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Söhne der Erde 08 - Sucher der Zukunft

Söhne der Erde 08 - Sucher der Zukunft

Titel: Söhne der Erde 08 - Sucher der Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U.Wiemer
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zu. Sie war immer noch unverschlossen. Lautlos glitt sie auseinander, und gleichzeitig begannen im Innern des Gebäudes die Leuchtwände zu glimmen.
    Weiße Schalensessel, die sich um zwei Dutzend Tische gruppierten. Auf der anderen Seite gab es eine langgestreckte Barriere, hinter der tagsüber die Angestellten der Versorgungszentrale arbeiteten. Nischenartige Vertiefungen in der Wand, jeweils mit einem Metallhebel versehen, dienten zur Entnahme der Konzentrat-Würfel. Kleine Schilder gaben Auskunft über die jeweilige Geschmacksrichtung.
    Charru ging auf die Barriere zu und löste dabei den Lederbeutel von. seinem Gürtel.
    Ayno war stehengeblieben und schaute sich mit großen Augen um. Er hatte noch nicht viel von der fremden Welt des Mars gesehen. Nur das gespenstische Labyrinth der Liquidations-Zentrale, später die Klinik, wo die Gefangenen unter Schlafmasken lagen, und einmal das Büro des Präsidenten, weil Simon Jessardin gehofft hätte, von dem jungen Akolythen Informationen zu bekommen.
    Charru stand bereits hinter der Barriere.
    Er streckte die Hand aus, um einen der Hebel zu betätigen, dann zuckte er zusammen. Jäh hörte er das Geräusch in seinem Rücken. Ein kaum wahrnehmbares Geräusch, und doch schien es sich wie ein glühender Nagel in sein Hirn zu bohren. Eine Tür!
    Auf der anderen Seite des Raums hatte sich eine Tür geöffnet.
    Charru wirbelte herum. Sein Blick erfaßte die helle Öffnung, die Gestalt in der schwarzen Uniform und dem zinnoberroten Helm. Das Gesicht des Wachmanns verzerrte sich vor Schrecken. Mit einem heftigen Ruck riß er die Strahlenwaffe hoch.
    »Vorsicht, Ayno!« stieß Charru hervor.
    Dabei packte er bereits die Kante der Barriere, schwang sich mit einer Flanke hinüber. Der Kopf des Uniformierten ruckte in seine Richtung, und der Gewehrlauf wurde mitgeschwenkt.
    Ayno war herumgefahren. Seine Hand zuckte zum Schwert -eine sinnlose Gebärde. Charru landete geschmeidig auf dem Boden, ließ sich tief in die Knie sacken, um dem tödlichen Laserlicht zu entgehen, das im nächsten Sekundenbruchteil aufflackern mußte. Der Wachmann krümmte den Finger. Und Ayno, der einen Herzschlag lang wie versteinert gewesen war, warf sich mit einer wilden Bewegung in die Schußbahn.
    »Nein! Nicht!« schrie Charru.
    Dabei handelte er schon, schnellte mit einem langen Hechtsprung nach vorn, um den Jungen zu Boden zu reißen. Aber er wußte verzweifelt genau, daß er keine Chance hatte.
    Glutrot zuckte der Feuerstrahl aus der Mündung des Lasergewehrs.
    Ayno schrie gellend auf. Charru prallte gegen ihn, schleuderte ihn ein Stück zurück, landete halb über seinen Beinen. Der Junge stöhnte und krümmte sich zusammen. Immer noch fauchte das Lasergewehr. Zischend und qualmend verschmorte der weiße Kunststoff einiger Sessel.
    Charru hatte das Gefühl, als presse ihm eine eiserne Faust das Herz zusammen.
    Er handelte blindlings, in einer Kette von Reflexen, die ihm der rief verwurzelte Kampfinstinkt diktierte. Im Bruchteil einer Sekunde kam er auf die Knie, robbte zur Seite und zerrte Ayno zwischen die halb zerstörten Tische. Der Wachmann hatte aufgehört zu feuern; der Qualm nahm ihm offenbar die Übersicht. Charru glitt tief geduckt vorwärts, das Schwert in der Rechten. Undeutlich sah er, wie der Uniformierte an seinem Gürtel herumtastete. Wahrscheinlich trug er ein Sprechgerät bei sich, wollte Alarm auslösen...
    Charru sprang auf.
    Ein paar Schritte noch! Der Wachmann hielt das Lasergewehr schußbereit, doch er hielt es zu hoch, er würde nicht schnell genug sein, wenn sich der Angreifer gegen seine Beine warf. Der Uniformierte schrie auf, als er die Gefahr erkannte, gleichzeitig peitschte auf der anderen Seite des Raumes Ereins Stimme.
    »Vorsicht! Deckung!«
    Charru hatte schon zum Sprung angesetzt, jetzt ließ er sich nach vorn fallen.
    Der rothaarige Tarether stand breitbeinig in der offenen Eingangstür, das Gewehr im Anschlag. Ein gleißender Lichtstrahl zuckte aus der Mündung und erfaßte den Uniformierten. Mit einem schrillen, eigentümlich hohen Laut taumelte der Mann zurück und brach zusammen.
    Erlebte nicht mehr.
    Charru biß die Zähne zusammen, daß es knirschte. Er fühlte kein Mitleid. Es war Notwehr gewesen: der Mann hatte blindlings gefeuert, ohne Warnung, ohne ihnen auch nur die Chance zu lassen, sich zu ergeben. Und er hatte Ayno getroffen. Ayno!
    Charrus Magenmuskeln verkrampften sich.
    Seine Hände zitterten, als er sich wieder aufrappelte. Mit drei Schritten

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