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Söhne der Erde 10 - Aufbruch Ins Gestern

Söhne der Erde 10 - Aufbruch Ins Gestern

Titel: Söhne der Erde 10 - Aufbruch Ins Gestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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durchbrechen.
    Oder?
    Conal Nord fuhr sich mit dem Handrücken über die Augen.
    Jede Vernunft sagte ihm, daß es ein Massengrab war, auf das er starrte. Aber er konnte und wollte es nicht glauben...
    *
    Über dem weiten Rund des Sirius-Kraters lag die Stille der Erschöpfung.
    Die meisten Menschen versuchten zu schlafen, weil sie wußten, daß die kommende Nacht aller Voraussicht nach die Entscheidung bringen würde. Eine Gruppe Männer und Frauen hatte sich in der kleinen, jetzt geräumten Versorgungszentrale der Station versammelt. Ein Teil des alten Rates von Mornag, Helder Kerr und Lara Nord, Scollon und ein paar andere Männer aus dem Tempeltal, Hunon, der zu den alten Marsstämmen gehörte, aus einem der Reservate geflüchtet und zu den Terranern gestoßen war.
    Charru hob den Kopf, als er das Surren der auseinandergleitenden Tür hörte.
    Neben ihm sog Karstein scharf die Luft durch die Zähne. Beryl von Schun und die beiden rothaarigen Tarether richteten sich kerzengerade auf. Sie starrten den Mann in der langen schwarzen Kutte an, der zögernd stehenblieb.
    Shamala. Der Priester mit den düsteren Augen, einer von Bar Nergals fanatischsten Anhängern.
    »Was willst du?« fragte Charru ruhig.
    Der andere gab sich einen Ruck. Er gehörte zu denen, die Lyrrios, Flucht ermöglicht hatten. Es verriet immerhin Mut, daß er es wagte, sich hier sehenzulassen.
    »Du hast gesagt, daß wir frei entscheiden können, ob wir mit euch zur Erde fliegen oder bleiben«, murmelte er.
    »Ja.«
    »Allein auf dem Mars sind wir verloren. Wir gehören zu den Menschen aus dem Tempeltal... «
    »Und die werden zur Erde fliegen«, fiel ihm Scollon ins Wort.
    Shamala nickte. Seine Lider zuckten unruhig.
    »ja«, sagte er. »Deshalb glauben wir, daß sich auch Bar Nergal am Ende für die Erde entscheiden wird. Die Priester wollen, daß ich für sie spreche. So wie Scollon für die anderen. «
    Charru nickte, bevor jemand protestieren konnte.
    »Dann setz dich«, sagte er knapp. Sein Blick wanderte zu Hunon hinüber. »Und du? Hast du dich auch entschieden?«
    Der Riese mit dem kantigen Gesicht und dem staubfarbenen Haar hob die breiten Schultern.
    Sekundenlang ging sein Blick ins Leere, schien etwas zu sehen, das nur er allein wahrnahm. Die anderen wußten, was es war. Seit ein Zufall Hunon aus dem unsichtbaren Bann der Droge geweckt hatte, kannte er nur ein Ziel: die alten Marsstämme zu befreien. Er hatte keine Chance, auch nicht mit Hilfe der Terraner. Aber es fiel ihm schwer, die Wahrheit zu akzeptieren.
    Charru drängte ihn nicht weiter.
    »Wir müssen die »Terra« im Handstreich nehmen«, stellte er fest. »Aber nachdem wir einmal in der Nähe des Schiffs aufgetaucht sind, um nachzusehen, ob es bewacht wird, werden wir wohl kein zweites Mal die Chance haben, mit einem Stoßtrupp ungesehen nahe genug heranzukommen.«
    »Und warum versuchen wir es nicht im offenen Sturmangriff?« fragte Karstein grimmig. »Wir haben zwar nur eine Handvoll Lasergewehre, aber genug Krieger, um die marsianischen Wachen einfach zu überrennen.«
    »Möglich. Aber das trifft nur zu, wenn sich die Wachen ebenfalls auf Lasergewehre beschränken. Willst du dich darauf verlassen? Und kannst du dir vorstellen, was passiert, wenn ein Sturmangriff zum Beispiel im Beschuß mit Betäubungsstrahlen liegenbleibt?«
    Karstein schwieg. Kormak und Hardan, Nordmänner wie er, tauschten einen ratlosen Blick. Der schwarzhaarige, stets ruhige Konan schloß nachdenklich die Augen.
    »Das gilt für einen Stoßtrupp genauso«, stellte er fest. »Wir müssen die Wachen ablenken. Glaubst du, daß sie jemanden dabeihaben, der denken kann?«
    »Ich weiß, was du meinst.« Charru lächelte ihm zu. »Damals, als Brass die Wachen ablenkte, damit wir ungesehen den Zeitkanal verlassen konnten, hat der verantwortliche Offizier immerhin begriffen, daß ihm ein Gefangener mehr nützte als ein Toter. Diesmal wird das erst recht so sein, weil die Marsianer glauben, wir seien alle in der Sonnenstadt umgekommen. «
    »Also ein erster Trupp, der die Verfolger auf sich zieht, und eine zweite Gruppe, die ins Schiff eindringt«, sagte Camelo langsam.
    »Richtig. Und dann die Energiewerfer.«
    Helder Kerr machte eine rasche Bewegung. Charru sah ihn an.
    »Wir werden versuchen, mit Drohungen auszukommen, Helder«, sagte er ruhig. »Schon weil sich die Wirkung dieser Waffen kaum kontrollieren läßt. Aber niemand kann garantieren, daß es bei einem solchen Unternehmen ohne Tote abgeht, das wissen

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