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Söhne der Erde 11 - Die Katakomben von Luna

Söhne der Erde 11 - Die Katakomben von Luna

Titel: Söhne der Erde 11 - Die Katakomben von Luna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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Männer, riß sie von den Füßen, wirbelte sie wie Stoffpuppen durch den Stollen.
    Mikael schrie auf. Ken Jarel versuchte verzweifelt, die Arme hochzureißen und seinen Kopf zu schützen - zu spät. Hart prallte er mit der Schläfe gegen einen Stein, und sein Bewußtsein versank in einem wirren Strudel von Schwärze.
XI.
    Mark Nord hatte gerade wieder die Lampe gelöscht, als die Kette der Detonationen die Stille zerriß.
    Charru zuckte heftig zusammen. Instinktiv preßten sich die Männer an die Wände. Auch hier fegte die Druckwelle durch den Stollen, doch der nächste Förderschacht lag zu weit entfernt, als daß die Explosionen in diesem Teil des Bergwerks viel Schaden hätten anrichten können.
    Der Strahl der Lampe schnitt durch Finsternis und Staub.
    Mark Nord war bleich bis in die Lippen. Seine Stimme krächzte.
    »Carrisser«, stieß er hervor. »Er läßt einen Teil des stillgelegten Bergwerks sprengen. Und die anderen stecken noch in den Stollen! Fast dreißig Männer!«
    Charru biß sich auf die Lippen.
    »Vielleicht haben sie Glück«, sagte er leise. »Wissen Sie, wo sie sind?«
    »Nein, keine Ahnung.« Mark ballte die Fäuste und versuchte, sich zusammenzureißen. »Wahrscheinlich halten sie sich in der Nähe eines Schlupflochs auf. Ich kann mir auch nicht vorstellen, daß sämtliche Stollen zusammenbrechen. Aber trotzdem... «
    Er stockte abrupt.
    Auch Charru und die anderen hatten es gehört: ein unheimliches Knirschen und Grollen in der Ferne, das von einzelnen schmetternden Schlägen unterbrochen wurde und nur allmählich verebbte. Zweifellos war zumindest ein Teil der Stollen tatsächlich zusammengebrochen. Charru warf das lange Haar zurück und wandte sich Mark Nord zu.
    »Wachmännern werden wir jetzt bestimmt nicht mehr begegnen«, stellte er fest. »Also hindert uns auch nichts daran, Ihre Freunde zu suchen. Ich nehme an, daß Carrisser sie nicht töten, sondern aus ihrem Versteck treiben wollte. Oder vielleicht uns dazu bringen, die 'Terra' zu verlassen, um den anderen zu helfen. «
    Mark nickte nur.
    Er hatte sich bereits abgewandt, ging jetzt rasch durch den Stollen, ohne die Lampe auszuschalten. Die Terraner folgten ihm. Staubwolken trieben ihnen entgegen, erschwerten die Sicht und das Atmen. Sie wurden von Minute zu Minute dichter, und wenig später erkannte Mark erst im letzten Augenblick die schwarzen Uniformen vor sich.
    Ein schlanker dunkelhaariger Mann beugte sich über einen zweiten, der offenbar bewußtlos war.
    Er schüttelte ihn leicht und tätschelte ihm die Wangen, um ihn wieder zu sich zu bringen. Dann hörte er ein Geräusch hinter sich, fuhr herum, und der Widerschein der Lampe traf ein junges, bleiches Gesicht, das sich vor Schrecken verzerrte.
    Mark sog scharf die Luft durch die Zähne.
    »Mikael!« stieß er hervor. »Ken! Um Himmels willen, was ist geschehen?«
    *
    Die Rebellen, die dicht zusammengedrängt in der Dunkelheit der Katakomben verharrten, hatten Glück.
    Der Förderschacht in ihrer Nähe würde nicht gesprengt, da die Techniker eine Gefährdung des Zellenkomplexes befürchteten. Die Männer hörten das Krachen der Detonationen, das Fauchen der Druckwelle, das Bersten und Poltern zusammenstürzender Stollen, aber das Lärminferno konnte ihnen nichts anhaben.
    »Diese Teufel!« flüsterte Raul Madsen.
    »Ob Ken und Mikael durchgekommen sind?« fragte jemand gepreßt.
    Madsen hob die Schultern. »Der Vollzug hat die Förderschächte gesprengt, glaube ich. Sie wissen nicht, daß geheime Schlupflöcher existieren. Und jetzt warten sie wahrscheinlich im Zellentrakt darauf, daß wir auf dem gleichen Weg wieder auftauchen, auf dem wir herausgekommen sind. «
    »Möglich.« Dane Farr kniff die Augen zusammen. »Auf jeden Fall dürften hier unten keine Patrouillen mehr unterwegs sein. Wir können in Richtung Great-Plains-Krater marschieren und nach Ken und Mikael suchen.«
    Zustimmendes Gemurmel war die Antwort.
    Die Männer griffen zu ihren wenigen Waffen und Ausrüstungsgegenständen und begannen, so leise wie möglich in das Stollengewirr vorzudringen. Ein paarmal mußten sie Umwege machen, zusammengestürzten Gängen oder Stellen ausweichen, an denen das Gestein der Decke gefährliche Risse zeigte. Farr und Madsen gingen voran - und sie waren es, die wenig später als erste die entfernten Geräusche hörten.
    Ein Stein polterte.
    Das leise Scharren von Schritten war nicht genau zu erkennen. Als die Männer stehenblieben und mit angehaltenem Atem lauschten,

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