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Söhne der Erde 08 - Sucher der Zukunft

Söhne der Erde 08 - Sucher der Zukunft

Titel: Söhne der Erde 08 - Sucher der Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U.Wiemer
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seinen schimmernden Türmen und Stahlgerüsten. Die beiden Raumschiffe wirkten aus der Nähe noch gigantischer. Die alte »Terra« hätte sich neben ihnen wie ein Zwerg ausgenommen. Diese Schiffe boten sicher Tausenden von Menschen Platz. Die Erbauer mußten noch unter dem Eindruck der Katastrophe gestanden, mußten an die Möglichkeit gedacht haben, ganze Bevölkerungsgruppen zu evakuieren. Hier lag die Chance der Marsianer, sich vor dem drohenden Tod ihres Planeten in ferner Zukunft zu retten. Nicht in dem wahnsinnigen Versuch, Menschen durch jene makabren Maschinenwesen zu ersetzen, die sie Kyborgs nannten.
    Sekundenlang hätte Charru die beiden Schiffe angestarrt, jetzt glitt sein Blick wieder aufmerksam in die Runde.
    Nichts wies darauf hin, daß sich Wachmänner in der Nähe aufhielten. Helder Kerr überquerte einen freien Platz, tauchte dann in den Schatten eines langgestreckten Gebäudes aus weißem, schimmerndem Baustoff. Die anderen folgten ihm. Der Marsianer blieb stehen, lauschte einen Moment, dann ging er auf die Tür zu. Sie glitt auseinander.
    Flüchtig fiel Charru ein, daß er in Kadnos überhaupt noch keine abschließbaren Türen gesehen hatte. Es gab hier keine Kriminellen. Nur Geisteskranke mit asozialen Neigungen. Und die wurden frühzeitig ausgesiebt, psychiatrischen Behandlungen unterworfen oder liquidiert, wenn sie unheilbar waren.
    Im Innern des langgestreckten Gebäudes flammten die Lichtgitter unter der Decke auf.
    Hinter Karstein, der als letzter hereinkam, schloß sich die Tür. Charru sah sich um. Endlose Regale, weiß schimmernde Behälter - offenbar ein Ersatzteil-Lager. Helder Kerr hatte seine Liste zur Hand genommen, und er brauchte nur wenige Minuten, um alles zu finden, was er suchte.
    Ein paar sperrige Metallteile, die sie aus den Containern herausnahmen, weil sie sich so leichter transportieren ließen.
    Eine Unzahl winziger elektronischer Bauelemente, die Kerr mit sicherem Griff aus den Regalen fischte und in einem Lederbeutel verstaute.
    Karstein und Kormak schleppten bereits einen schweren Metallblock zur Tür, der zum Haupt-Antrieb der »Terra« gehörte. Camelo begleitete sie mit dem Lasergewehr, um ihnen den Rücken zu decken. Helder Kerr überprüfte noch einmal seine Liste und atmete tief durch.
    »Jetzt noch die Energiezellen«, sagte er knapp. »Die sind in einem anderen Lager.«
    Sie verließen den Raum.
    Das Nachbargebäude war kleiner, fast würfelförmig. Auch hier öffnete sich die Tür automatisch, wenn man darauf zutrat. Die Lichtgitter schalteten sich ein und beleuchteten lange Reihen von Stellagen, die nichts anderes enthielten als gebündelte, etwa fingerlange Metallgegenstände in schützenden Folien.
    Kerr studierte die Nummern und Kennbuchstaben auf den Plastikschildern, dann begann er, systematisch eins der Regale auszuräumen und den Inhalt in das Netz aus geknüpften Lederschnüren zu packen, das Erein aufhielt. Die Lippen des Marsianers bewegten sich, weil er lautlos mitzählte.
    »Fünfzig«, meinte er schließlich. »Das reicht für die nächsten zehn Jahre. Wenn ihr noch Nahrungskonzentrat braucht, habt ihr jetzt die beste Gelegenheit, euch einzudecken. Das Netz kann ich auch allein zu den Jets bringen.«
    Charru nickte.
    Ayno und Erein folgten ihm, als er das Gebäude verließ und die Richtung zur Nordseite des Raumhafens einschlug. Immer noch war alles still. Hinter den großen Sichtscheiben des Haupt-Kontrollturms brannte Licht. Aber der Mann, der dort oben Wache hatte konzentrierte sich auf die Anzeigen seiner Instrumente und konnte ganz sicher nicht das gesamte Gelände überblicken.
    Die Terraner hielten sich im Schatten, glitten vorsichtig von Deckung zu Deckung.
    Minuten später hatten sie den Platz vor dem Kuppelbau der Halle erreicht. Der Turm ragte über ihnen hoch, doch jetzt befanden sie sich im toten Winkel. Diesmal parkten keine Jets unter dem freischwebenden Schutzdach. Entweder weil sich nur wenige Menschen auf dem Gelände aufhielten oder weil die Verantwortlichen nach dem ersten Besuch der Terraner dazu übergegangen waren, die Fahrzeuge sicherer unterzubringen.
    Der schmucklose Würfel der Versorgungszentrale schimmerte im Mondlicht.
    Charru reichte Erein das Lasergewehr. Mit einem gleitenden Schritt zog sich der rothaarige Tarether in den Schatten des Schutzdaches zurück, lehnte sich mit der Schulter gegen die Wand und spähte aufmerksam in die Runde, um seinen Freunden den Rücken zu decken. Charru und Ayno gingen auf die Tür

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