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So weit der Wind uns traegt

So weit der Wind uns traegt

Titel: So weit der Wind uns traegt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Bundespolizei angehörten.
    Andere Boote, deren Fahrer den Tumult auf dem Wasser bemerkt hatten, näherten sich ebenfalls, hielten aber an, als sie die Dienstmarken entdeckten. „Brauchen Sie Hilfe?“, rief ein Fischer. „Wir können die beschädigten Boote zur Marina schleppen, wenn Sie möchten.“
    Einer der Agenten warf Robert einen kurzen Blick zu, als wollte er dessen Erlaubnis einholen. „Ja, wir wären Ihnen sehr dankbar“, antwortete er.
    Evie sah absichtlich nicht zu Robert hinüber, obwohl sie seinen forschenden Blick mehrmals spürte. Nie würde sie das kalte Entsetzen vergessen, als Mercers Komplize auf ihn geschossen hatte. Sie hatte gefürchtet, erneut hilflos zusehen zu müssen, wie ein geliebter Mann vor ihren Augen starb. Robert wollte sie nicht. Er hatte sie nur benutzt. Aber er lebte zumindest.
    Endlich setzte die Reaktion ein, und sie begann am ganzen Körper zu zittern.
    Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis alles erledigt war. Ihre Kleider trockneten langsam. Der verwundete Mann wurde in Begleitung von zwei FBI-Agenten zur weiteren Behandlung an Land gebracht. Als Nächstes wurden Mercer und der zweite Mann in Handschellen abgeführt. Ringsum manövrierten Fischerboote, um die beiden beschädigten Fahrzeuge zu bergen.
    Evie sammelte alle Kraft und übernahm das Steuer, während der Fahrer sich an der Rettungsaktion beteiligte. Endlich hatten sie es geschafft.
    Robert brachte sein Boot längsseits. „Alles in Ordnung?“, fragte er streng.
    Sie sah ihn nicht an. „Mir ist nichts passiert.“
    „He, Lee, übernehmen Sie das Boot. Ich bringe Evie zur Marina zurück“, rief er.
    Der FBI-Agent kletterte sofort hinüber, und Evie überließ ihm ihren Platz. Sie wollte nicht mit Robert fahren. Deshalb suchte sie nach einem anderen bekannten Gesicht.
    „Steig ein“, forderte Robert sie auf, und sie gehorchte wortlos. Es hatte keinen Sinn, ihm auszuweichen. Wenn er mit ihr reden wollte, würde er sich nicht davon abbringen lassen.
    Auf der Rückfahrt zur Marina schwiegen sie beide. Das schwarze Boot glitt wunderbar weich über das unruhige Wasser. Trotzdem spürte Evie den leisesten Stoß im Kopf. Sie musste die Augen schließen, um die aufsteigende Übelkeit zu bekämpfen.
    Robert verringerte die Geschwindigkeit und näherte sich der Marina. Er warf einen kurzen Blick zu Evie hinüber und bemerkte ihr blasses Gesicht. „Du bist doch verletzt“, schimpfte er.
    Sofort öffnete sie die Augen und blickte entschlossen geradeaus. „Nein, das ist nur die Reaktion.“
    Robert wusste, wie matt und elend man sich fühlen konnte, nachdem man eine äußerst gefährliche Situation überstanden hatte. Deshalb nahm er ihre Erklärung wortlos hin. Trotzdem beschloss er, Evie für eine Weile aufmerksam im Auge zu behalten.
    Er ließ das Boot in den Liegeplatz gleiten, und sie kletterte hinaus, bevor er ihr helfen konnte. Automatisch befestigte sie die Leinen an den vorgesehenen Haken, wandte sich ab und eilte in ihr Büro.
    Burt stand hinter dem Tresen und blickte ihr mit einer Mischung aus Erleichterung und Besorgnis entgegen. Normalerweise stellte er nie persönliche Fragen. Deshalb kamenseine Worte nur stockend. „Ist Ihr Boot gekentert? Sind Sie unverletzt?“
    Zwei Fragen auf einmal. Diesen Tag muss ich mir merken, dachte Evie. „Ja, mir ist nichts passiert. Ich bin nur ein bisschen durcheinander“, antwortete sie und überlegte, wie oft sie dies heute wohl noch wiederholen musste. „Aber mein Boot ist schwer beschädigt. Einige Fischer schleppen es her.“
    Robert kam herein, und Burt atmete erleichtert auf. „Ich gehe wieder in die Werkstatt und kümmere mich darum“, erklär te er.
    Robert ging zu dem Getränkeautomaten, warf eine Vierteldollarmünze ein und drückte auf den Knopf. Ratternd fiel die Flasche in den Ausgabeschacht.
    Evie setzte sich hinter den Tresen, um eine Barriere zwischen sich und Robert zu schaffen. Natürlich nützte es nichts. Robert kam um den Tresen herum und lehnte sich dagegen.
    „Hier, trink das“, forderte er Evie auf und reichte ihr die Cola. „Du hast einen kleinen Schock bekommen und brauchst unbedingt Zucker.“
    Wahrscheinlich hatte Robert recht. Nachdem er Jason und sie aus dem Wasser gezogen hatte, hatte er ebenfalls darauf bestanden, dass sie etwas Süßes zu sich nahm.
    Robert vergewisserte sich, dass sie seine Anordnung befolgte, dann begann er zu reden. „Mercer war der Geschäftsführer meiner Computerfirma in Huntsville. Wir liefern unter

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