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Söhne der Erde 03 - Das Schiff Der Hoffnung

Söhne der Erde 03 - Das Schiff Der Hoffnung

Titel: Söhne der Erde 03 - Das Schiff Der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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Mädchen versteifte sich vor Schrecken. Ihr Kopf flog herum. »Robot-Sonden!«
    Jetzt sahen es auch die anderen. Zwei flache, rotierende Scheiben, die über die Wüste strichen. Klein - zu klein, um Menschen, Platz zu bieten. Aber die Augen des Mädchens waren in Panik aufgerissen.
    »Die Felsen! Wir müssen zwischen die Felsen da drüben! Wenn man sich dicht an die Steine preßt, können sie einen manchmal nicht orten!«
    Ihre Stimme klang schrill.
    Verzweifelt bäumte sie sich auf, um sich loszureißen, doch da hatten sich auch Charru und Kormak schon in Bewegung gesetzt. Sie schlugen einen Haken, rannten geduckt weiter, erreichten die Insel zerklüfteter Steinbrocken, die aus der Entfernung fast mit dem roten Sand verschmolzen.
    Sekunden später preßten sie sich dicht gegen die heißen Felsen, während die grauen, metallisch schimmernden Robot-Sonden mit einem schrillen Pfeifen über sie hinwegzogen.
    Fernsehaugen und unsichtbare Strahlen suchten nach ihnen.
    Charru dachte an die Singhai-Klippen. Aber er war fast sicher, daß die Menschen dort instinktiv das Richtige tun würden.
IV.
    Eine Stunde später hatten sie sich im feuchten Schatten neben dem Wasserfall versammelt.
    Der alte Rat von Mornag, stellte Charru flüchtig fest. Oder diejenigen, die übriggeblieben waren. Niemand hatte das vorgeschlagen, es ergab sich von selbst. Aber hier versammelten sie sich nicht in der steinernen Königshalle von Mornag, es gab keine Mauern, und fast alle standen oder kauerten im Halbkreis, sahen herüber oder hörten zu, soweit sie nichts anderes zu tun hatten.
    Katalin und Shaara kümmerten sich um den verletzten Marsianer. Oben in den Felsen waren die Wachen verstärkt worden für den Fall, daß die Robot-Sonden zurückkamen. Das Mädchen aus Kadnos glaubte nicht daran. Nicht, wenn sich alle - Männer, Frauen und Kinder - bei der ersten Warnung wirklich blitzschnell in die Höhlen und Felsspalten geflüchtet hatten, die für genau diesen Zweck schon vorher ausgewählt worden waren. Auch Charru glaubte nicht, daß die Robot-Sonden zurückkommen würden. Ein einziges Mal hatten sie das Wüstengebiet abgeflogen - vielleicht, weil es irgendeine Vorschrift so wollte. Er war sicher, daß niemand in Kadnos ernstlich damit rechnete, die Sonden könnten noch Überlebende entdecken.
    Das marsianische Mädchen zeichnete mit einem Holzstück Linien in den roten Staub.
    Ihre Hände waren unsicher, verharrten immer wieder, zögerten, verwischten den einen Punkt, um ihn anderswo neu anzusetzen. Sie war es nicht gewohnt, sich in offenem Gelände zurechtzufinden. Den einzigen Anhaltspunkt bildeten die hohen Felsennadeln, die der Spiralschlitten gerammt hatte und von denen es in der Wüste mit dem Namen New Mojave nicht viele gab. Das Mädchen hatte von dem Punkt, der die Singhai-Klippen darstellte, eine gerade Linie nach Norden und eine abzweigende nach Nordosten gezeichnet. Charru lächelte matt, als er beide Linien in Bögen verwandelte und das Ganze nach Westen verlagerte, als drehe er am Zeiger einer Uhr. Er hätte schwören können, daß die beiden Marsianer aus der Richtung gekommen und dabeigewesen waren, im Kreis zu laufen.
    Hakon betrachtete noch einmal stirnrunzelnd die Zeichnung und nickte.
    Eine Gruppe der Nordmänner machte sich unter seiner Führung auf, um den geheimnisvollen Spiralschlitten zu suchen und nach Möglichkeit herzubringen. Nicht nur, um dem Mann und dem Mädchen zu helfen, für die es aus irgendeinem Grunde lebenswichtig schien, bis zum Einbruch der Dunkelheit an einen Ort zurückzukehren, den sie »Alpha-Reservat« nannten. Es gab noch andere Gründe. Der Spiralschlitten mußte irgendeine Art von speziellem Wüstenfahrzeug sein. Vielleicht würde es ihnen weiterhelfen, ihn zu sehen, zu untersuchen, wenigstens eins der Rätsel zu lösen, die die Maschinenwelt des Mars ihnen aufgab.
    Sara Mai wußte nicht, wie man das Fahrzeug in Gang setzte. Sie konnte es nicht einmal lenken und hatte es nie versucht. Ihre Augen wirkten verständnislos, als sie die ungläubigen Blicke bemerkte. Sie zuckte die Schultern.
    »Warum soll ich einen Spiralschlitten lenken können? Ich bin zum Studienfach Biologie eingeteilt. Milt mußte zum Transportwesen. Wir...wir hatten die Heiratserlaubnis beantragt, trotz des unterschiedlichen Intelligenz-Quotienten...«
    »Was ist das?« fragte Gillon von Tareth.
    Ihre Augen wurden rund. Dann strich sie sich das staubige, schweißverklebte Haar aus der Stirn. »Man mißt damit den...den

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