schreie zu hören und riefen die Polizei erst, wenn es wirklich störend wurde. »Nein, das wirst du nicht.«
    »Scheiße!«, keuchte Dixon.
    Der
Andere
hielt ihm das Messer hin. »Bring deinen Schlamassel in Ordnung.«
    Dixon hob die Hände. »Ich? Daran habe ich keinen Spaß.«
    »Du hast uns die Suppe eingebrockt, also musst du sie auch auslöffeln.«
    Die Frau heulte auf, und Dixon schrak zurück. »Nein.«
    Ein Grinsen verzerrte das Gesicht seines Partners. Er trat einen Schritt vor, und in einer einzigen, geschmeidigen Bewegung packte er die Frau am Haar und schnitt ihr die Kehle durch. Augenblicklich brach sie zusammen. Eine Blutlache bildete sich um ihren Kopf, und Luft gurgelte aus ihrem Hals.
    »Scheiße!«, brüllte Dixon. »Was hast du getan? Meine Fingerabdrücke und meine DNA sind hier überall verteilt!« Er wich einen Schritt zurück, damit seine Schuhe nicht mit dem Blut der Hure in Berührung kamen. »Dafür gehe ich nicht ins Gefängnis.«
    »Nein, dafür gehst du nicht ins Gefängnis.«
    Am liebsten wäre Dixon ins Badezimmer gelaufen, um sich zu übergeben. »Warum hast du sie dann umgebracht, verdammt noch mal?«
    Der
Andere
zuckte die Achseln und ließ das Messer neben der Frau zu Boden fallen. »Spaß. Unterhaltung. Langeweile.«
    »Ich kann damit nicht weitermachen. Ich kann nicht.«
    »Ich verstehe.« Das Lächeln des Mannes wirkte freundlich und nachsichtig. »Es ist dir zu heftig.«
    Dixons Atem verlangsamte sich ein wenig. »Dann kann ich also raus aus dem Deal?«
    »Selbstverständlich. Aber du musst mir einen Gefallen tun.«
    Dixons Hände zitterten, und nur mit Mühe gelang es ihm, sich nicht in die Hose zu machen. »Ich muss mich übergeben.«
    »Nur zu.«
    Dixon stürzte ins Badezimmer und erbrach sich in die Toilette. Seine Augen tränten, und die Bauchmuskeln taten ihm weh. Schließlich wischte er sich den Mund ab und stand auf.
    »Also, was diesen Gefallen angeht.«
    »Was willst du von mir?«
    »Die Cops brauchen jemanden, dem sie die Schuld an diesen Morden geben können. Ich habe den perfekten Sündenbock für sie. Gehen wir zu meinem Wagen.«
    »Deinem Wagen? Warum?«
    »Je weniger man dich jetzt sieht, desto besser. Gehen wir.«
    Dixon nahm seinen Mantel und seine Krawatte und wankte nach draußen zu der dunklen Limousine. Er ließ sich auf den Beifahrersitz fallen, zittrig vor Übelkeit und Adrenalin.
    Er lehnte den Kopf gegen die weiche Kopfstütze. »Warum stehst du so aufs Töten?«
    »Es ist ein finsteres Hobby, das gebe ich zu.«
    »Wie lange tötest du schon?«
    Der
Andere
zuckte die Schultern. »Die erste Frau habe ich umgebracht, als ich sechzehn war.«
    »Scheiße.«
    Der Mann nickte, selbst verblüfft über sein Geständnis. »Nicht schlecht, was?«
    Dixon öffnete die Augen, um noch etwas zu sagen, spürte dann jedoch, wie ihm von der Seite eine Nadel in den Hals gestochen wurde. Augenblicklich wurde ihm schwindlig, und seine Sicht verschwamm.
    »Du bringst mich um«, krächzte er.
    »Lass dich nie mit einem Skorpion ein. Du wirst immer gestochen.«
    Der Anruf wegen der Prostituierten kam gegen Mitternacht. Der Hotelbesitzer hatte das Zimmer für fünf Stunden vermietet. Als es so weit war und die nächsten Gäste warteten, hatte er die Frau gefunden und die Polizei gerufen.
    Jetzt standen Kier und Garrison neben der Leiche und betrachteten sie. Die Frau lag auf dem Bauch, und um ihren Kopf hatte sich eine Blutlache gebildet.
    »Ist das die, die mit Dixon gegangen ist?«, fragte Malcolm.
    »Ja.« Die Frau, die geantwortet hatte, war wie eine Hure angezogen – enge Jeans, eng anliegendes Top, goldener Gürtel –, aber um ihren Hals hing eine Polizeimarke. Sie hieß Officer Julian. »Das ist Foxy. Sie ist seit zwei Monaten in der Stadt. Nicht älter als zwanzig.«
    Malcolm musterte die Leiche und bemerkte die Blutergüsse um den Hals und die Bissspur an der Schulter. »Die blauen Flecken und die Bisse sind typisch für Dixon.«
    »Die Pathologin wird mit ziemlicher Sicherheit an der Innenseite ihrer Oberschenkel Hämatome und Spuren von Gewaltanwendung finden«, meinte Garrison.
    Officer Julians hellrot geschminkte Lippen wurden schmal. »Die Mädchen hier in der Gegend waren überrascht, Dixon zu sehen. Sie haben Foxy davor gewarnt, mit ihm zu gehen, aber er hat zweihundert Dollar angeboten. Das war es ihr wert.«
    Foxys Finger waren

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