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So weit die Hoffnung trägt - Roman

So weit die Hoffnung trägt - Roman

Titel: So weit die Hoffnung trägt - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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Sie und McKale verband echte Liebe. Nur für mich gab es sie nicht.«
    Pamela schwieg lange Zeit. Schließlich sagte sie: »Aber ein Gutes hatte meine letzte Ehe doch.« Sie griff in ihre Handtasche und zückte ihr Handy. Nach einem Tastendruck hielt sie mir das Telefon hin, damit ich es sehen konnte. Auf dem Display war ein Foto einer jungen Frau, vielleicht sechzehn oder siebzehn Jahre alt. Sie war hübsch, mit großen braunen Augen, langen braunen Haaren und Sommersprossen. Sie sah McKale, wie sie in dem Alter aussah, sehr ähnlich.
    »McKale hat eine Schwester?«, fragte ich.
    Pamela nickte. »Ihr Name ist Hadley.«
    Ich nahm das Telefon und starrte das Bild an. »Sie sieht genauso aus wie sie.« Ich gab ihr das Telefon zurück. »Wie war es, als sie geboren wurde?«
    »Es war so, wie es sein sollte. So, wie es bei McKale hätte sein sollen.«
    »War Hadley bei der Beerdigung?«
    »Nein. Sie wusste nicht einmal von McKale. Ich dachte, es würde zu verwirrend für sie sein. Aber nach der Beerdigung habe ich es ihr erzählt.«
    »Wie hat sie reagiert?«
    »Nicht so überrascht, wie ich dachte. Sie sagte, sie wüsste,dass ich noch ein anderes Kind bekommen hatte. Keine Ahnung, woher sie es wusste. Aber sie dachte, ich hätte es zur Adoption freigegeben oder im Stich gelassen. Sie war richtig empört, dass ich ihr nie von McKale erzählt hatte. Sie hat sich immer eine Schwester gewünscht.«
    »Ich kann nicht glauben, dass McKale eine Schwester hat.« In diesem Augenblick schwirrten mir alle möglichen unterschiedlichen Gefühle durch den Kopf, aber Wut war keins davon. Mein Zorn auf sie war verraucht – ich war mir nur nicht sicher, was an seine Stelle getreten war. Mitleid? Verständnis? Vielleicht sogar Sympathie. Einen Augenblick später sagte ich: »Was wollen Sie von mir?«
    Sie sah lange Zeit auf den Tisch. Als sie schließlich wieder aufsah, hatte sie Tränen in den Augen. »Gnade«, sagte sie leise.
    »Gnade?« Ich runzelte die Stirn. »Es steht mir nicht zu, Gnade zu gewähren. Die, die Ihnen vergeben muss, ist nicht mehr da.«
    »Ich dachte nur …« Sie atmete einmal aus. »Als ich Sie bei der Beerdigung sah … als ich Sie kennenlernte, da wusste ich, dass Sie und McKale eins gewesen waren. Ich dachte – ich hatte das Gefühl –, wenn Sie einen Weg finden könnten, mir zu vergeben, dann wäre es dasselbe, als wenn McKale mir vergeben würde. Und vielleicht könnte ich dann Frieden finden.« Sie sah mir in die Augen. »Und vielleicht könnten Sie es dann auch.«
    »Wie kommen Sie auf die Idee, dass ich keinen Frieden habe?«, fragte ich.
    »Weil man nicht hassen und Frieden haben kann.«
    Ich dachte über ihre Worte nach. Als ich schließlich wieder sprach, schüttelte ich den Kopf. »Ich weiß nicht, Pamela.«
    Sie senkte wieder den Blick, schloss die Augen, um ihrenSchmerz zu verbergen, auch wenn sich ein paar Tränen auf ihre Wangen stahlen. Es tat mir weh, all das, was sie durchgemacht hatte, noch zu verschlimmern.
    Einen Augenblick später sagte ich: »Das ist einfach ein bisschen viel zu verkraften. Es war ein langer Tag. Ich muss darüber schlafen.«
    Sie nickte verständnisvoll. »Wir können zurück zum Motel gehen.«
    Ich sah sie einen Moment an, dann schob ich meinen Stuhl vom Tisch zurück und stand auf. »Kann ich Ihnen noch etwas zu essen bringen? Sie könnten es mit auf Ihr Zimmer nehmen.«
    Sie schüttelte den Kopf, während sie sich erhob. »Nein, schon gut«, sagte sie leise.
    Schweigend gingen wir zurück zum Motel. Ich brachte Pamela zu ihrer Tür. Sie steckte den Schlüssel ins Schloss, aber anstatt die Tür zu öffnen, wandte sie sich zu mir um. »Egal, wie Ihre Entscheidung ausfällt, danke fürs Zuhören. Sie haben keine Ahnung, wie sehr mir das hilft. Vor allem, zu wissen, dass meine Kleine jemanden gefunden hatte, der sie wirklich geliebt hat.« Sie öffnete ihre Tür und ging hinein.
    »Pamela.«
    Sie sah noch einmal zu mir zurück.
    »Es tut mir leid, was Sie durchgemacht haben.«
    Sie lächelte traurig. »Danke. Gute Nacht, Alan.«
    »Gute Nacht«, sagte ich.
    Sie schloss ihre Tür, und ich ging zurück zu meinem Zimmer. Ich war vollkommen erschöpft. Ich wollte nur noch schlafen, aber ich hatte meine Kleidung seit Tagen nicht mehr gewaschen, und in dem Motel gab es einen kleinen Waschsalon. Ich suchte meine Sachen zusammen, steckte sie in die Waschmaschine und ging zurück zu meinem Zimmer.Ich sah fern, bis es Zeit war, die gewaschene Kleidung in den Trockner zu

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