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Söhne der Erde 15 - Die Rache Des Mars

Söhne der Erde 15 - Die Rache Des Mars

Titel: Söhne der Erde 15 - Die Rache Des Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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zusammen.
    »Nicht alle meine Feinde sind vernichtet!« zischte er.
    »Nicht alle, Herr?« Charilan-Chi schluckte erschrocken. »Aber - wer ist denn noch da, der gegen dich gefrevelt hätte?«
    »Das fragst du noch? Wären meine Feinde nicht beinahe im letzten Moment entkommen? Wurden sie nicht gewarnt? Von schmutzigen Verrätern, die nicht wert sind zu leben?«
    Charilan-Chi senkte den Kopf.
    »Cris ist tot,« flüsterte sie. »Ich schäme mich für ihn. Wäre er doch wie sein Bruder Chaka gestorben, als gehorsamer Diener der Götter!«
    »Er ist es nicht,« sagte Bar Nergal düster. »Aber nicht an ihn denke ich, denn er war ein Verräter, auch an seinem eigenen Volk. Hast du den anderen nicht gesehen, diesen schwarzhäutigen Hund, den meine Feinde als Freund begrüßten?«
    »Ja, Erhabener. Es war Yattur, Fürst Yarsols Sohn ...«
    »Und Anführer von Yarsols Volk!« triumphierte der Oberpriester. »Ein Volk von Verrätern! Sie haben unsere Feinde bei sich aufgenommen. Auch sie sind unsere Feinde. Auch sie müssen wir strafen.«
    »Wir werden sie bestrafen.« Die gelben Katzenaugen der Königin funkelten. »Befiehl, Herr, und mein Volk wird gehorchen. Sollen wir einen Kriegszug unternehmen? Sollen wir ihr Dorf niederbrennen und ...«
    »Wir haben bessere Mittel!« Bar Nergal lächelte. »Mittel, sie ohne Gefahr für einen der Unseren auszurotten. Es gibt keine Waffen mehr, die wir fürchten müssen. Keine Energiewerfer, nicht einmal Lasergewehre! Versteht ihr nicht? Sie sind wehrlos, sind uns ausgeliefert. Wenn sie kämpfen wollen, müssen sie mit Pfeil und Bogen gegen Flugzeuge kämpfen.«
    Sein glühender Blick wandte sich den beiden jungen Männern zu, die neben ihrer Mutter standen.
    Che biß sich auf die Lippen. Cirans Augen funkelten auf, und er reckte die schmalen Schultern.
    »Wir werden Rache nehmen!« stieß er hervor. »Gib den Befehl, Herr! Wir werden Tod und Vernichtung säen, werden keinen deiner Feinde schonen - nicht einen!«
    »So seid ihr bereit?«
    »Wir sind bereit!« erklärte Ciran leidenschaftlich.
    »Wir sind bereit, Herr,« stimmte Che nach einem kaum merklichen Zögern zu.
    Bar Nergal nickte.
    Mit raschen Schritten ging er voran und strebte dem Gebäude mit den überbreiten Toren zu, in dem die Flugzeuge versteckt waren. Sie kannten den Mechanismus, der sie ans Licht holte. Und in Zukunft würde es nicht mehr nötig sein, die Maschinen zu verbergen, da es niemanden gab, der versuchen konnte, sie zu zerstören.
    Minuten später rollten die beiden Flugzeuge mit gedämpftem Dröhnen aus dem Hangar auf die schneebedeckte Betonbahn.
    Vor dem Tor des Lagerhauses drängten sich die wenigen Akolythen und Tempeltal-Leute zusammen: ein Häuflein verängstigter Menschen, hin- und hergerissen zwischen der Erleichterung, daß nicht sie in der »Terra« umgekommen waren, und der Furcht vor einer Zukunft, in der Bar Nergals Macht keine Grenzen mehr haben würde. Jar-Marlod und Beliar, Shamala und Zai-Caroc drängten sich ebenfalls dicht aneinander. Auch ihnen saß der Schrecken noch in den Knochen. Auch sie fürchteten die Zukunft - aber sie wußten zumindest, daß sie zu denjenigen gehören würden, die herrschten und vor denen man zitterte.
    Bar Nergal stand hoch aufgerichtet neben der Königin der toten Stadt und starrte zu dem vordersten Flugzeug hinüber.
    Als er befehlend die Hand hob und einen Atemzug später das Aufheulen des Triebwerks hörte, durchströmte ihn das Gefühl seiner Macht wie heißes, lebendiges Feuer.
    *
    Die aufgehende Sonne hatte Kraft genug, um den Schnee anzutauen und das Land in einen kalten blaßgrauen Dunst zu hüllen, der sich erst gegen Mittag auflösen würde.
    »Noch eine knappe Stunde,« schätzte Camelo mit einem Blick nach Osten, wo die mattrote Scheibe jenseits des Nebelschleiers allmählich höher kletterte. »Bei klarer Sicht müßten wir bereits den Waldgürtel am Fluß erkennen.«
    »Eine Stunde für dich,« verbesserte Charru. »Du vergißt die Kinder und die alten Leute.«
    Cris, der zwischen Camelo und Yattur ging, wischte sich den Schweiß von der Stirn, der trotz der Kälte seine Haut bedeckte.
    »Wir hätten auf den Ratten reiten können,« murmelte er.
    Karstein fuhr herum. »Reiten? Auf Ratten?«
    Seine Stimme klang so entgeistert, daß Charru lachen mußte. Selbst um Cris' Lippen huschte ein zaghaftes Lächeln, als er versuchte, sich den hünenhaften Nordmann auf dem Rücken einer mutierten Ratte vorzustellen. Die Tier konnten die kleinen,

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