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Söhne der Erde 10 - Aufbruch Ins Gestern

Söhne der Erde 10 - Aufbruch Ins Gestern

Titel: Söhne der Erde 10 - Aufbruch Ins Gestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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startete, würde er sich frei entscheiden können, ob er mitfliegen oder bleiben wollte Genau wie alle anderen Priester, genau wie die Menschen des Tempeltals. Jetzt jedoch durften sie niemanden gehen lassen, da ein Verrat alle in Gefahr bringen würde. Und Charru war überzeugt davon, daß außer dem Oberpriester auch niemand wirklich gehen wollte.
    Diesmal dauerte der Marsch durch die Wüste nicht lange.
    Für die Jets war die Strecke bis zum Sirius-Krater nur ein kleiner Sprung, der Spiralschlitten schaffte sie ebenfalls mehr fach, und die Gruppe der Marschierenden wurde zusehends kleiner. Charru stieg mit Jarlon, Camelo und Karstein in da; letzte Fahrzeug. Minuten später glitt der Jet über den Krater wall und landete.
    Die beiden anderen Fahrzeuge standen bereits im Schatten eines offenen Unterstandes, der zumindest verhinderte, daß sie aus der Luft entdeckt werden konnten.
    Charru lenkte auch den großen Gleiter dort hinüber. Mit einem Blick stellte er fest, daß Gerinth Wachen auf den Kraterrändern postiert hatte. Fast alle anderen waren im Innern der Gebäude verschwunden - nicht, weil sie unbedingt Schatten brauchten, sondern um auszuprobieren, ob sie sich notfalls verbergen konnten. Nur die Kinder hatten der Versuchung des Kratersees nicht widerstehen können. Sie plantschten ausgelassen im Wasser, als gebe es keine Sorgen. Charru lächelte.
    »Platz genug«, berichtete Gerinth, der zu ihm getreten war. »Die meisten Gebäude sind Ställe, aber wir brauchen sie ja nur im Notfall. Für Frauen, Kinder und alte Leute reichen die halbwegs bewohnbaren Räume aus. «
    Und die Männer würden ohnehin wenig Gelegenheit finden, sich auszuruhen, dachte Charru.
    Sie durften nicht zu lange zögern. Während die Marsianer mit den unerklärlichen Ereignissen in der Sonnenstadt beschäftigt waren, bestand die beste Chance, die »Terra« zu erobern. Er atmete tief durch und ließ den Blick noch einmal über die zerklüfteten Kraterränder gleiten.
    Aber er war seiner Sache nicht sicher, und schon im nächsten Augenblick konnte er nichts mehr erkennen.
    *
    Dort, wo die alte, stolze Sonnenstadt gestanden hatte, klaffte nur noch ein Krater.
    Simon Jessardin stand stumm inmitten der Trümmer. Er spürte weder den bitteren Geschmack des Staubs noch die erbarmungslos brennende Sonne. Sein Blick haftete an den Spuren der Zerstörung, während er der dünnen Greisenstimme Manès Kanes zuhörte.
    »Das ist völlig absurd«, sagte Jessardin, als der General geendet hatte.
    »Es ist die Wahrheit, mein Präsident«, schaltete sich Jom Kirrand ein. Der Vollzugschef schwitzte. Er fühlte sich unbehaglich unter dem Blick der kühlen grauen Augen, aber er wußte, was er gesehen hatte. »Es ist die Wahrheit«, wiederholte er. »Jeder vom Offizier bis zum letzten Vollzugspolizisten wird sie bestätigen. Wir haben es entweder mit einer Massenpsychose zu tun oder mit einem unbekannten Phänomen. «
    Jessardin schüttelte ungeduldig den Kopf.
    Eine Psychose mit Doppelwirkung? Kirrand, Kane und die anderen hatten ein phantastisches Schauspiel gesehen, während sie für die Männer in dem Regierungsjet verschwunden blieben, als hätten sie sich in Luft aufgelöst. Der Präsident der Vereinigten Planeten verstand genug von der Materie, um eine solche Psychose für ausgeschlossen zu halten.
    Blieb die unbekannte Strahlung.
    Eine Strahlung, die jetzt erloschen war. Diesen Punkt hatte er als erstes klären lassen. Mit einem tiefen Atemzug wandte er sich ab.
    »Bitten Sie Professor Girrild in die Basis«, sagte er knapp. »Und sorgen Sie dafür, daß dieses - Loch untersucht wird. «
    Seine Anweisungen wurden sofort befolgt.
    Nur Conal Nord blieb noch einen Augenblick in der sengenden Sonne stehen. Er starrte auf die Trümmer, das geschmolzene Gestein, die Spuren der gewaltigen und völlig unerklärlichen Detonation. War sie allen Voraussagen zum Trotz eine Folge chemischer oder physikalischer Reaktionen zwischen dem Feuer der Laserkanonen und der unbekannten Strahlung gewesen? Wenn ja, dann stand zumindest eins fest: daß niemand die Explosion überlebt hatte.
    Und wenn nein?
    War es möglich, daß die Barbaren in jenem geheimnisvollen Labyrinth genug Sprengpotential vorgefunden hatten, um...
    Unsinn, dachte der Venusier.
    Warum hätten sie sich selbst in die Luft sprengen sollen? Aber andererseits - gab es überhaupt eine andere Möglichkeit? Sie hatten nicht die geringste Chance gehabt, ungesehen den Belagerungsring zu

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