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Söhne der Erde 08 - Sucher der Zukunft

Söhne der Erde 08 - Sucher der Zukunft

Titel: Söhne der Erde 08 - Sucher der Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U.Wiemer
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wollten, und setzte sich noch einmal mit Helder Kerr zusammen, um sich genauer mit der Skizze des Raumhafens zu befassen.
    In der Nische legte Ayno tröstend den Arm um Robins Schultern.
    Mariel hatte sich selbstständig gemacht. Ihre Neugier erwachte allmählich wieder, und sie begann, sich mit den anderen Kindern anzufreunden. Robin wandte das Gesicht in die Richtung, in der sich ihre Schritte entfernten. Ein blasses, trauriges Gesicht, das einen seltsam abwesenden Ausdruck zeigte, als lausche er auf etwas, das niemand außer ihm hören konnte.
    »Ich habe Angst«, flüsterte er. »Aber Mariel soll es nicht merken.«
    »Du brauchst keine Angst zu haben, Robin.« Ayno sprach leise, beruhigend. »Niemanden wird etwas geschehen. Die Marsianer werden uns gar nicht zu Gesicht bekommen. Es ist nicht gefährlich.«
    Der Junge wandte den Kopf. Ayno hatte das Gefühl, als ob die leblosen blinden Augen ihn eindringlich und beschwörend ansahen.
    »Doch«, flüsterte Robin. »Ich weiß es!«
    »Aber...«
    »Ich fühle es! Verstehst du? Ich fühle, daß du in Gefahr bist. Damals, als die Marsianer auftauchten, habe ich auch gefühlt, daß etwas Schreckliches geschehen würde. Charru kam, um uns zu warnen und uns anzubieten, mit ihm hierher in euer Versteck zu fliehen. Niemand glaubte ihm. Sie wollten ihn umbringen.
    »Aber ich wußte, daß er recht hatte.«
    »Das war nicht schwer zu erraten«, sagte Ayno lächelnd.
    »Ich habe es nicht erraten. Ich wußte es.« Robin schauerte und preßte die Handflächen gegeneinander. »Und jetzt weiß ich, daß du in Gefahr bist. Geh nicht mit, Ayno! Bitte!«
    »Unsinn! Du hast Angst und machst dir selbst etwas vor. Ich bin froh, daß ich mitgehen darf. Ich will nicht immer nur andere für mich kämpfen lassen, ich will selbst etwas tun. Verstehst du das nicht?«
    »Doch«, murmelte Robin. Und nach einer Pause: »Kannst du nicht wenigstens dieses eine Mal hierbleiben? Wenn ich dich darum bitte? Ich will nicht, daß dir etwas zustößt, ich...«
    »Mir wird nichts zustoßen. In ein paar Stunden bin ich wieder da, und wir werden beide darüber lachen. Hab keine Angst mehr, Robin! Ich verspreche dir, daß ich auf mich aufpasse.«
    Der Junge antwortete nicht.
    Ayno drückte noch einmal seine Schulter, dann stand er auf, um sich genau wie die anderen mit einer Notration Wasser und einem eisernen Vorrat an Konzentrat-Würfeln auszurüsten. Von Helder Kerr wußten sie, daß die Energiezellen der Jets praktisch unerschöpflich waren und die gleiche Lebensdauer wie die Fahrzeuge selbst besaßen. Außerdem konnte nicht viel passieren, da sie zusammenbleiben würden. Aber angesichts eines so riesigen Wüstengebietes wie der New Mojave war es besser, sich auch auf das Unwahrscheinliche vorzubereiten.
    Robin lehnte immer noch an der Wand, die Arme um die angezogenen Knie geschlungen.
    Er hatte den Kopf abgewandt. Niemand sollte sehen, daß er lautlos und verzweifelt weinte.
    *
    Konans Jet kehrte zwei Stunden nach Sonnenuntergang zurück. über Bordfunk verständigte er die anderen, und wenig später waren auch sie da. Sie wußten noch nicht, daß das Unternehmen im Raumhafen von Kadnos schon für heute nacht beschlossen worden war. Alle vier wären gern dabeigewesen. Schließlich sei Platz genug vorhanden, meinte Konan. Aber Charru erklärte ihm, daß nicht mehr als zwei Mann pro Fahrzeug mitfliegen konnten, da sie auf dem Rückweg eine Menge zu transportieren hatten.
    Charru und Ayno nahmen den Polizeijet.
    Die drei anderen Fahrzeuge starteten dicht hinter ihnen. Sie würden einen weiten Bogen fliegen, um den marsianischen Wachen in der Nähe der »Terra« auszuweichen. Das Gelände östlich des Raumhafens war unübersichtlich. Wenn sie rechtzeitig wieder auf Grundhöhe gingen, konnten sie sich nach Helder Kerrs Meinung im Schutz von Bodenwellen anpirschen, ohne entdeckt zu werden. »Hast du mit Robin gesprochen?« fragte Charru, während er behutsam beschleunigte. »Ja. Er hat Angst.« Ayno lachte - ein wenig unsicher. » Er macht sich selbst verrückt und behauptet, eine Gefahr vorauszuahnen.« »Blinde sind feinfühlig.« »Dann...dann glaubst du, daß...« »Nein«, unterbrach ihn Charru. »Ich glaube nicht an Ahnungen. Aber Robin glaubt selbst daran, und das ist schlimm für ihn. « »Wenn wir alle gesund zurück sind, wird er einsehen, daß er sich geirrt hat. Oder meinst du, ich hätte auf ihn hören sollen? Er hat gesagt, daß mir die Gefahr droht.« »Vielleicht hättest du wirklich auf ihn

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