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Söhne der Erde 11 - Die Katakomben von Luna

Söhne der Erde 11 - Die Katakomben von Luna

Titel: Söhne der Erde 11 - Die Katakomben von Luna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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Sensortaste zu betätigen. Marius Carrisser wollte zweifellos Alarm auslösen. Jetzt zuckte er heftig zusammen, und seine Hand blieb in der Schwebe.
    Charru schwenkte den Lauf des Lasergewehrs hoch.
    »Meinetwegen können Sie getrost den ganzen Mond alarmieren«, sagte er gelassen. »Es nützt Ihnen nichts. Wenn Sie am Leben bleiben wollen, werden Sie genau das tun, was wir von Ihnen verlangen. «
XII.
    Ganz langsam zog der Kommandant der Luna-Basis die Hand von der Alarmtaste zurück.
    Sein Gesicht war so weiß wie der Kunststoff des Schreibtisches. Schweiß perlte auf der breiten, kräftigen Stirn. Zwei Sekunden lang prüfte Charru seinen Blick, sah in die dunklen, flackernden Augen, dann wußte er, daß ihnen dieser Mann keine ernsthaften Schwierigkeiten machen würde.
    Der Verwaltungsangestellte wurde zurück in das Büro geschleift und die Tür geschlossen.
    Carrissers Gesicht zuckte unkontrolliert, als er von einem zum anderen sah. Die Rebellen kannte er, und er wich unwillkürlich zurück vor dem leidenschaftlichen Zorn, der in den Augen von Mark Nord, Ken Jarel, Däne Farr und Mikael loderte. Zorn las er auch in den Zügen der vier anderen, die zu den Terranern aus dem alten Raumschiff gehören mußten. Zwei hochgewachsene, sehnige Gestalten mit wirren roten Haarschöpfen. Ein Junge, der fast noch ein Kind war. Und der schlanke, breitschultrige Mann mit den saphirblauen Augen, der offenbar die Führung hatte, obwohl er nicht viel älter als zwanzig Jahre sein konnte. Carrisser preßte die Lippen zusammen und versuchte, sich zusammenzureißen. Vier Barbaren und ein paar Häftlinge, machte er sich klar. Sie würden nicht wagen, ihn anzurühren.
    Trotzdem konnte er nicht verhindern, daß seine Stimme krächzte.
    »Ihr sitzt in der Falle! Aus der Kommandantur kommt ihr nicht lebend heraus.« Sein Blick löste sich von Charrus hartem Gesicht und wanderte zu Mark hinüber.
    »Seien Sie vernünftig, Nord. Wenn Sie sich ergeben, garantiere ich Ihnen Straffreiheit und...«
    »Straffreiheit!« wiederholte Mark mit einem bitteren Lachen.
    »Andernfalls wird jeder, der sich an diesem Aufruhr beteiligt hat, sofort liquidiert. Ich warne Sie! Sie spielen mit Ihrem Leben. Wenn Sie auch nur einen Rest Ihres klaren Verstandes behalten haben... «
    »Sie sind es, der mit seinem Leben spielt«, unterbrach ihn Charru hart. »Sie sind in unserer Hand, und Sie werden unsere Bedingungen erfüllen. Was Sie anderenfalls von Ihren ehemaligen Gefangenen zu erwarten haben, können Sie sich sicher ausmalen.«
    »Aber...«
    »Sie glauben nicht, daß die Männer frei sind?« Charru lächelte matt. »Mark, können Sie über den Kommunikator den Wachtrakt erreichen?«
    »Sicher. «
    Er drückte auf die Taste. Ein Monitor leuchtete auf, das Gesicht eines Wachmanns erschien. Ein kreideweißes, verängstigtes Gesicht. Mark wußte, daß seine Kameraden die Lage im Griff hatten, und nannte seinen Namen.
    Fassungslos sah Marius Carrisser zu, wie der Vollzugsbeamte beiseite geschoben wurde und statt dessen der schmale Kopf von Raul Madsen auf dem Bildschirm erschien.
    »Ja, Mark?« fragte er knapp.
    »Alles in Ordnung, Raul. Ich wollte unserem Freund Carrisser nur vorführen, wie es im Wachtrakt aussieht.«
    »Ihr habt ihn?«
    »Wir haben ihn. Er wird über Funk eine Versammlung in der Versorgungszentrale einberufen lassen, und er wird die Wachmannschaften anweisen, ihre Waffen im Depot abzuliefern. Bringt ihr inzwischen die gefangengesetzten Vollzugsleute dazu, den Bewußtlosen in den Zellen ein Mittel zu injizieren, damit sie aufwachen. Ich will, daß sie frei entscheiden können, ob sie sich uns anschließen wollen oder nicht.«
    Raul Madsen schloß die Augen und öffnete sie wieder.
    »Wir schaffen es!« flüsterte er. »Mark, wir schaffen es wirklich!«
    »Ja, wir schaffen es. Bis später, Raul. «
    Nord stellte den Kommunikator ab.
    Carrisser hatte stumm zugehört. Seine Kiefermuskeln spielten. Er bemühte sich, energisch und entschlossen zu sprechen, aber er konnte die Angst in seinen Augen nicht verbergen.
    »Ich werde nichts dergleichen tun«, sagte er. »Ich weigere mich... «
    Mark Nord hob das Lasergewehr. Im nächsten Moment ließ er es wieder sinken. In seinen Augen funkelten winzige grünliche Reflexe.
    »Wenn Sie sich weigern, sind Sie für uns überflüssig«, sagte er kalt. »Aber wir werden Sie nicht töten, Carrisser. Wir werden Sie in eine der Psycho-Zellen schleppen, damit Sie endlich einmal am eigenen Leib erfahren, wie das

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