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Söhne der Erde 08 - Sucher der Zukunft

Söhne der Erde 08 - Sucher der Zukunft

Titel: Söhne der Erde 08 - Sucher der Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U.Wiemer
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nach von der Begegnung mit fremden Rassen ausging, und hatten beschlossen, sich strikt auf ihr eigenes Sonnensystem zu beschränken.
    Charru schaltete die Gedanken ab, während er den Jet über den Zaun dirigierte und im Sichtschutz einer massiven Metallkonstruktion landete, in der er die Startrampe der Robotsonden vermutete.
    Minuten später setzte der Universitäts-Jet neben ihm auf; dann der große Gleiter der Verwaltung, den er damals bei seiner Flucht vom Dach des Regierungssitzes gestohlen hatte, schließlich Helder Kerrs Privatjet. Der Marsianer sprang elastisch aus dem Fahrzeug. Er hatte keine Angst, stellte Charru fest. Vielleicht lag das an Kerrs Pilotenausbildung, in der gezielt eine Fähigkeit trainiert worden war, die sonst nur wenige Bürger der Vereinigten Planeten besaßen: sich Gefahrensituationen zu stellen und selbstständige Entscheidungen zu treffen, auch ohne sich auf die Hilfe von Computern zu stützen.
    Der Raumhafen-Kommandant sah sich mit funkelnden Augen um.
    Machte ihm das Abenteuer Spaß? Fast schien es so. Er war von einem seelenlosen Computer dazu verurteilt worden, sich mit reinen Verwaltungsaufgaben zu beschäftigen, während er in Wahrheit davon träumte, Raumschiffe zu fernen Sternen zu lenken. Lara hatte gesagt, daß ihn seine Aufgabe noch nie befriedigt habe. Seit fünf Jahren langweilte er sich, und vielleicht war ihm erst jetzt bewußt geworden, wie sehr er sich langweilte.
    Charru lächelte leicht.
    Er wartete einen Augenblick, um denjenigen, die den Raumhafen noch nicht gesehen hatten, ein wenig Zeit zu geben, das überwältigende Bild in sich aufzunehmen. Camelos Augen leuchteten in einem tiefen, faszinierenden Feuer. Charru wußte, was sein Blutsbruder empfand. Damals, als sie zum erstenmal hier gestanden hatten, war die Flucht vom Mars, die Reise zu den Sternen nur ein Traum gewesen. Jetzt waren sie dabei, praktische Schritte zu unternehmen, um diesen Traum zu verwirklichen. Und sie hatten eine Chance. Es war möglich...
    »Wir müssen auf die Westseite«, sagte Helder Kerr. »Sämtliche Lager und Magazine befinden sich dort, mit Ausnahme der Versorgungszentrale. Haben 'Sie übrigens noch genug Nahrungskonzentrat?«
    »Nicht für längere Zeit.« Charru runzelte die Stirn, weil ihm plötzlich einfiel, daß er eine Frage überhaupt noch nicht gestellt hatte: »Wie lange wird unser Schiff bis zur Erde brauchen?«
    »Die »Terra«? Ionenraketen schaffen maximale Geschwindigkeiten von 400 Kilometern pro Sekunde. «
    »Kilometer?«
    »Ein altes irdisches Entfernungsmaß. Sie können es sich vorstellen, wenn Sie zugrunde legen, daß ein Kilometer ungefähr der gesamten Breite des Raumhafen-Geländes entspricht. «
    Charru hob die Brauen. »Und davon kann die »Terra« vierhundert zurücklegen? In der Sekunde?«
    »Richtig. Wenn Sie es schaffen, wird die Reise für Sie nicht länger als etwa drei Erdentage dauern.«
    »Drei Tage nur«, wiederholte Charru überrascht.
    »Und eine »Kadnos« fliegt noch -schneller?« fragte Camelo.
    »Wesentlich schneller. Mit einer »Kadnos« wäre es theoretisch möglich, in dieser Zeit ein anderes Sonnensystem zu erreichen,«
    »Und das habt ihr nie genutzt?« fragte er.
    »Bisher nicht. Die Verantwortlichen wollen nicht das Risiko eingehen, irgendwo im All auf eine kriegerische raumfahrende Rasse zu stoßen.« Kerr zuckte die Achseln. »Ein paar Wissenschaftler vertraten zwar die Ansicht, daß Wesen, die den Überlicht-Raumflug beherrschen, aufgrund ihrer hohen Intelligenz nicht kriegerisch sein können, aber das konnten sie nicht untermauern.«
    Charrus Blick wanderte zum Himmel.
    Myriaden von fernen Sternen. Fremde, unerforschte Welten. ;Die Marsianer hätten sie erreichen können - und versuchten es . nicht aus Furcht vor dem Unbekannten.
    »Ich werde euch nie verstehen«, sagte Charru leise.
    »In diesem Fall bin auch ich Ihrer Meinung. Aber jetzt sollten wir uns beeilen.« Charru nickte.
    Er hatte sich eins der Lasergewehre um die Schulter gehängt. Camelo, Karstein und Gillon waren auf die gleiche Weise bewaffnet. Gillon blieb als Wache bei den Fahrzeugen, die anderen machten sich unter Helder Kerrs Führung auf den Weg.
    Im Schutz der langen Robotsonden-Rampe bewegten sie sich nach Westen. Transportbänder durchzogen das Gelände. Sie lagen still, schalteten sich lediglich automatisch ein, wenn jemand sie betrat, doch es verbot sich von selbst, sie zu benutzen. Am Ende der Rampe öffnete sich wieder der Blick auf das weite Gelände mit

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