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Söhne der Erde 05 - Flucht in die Sonnenstadt

Söhne der Erde 05 - Flucht in die Sonnenstadt

Titel: Söhne der Erde 05 - Flucht in die Sonnenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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es ein Ablenkungsmanöver sein sollte.«
    Charru wandte sich ab und strebte dem Transportschacht zu. Dabei fragte er sich, wer es sein mochte, der sich jetzt noch allein hierher wagte. Conal Nord? Vermutlich, dachte er. Dabei wurde er sich bewußt, daß er in dieser Lage nicht einmal Conal Nord vertrauen durfte. Die Energiewerfer der »Terra 1« waren eine Bedrohung, die auch den Generalgouverneur dazu bringen mochte, seinem Pflichtgefühl statt seinem Gewissen zu folgen und ein falsches Spiel zu treiben.
    Vier Lasergewehre richteten sich schußbereit auf den Jet, als er, rot angestrahlt von der Sonne, über dem Wall aus Felsbrocken und Geröll auftauchte.
    Charrus Schritte stockten. Er hatte das blasse Gesichtsoval hinter dem Glas der Kuppel erkannt, das blonde, helmartig geschnittene Haar. Lara! Sie hatten Lara geschickt - vielleicht, weil sie sicher waren, daß ihr nichts geschehen würde. Und Conal Nord hatte es zugelassen.
    Charru kämpfte gegen den Aufruhr in seinem Innern.
    Er hatte geglaubt, sie nie wiederzusehen.
    Er wollte sie nicht wiedersehen. Es war sinnlos. Eine Bürgerin der Vereinigten Planeten und ein Barbar... Für ein paar Augenblicke hatte sie sich an ihn geklammert, in einer Ausnahmesituation, in der sie ihn nicht mit den Augen der Marsianer sah, sondern als das, was er für seine Gefährten war: Fürst von Mornag, König des Tieflands, Führer seines Volkes. Sie hatte sogar bleiben wollen. Aber inzwischen war sie zurückgekehrt in ihre eigene Welt. Jetzt würde sie wieder den gefährlichen, grausamen Wilden in ihm sehen, und es tat weh, das zu wissen.
    Als er ihr gegenüberstand, verriet sein hartes bronzefarbenes Gesicht nichts von seinen Empfindungen.
    Auch Laras Züge waren beherrscht. Nur in den grün getupften Augen lag ein verräterischer Schimmer.
    »Ich komme als Unterhändlerin«, sagte sie. »Der Präsident der Vereinigten Planeten möchte verhindern, daß es auf dem Mars zu Kriegshandlungen kommt...«
    »Das ist nicht neu«, erwiderte Charru knapp. »An unserer Antwort hat sich nichts geändert. Wir akzeptieren keine Sklaverei.«
    »Der Präsident weiß es. Er hat sich bereiterklärt, euch als Gegenleistung für die kampflose Übergabe die Möglichkeit einzuräumen, das Schiff instandzusetzen und damit den Mars zu verlassen.«
    Charru hielt den Atem an. »Das ist nicht wahr!«
    »Es ist wahr!« Laras Augen flammten auf, ihre Stimme zitterte. Die nächsten Worte flüsterte sie nur, denn sie waren allein für Charru bestimmt. »Glaubst du wirklich, daß ich dich belügen würde?«
    Er wußte, daß sie nicht log. Er spürte es. Langsam schüttelte er den Kopf.
    »Nein, Lara. Aber es klingt unwahrscheinlich.«
    »Es war auch unwahrscheinlich, daß ihr den Energiewerfer einsetztet, obwohl sich Helder alle Mühe gegeben hatte, ihn lahmzulegen.«
    »Kerr lebt noch?«
    »Ja, er lebt. Für den Präsidenten hat sich eine völlig neue Situation ergeben, mit der er nie gerechnet hatte. Er glaubte, das Schiff problemlos vernichten zu können, aber jetzt würde sich fast ein regelrechter Krieg daraus entwickeln. Und Simon Jessardin will keinen Krieg auf dem Mars: das würde sich auf die Moral der gesamten Vereinigten Planeten verheerend auswirken. Er bietet euch Verhandlungen an. Er will sich mit dir treffen - drüben bei den Felsennadeln, auf halbem Weg zwischen dem Schiff und der Stelle, wo Helders Raumboot abgestürzt ist.«
    Charru sah sie an.
    Er zweifelte. Nicht an ihrer Aufrichtigkeit, sondern an der Aufrichtigkeit des Friedensangebots. Die Marsianer glaubten, daß er keine andere Wahl hatte, als es zu akzeptieren. Und wenn er nicht darauf einging? Würden sie dann nicht mißtrauisch werden und Maßnahmen treffen, um eine eventuelle Flucht zu verhindern?
    Bevor er weiter überlegen konnte, trat Kormak zu der Gruppe.
    »Einen Augenblick, Fürst« sagte er und wies mit dem Kopf in Richtung auf die Mulde, in der die Jets standen. Charru begriff. Ein kaltes Prickeln nistete in seinem Nacken. Aber in Kormaks grauen Augen glaubte er einen Ausdruck verhaltenen Triumphs zu lesen. Karstein und Jarlon mußten gesund zurückgekommen sein.
    »Warte hier, Lara«, bat er. »Ich kann die Entscheidung nicht allein und auf Anhieb treffen. Aber es wird nicht lange dauern.«
    Sie nickte nur.
    Charru wandte sich ab und strebte hinter Kormak durch die Senke. Geschmeidig turnte er über den schmalen Felsengrat. Sekunden später stand er seinem Bruder und dem bärtigen Nordmann gegenüber.
    Ein einziger Blick

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