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Söhne der Erde 10 - Aufbruch Ins Gestern

Söhne der Erde 10 - Aufbruch Ins Gestern

Titel: Söhne der Erde 10 - Aufbruch Ins Gestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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mehr als den eigenen Augen.
    Simon Jessardin hatte persönlich mit jedem einzelnen Offizier gesprochen.
    Der Computer, würde die Ergebnisse analysieren. Vorerst beschäftigten sich Professor Girrild und ein halbes Dutzend weiterer Wissenschaftler damit, die von der Universität abberufen worden waren. Der Leiter der psychologischen Fakultät hatte bereits sechzehn Männer ausgewählt, die nach den Schock dringend psychiatrischer Behandlung bedurften. Der Präsident ahnte, daß es noch mehr werden würden. Wahrscheinlich erforderten die Ereignisse eine ganze Skala psychologischer und medizinischer Maßnahmen. Aber darüber konnte erst entschieden werden, wenn feststand, was überhaupt geschehen war.
    An genau diesem Punkt begannen die Schwierigkeiten.
    Professor Girrid, hochqualifizierter Fachmann auf seinen Gebiet, hielt es für ausgeschlossen, daß die unbekannte Strahlung der Sonnenstadt Halluzinationen hervorbrachte - es sei denn im Endstadium, wenn das Gehirn angegriffen wurde.
    Die Psychologen bestätigten, was Jessardin ohnehin wußte daß sich das Phänomen kaum durch eine Massenpsychos erklären ließ. Inzwischen war der Krater, der dort klaffte, wo sich einmal Türme und Zinnen der Sonnenstadt erhoben hatten, mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln untersucht worden. Das Ergebnis: keinerlei Spuren.
    Die Experten vermochten nicht einmal zu sagen, ob im Feuersturm der Laserkanonen und der anschließenden Explc sion Menschen umgekommen waren oder nicht.
    Conal Nord hatte schweigend den endlosen Aufzählungen von einzelnen Untersuchungsergebnissen zugehört. Er begriff die Ereignisse ebensowenig wie die anderen. Aber für ihn hatte das Rätsel einen ,hoffnungsvollen Aspekt. Nichts von dem, was geschehen war,, ließ sich erklären. Warum also nicht noch eine Unerklärlichkeit mehr? Warum sollte es so völlig ausgeschlossen sein, daß Lara und die Terraner trotz allem entkommen waren?
    Nord hob den Kopf, als Jom Kirrand die Basis betrat.
    Der Vollzugschef wirkte erschöpft. In seinen Augen lag ein merkwürdig abwesender Ausdruck - als sehe er immer noch die Bilder, für die er bei seinem ersten Bericht nur mühsam halbwegs verständliche Worte gefunden hatte.
    Er wartete, bis Simon Jessardin fragend die Brauen hob. »Ja, Jom?«
    Ich möchte vorschlagen, wenigstens einen Teil des Vollzugs nach Kadnos zurückzuziehen, mein Präsident. Die Disziplin ist zwar nicht gefährdet, aber ich halte es für gefährlich, die Männer ausgerechnet hier länger als nötig unbeschäftigt zu lassen. «
    »Sie haben recht, Jom. Veranlassen Sie alles Nötige. Noch etwas?«
    Kirrand zögerte sekundenlang, dann schüttelte er den Kopf.
    Mit einer Verbeugung zog er sich zurück und verließ die Basis. Und er ahnte nicht, daß der Verdacht, den er nicht auszusprechen gewagt hatte, weil er ihm zu unsinnig erschien, auch Conal Nord im Kopf herumspukte.
    Der Venusier lehnte reglos in dem weißen Schalensitz. Seine Brauen hatten sich leicht zusammengezogen.
    »Wissen Sie, woran mich alle diese Berichte erinnern, Simon?« fragte er unvermittelt.
    Jessardin blickte von dem Sichtschirm eines Kontrollpults auf.
    Sein Blick verriet Spannung. Nord wurde klar, daß der Präsident längst den gleichen Gedankengang verfolgt hatte, daß er lediglich auf die Bestätigung wartete. Der Venusier lächelte matt.
    »Es ist ihnen ebenfalls aufgefallen«, stellte er fest. »Daß nämlich zumindest ein Teil der Berichte über das, was heute wirklich oder scheinbar in der Sonnenstadt geschehen ist, verblüffende Parallelen zu der militärischen Aktion aufweist, mit der vor mehr als zweitausend Jahren die alten Marsstämme besiegt wurden. «
    *
    Zwischen den Kraterwänden lastete die Hitze dicht und stickig wie ein körperliches Gewicht.
    Helder Kerr hatte festgestellt, daß die Feldsteuerung der Klimaanlage zwar intakt war, aber nicht funktionierte, da keine Energie mehr geliefert wurde. Er konnte es nkht ändern, nich in der kurzen Zeit, die sie hier sein würden. Die Hitze drang in jeden Winkel, erschwerte das Atmen, ließ die Menschen keines Schlaf finden. Selbst die Kinder wirkten still und benommen, und in der flimmernden, staubgesättigten Luft lag etwa unmerklich Düsteres.
    Das Warten wurde zur Qual.
    Lara Nord sah besorgt zu dem kleinen Robin hinüber, desse Gesicht unnatürlich blaß wirkte. Die Feinfühligkeit des Blinde machte ihn empfänglich für die fiebrige Spannung der Atmosphäre. Er litt darunter. Lara konnte es verstehen, denn auch sie

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