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So unwiderstehlich reizvoll

So unwiderstehlich reizvoll

Titel: So unwiderstehlich reizvoll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Mather
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Mund. Nach der Rückkehr aus Cornwall hatte sie sich von Cary lediglich die vereinbarte schriftliche Referenz geben lassen. Das Geld hatte sie abgelehnt und dafür lieber ihre Armbanduhr versetzt. Glücklicherweise hatte Carys Zeugnis gereicht, um ihr die Stelle in der Boutique zu verschaffen.
    Nachdem Juliet geduscht hatte, öffnete sie endlich den Umschlag, dessen offizielles Aussehen nichts Gutes versprach. Entgeistert starrte sie auf den Briefkopf. Eine Rechtsanwaltssozietät aus Bodmin. Bodmin!
    Ihre Hände bebten, und die Buchstaben tanzten vor ihren Augen, während sie das Schreiben las. Lady Elinor war gestorben, und sie war zur Beerdigung und Testamentseröffnung am 2. Juli eingeladen!
    Lady Elinor, diese eigenwillige und durchsetzungsstarke alte Dame, lebte nicht mehr? Für Juliet war das unvorstellbar. Fassungslos ließ sie sich auf die Couch sinken. Wie mochte Raphael zumute sein? Während ihres kurzen Besuchs auf Tregellin hatte sie sehr wohl gemerkt, wie sehr er an seiner Großmutter hing. Jetzt war sie tot, und Cary würde das Anwesen erben. Mit Sicherheit verkaufte er es sofort, denn sein Interesse galt einzig und allein dem Geld, nicht aber an dem schönen alten Haus.
    O Raphael …
    Unfähig, länger still zu sitzen, sprang sie auf und schritt ruhelos im Zimmer auf und ab. Seit ihrer Rückkehr nach London hatte sie sich so bemüht, Raphael aus ihren Gedanken zu verbannen. Aber was sie nach dem Tod ihres Vaters und der Scheidung von David mit der Zeit geschafft hatte, wollte ihr diesmal nicht gelingen.
    Sie war immer noch nicht in der Lage, ohne Trauer und Schmerz an jenes Wochenende zurückzudenken. Das Glück war ihr damals so nah erschienen. Sie selbst hatte es vorsätzlich zerschlagen, weil sie Raphael gegenüber nicht ehrlich gewesen war. Indem sie ihre Rolle als Carys Verlobte konsequent und bis zum bitteren Ende gespielt hatte, hatte sie alle betrogen, am meisten jedoch Raphael.
    Auf Tregellin schien man Cary und sie immer noch für ein Paar zu halten, sonst hätte man sie bestimmt nicht eingeladen. Juliet biss sich auf die Lippe. Sie musste dem Anwalt mitteilen, dass die Verlobung, die in Wirklichkeit nie bestanden hatte, inzwischen gelöst war.
    Auf einmal standen Tränen in ihren Augen. Sie hatte Lady Elinor sehr gemocht, und die alte Dame war sehr freundlich zu ihr gewesen und hatte ihr den kostbaren Ring geschenkt. Gern hätte Juliet an der Beerdigung teilgenommen, um ihr die letzte Ehre zu erweisen.
    Das würde natürlich auch ein Wiedersehen mit Raphael bedeuten. Was war schon dabei? Sie hatte nie wieder etwas von ihm gehört, der beste Beweis, dass er ihrer leidenschaftlichen Begegnung keine besondere Bedeutung zugemessen und sie wahrscheinlich längst vergessen hatte. Außerdem verachtete er sie als Carys Komplizin.
    Als Juliet endlich ins Bett ging, wusste sie immer noch nicht, wie sie sich entscheiden sollte. So gern sie auch an den Feierlichkeiten teilgenommen hätte, sie gehörte nicht zur Familie, und ihre Anwesenheit erschien ihr unpassend. Nach einer schlaflosen Nacht traf sie eine Entscheidung.
    In ihrer Mittagspause rief sie den Rechtsanwalt an. Sie sagte ihm, sie würde sehr gern zur Beerdigung, nicht jedoch zur Testamentseröffnung kommen. Ihre Verlobung mit Cary sei inzwischen gelöst und der Kontakt zur Familie abgebrochen.
    „Sie haben leider keine Wahl, Mrs. Lawrence“, erklärte ihr Mr. Arnold. „Lady Elinor hat ein Vermächtnis zu Ihren Gunsten gemacht und Ihr persönliches Erscheinen zur Testamentseröffnung verfügt. Die große alte Dame hat Sie sehr bewundert, wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf.“
    „Sie hat mich bewundert?“ Vor Scham wäre Juliet am liebsten im Erdboden versunken. Lady Elinor war tot, und sie hatte sich nie bei ihr entschuldigen können.
    „Ja, das hat sie mit gegenüber stets betont. Wir sehen uns dann also am Montag. Ich freue mich sehr, Sie kennenzulernen, Mrs. Lawrence.“ Damit war das Gespräch beendet.
    „Probleme?“ Die Filialleiterin betrat das Büro und schreckte Juliet hoch, die gedankenverloren das Telefon betrachtete.
    „Das kann man wohl sagen.“ Juliet zögerte. „Könnte ich Montag einen Tag Urlaub bekommen? Ich muss zu einer Beerdigung.“
    Sandra Sparks, ebenfalls noch eine junge Frau, sah Juliet mitfühlend an. „Ein Familienmitglied?“
    „Nein. Es ist sehr wichtig für mich, Sandra. Ich habe es versprochen. Ich muss unbedingt nach Cornwall, nach Tregellin. Es handelt sich um Lady Elinor Daniels … Ich

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