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Söhne der Erde 11 - Die Katakomben von Luna

Söhne der Erde 11 - Die Katakomben von Luna

Titel: Söhne der Erde 11 - Die Katakomben von Luna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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Schiff ihnen helfen würde, aber in ihrer verzweifelten Lage brauchte es nicht viel, um die Hoffnung von neuem anzufachen.
    »Wir müssen versuchen, Kontakt mit diesen... diesen Barbaren aufzunehmen«, sagte Ken Jarel.
    »Aber wie?« fragte Mikael. » In den Stollen wimmelt es von Wachmännern. Mich hätten sie fast erwischt. Ich glaube nicht, daß es jemand bis zu dem Ausstieg im Krater schaffen kann. «
    Für einen Moment blieb es still. Dane Farr hatte nachdenklich die Stirn gerunzelt.
    »Es ist dunkel hier unten«, sagte er gedehnt. »Die Wachen können einen der ihren von einem Häftling unterscheiden, aber sie werden sich in erster Linie an der Kleidung orientieren. Ich bezweifele, daß sie jemandem in einer schwarzen Uniform eigens ins Gesicht leuchten werden. «
    »Und woher willst du eine schwarze Uniform nehmen, Dane?«
    »Das ist das Problem«, nickte Farr. »Hier unten in den Stollen werden sich die Wachen dicht zusammenhalten, weil sie sich nicht auskennen und Angst haben. Aber im Zellentrakt dürften jetzt Männer unterwegs sein, um sich die Leute herauszupicken, die sie verhören wollen. Falls sie den Trakt unter Schlafgas gesetzt haben, dann sicher nicht für lange, weil Carrisser es eilig hat. « Er stockte und zuckte die Schultern. »Natürlich bleibt es ein Risiko.«
    »Kein größeres Risiko, als herumzusitzen und nichts zu tun«, sagte Ken Jarel. »Bleib hier und übernimm das Kommando! Wir gehen zu viert, das genügt. «
    Er bekam genug freiwillige Meldungen.
    Nichts konnte schlimmer sein als das untätige Warten. Die Männer, die sich gleich darauf in Bewegung setzten, waren froh darüber, endlich wieder handeln zu können.
    *
    Charru schauerte in der dünnen, kalten Luft.
    Hinter ihm sprangen Mark Nord, Beryl, Gillon und Erein auf den Kraterboden. Ringsum blieb alles still - eine trügerische Stille. Zwischen den Felsen des Ringwalls waren ab und zu verstohlene Bewegungen zu erkennen, Lichtreflexe, das Blinken des Sternenlichts auf den Läufen von Lasergewehren.
    Die fünf Männer trennten sich.
    Jeder ging in eine andere Richtung, schnell und zielbewußt. Charru strebte einem Punkt zu, der etwa auf halbem Wege zwischen dem geheimen Schlupfloch der Rebellen und dem Kraterrand lag, für die Marsianer außerhalb ihrer Schußweite. Scheinwerfer flammten auf. Das grelle, kalkige Licht schmerzte in Charrus Augen, aber er wußte, daß ihm seine Gegner nichts anhaben konnten.
    Sie konnten auch nicht beobachten, was er geduckt im Schutz eines Steinblocks tat.
    Es war einfach genug. Er brauchte die improvisierte Bombe nur in den schwarzen Staub zu legen, wo die Energiewerfer sie dann später zur Explosion bringen würden. Es ging um die Blendwirkung. Auch die vier anderen hatten je eine von den Bomben bei sich und plazierten sie in einem weiten Kreis um das Schiff. Charru richtete sich auf und starrte aus schmalen Augen in das Scheinwerferlicht, das ihn immer noch blendete. Ein Blick zeigte ihm, daß auch seine Gefährten von den grellen Kegeln angestrahlt wurden. Sie kümmerten sich nicht darum. Genausowenig wie um die lautsprecherverstärkte Stimme, die jetzt durch die Stille dröhnte.
    »Achtung! Achtung! Hier spricht der stellvertretende Kommandant der Luna-Basis. Ihr Schiff ist von bewaffneten Streitkräften umstellt! Ich fordere Sie auf, sich zu ergeben! Sie haben eine halbe Stunde Zeit! Ich wiederhole ... «
    Die Stimme dröhnte weiter.
    Charru lächelte in die Scheinwerfer: ein kaltes, verächtliches Lächeln. Er wußte, daß die Marsianer auf Luna nach der Sprengung ihrer Kampfschiffe nichts mehr gegen die Energiewerfer ins Feld zu führen hatten. Sie blufften, operierten mit leeren Drohungen. Und sie taten es auf eine plumpe Weise, die deutlich ihre Ratlosigkeit verriet.
    Fast glaubte er, die Blicke zu spüren, die auf ihm ruhten.
    Und er wußte, was seine Gegner dachten. Sie sahen einen Mann mit nacktem bronzenem Oberkörper, einfachen Kniehosen, geschnürten Sandalen und keiner anderen Waffe als einem Schwert am Gürtel. Für sie konnte ein solcher Mann nur ein primitiver Wilder sein, und sie würden nicht im Traum auf den Gedanken kommen, daß sie ihm vielleicht doch nicht so haushoch überlegen waren, wie sie glaubten.
    Charrus Gesicht zeigte immer noch das harte Lächeln, als er sich umwandte und langsam zurück zum Schiff ging.
    *
    Marius Carrisser ahnte nicht, daß sich die Ereignisse in einer Weise zuspitzten, mit der er nie gerechnet hatte.
    Er führte ein Funkgespräch. Zum

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