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Söhne der Erde 17 - Gefangene Der Zeit

Söhne der Erde 17 - Gefangene Der Zeit

Titel: Söhne der Erde 17 - Gefangene Der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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mit Nägeln und Zähnen zu wehren.
    Jetzt musterte er verwirrt die fremdartige Umgebung, die er nicht als Operationsraum erkannte.
    Seine Brauen zogen sich zusammen, als ihm einer der blassen weißbekittelten Männer beruhigend zulächelte. Trügerische Beruhigung. Die routinierte Freundlichkeit des berufsmäßigen Mediziners. Ein anderer Mann wies auf eine Ansammlung von Geräten, Schläuchen und blitzenden Drähten, zwischen denen sich die Umrisse eines normalen Stuhls erst auf den zweiten Blick abzeichneten. Jon Erec folgte dem auffordernden Stoß mit der Waffenmündung und ging zögernd hinüber.
    »Setz dich! Versuche, dich zu entspannen!«
    Freundliche, energische Stimmen. Augen, die das Opfer voller Neugier musterten. Jon Erec las etwas im Hintergrund dieser Augen, das weder zu den gelassenen Stimmen noch zu den lächelnden Gesichtern paßte. Seine Nackenhaare stellten sich auf. Aber er dachte an die Wahrheitsdrogen, glaubte immer noch, daß ihm lediglich die gleiche Behandlung bevorstehe, die schon einige andere ohne großen Schaden überstanden hatten.
    Es war sinnlos, jetzt zu kämpfen.
    Man würde ihm eine Spritze geben, ihm Fragen stellen, ihn dann in das stählerne Verlies zurückbringen. Sollten sie tun, was sie nicht lassen konnten! Mit einer verächtlichen Bewegung zuckte der große Mann die Achseln, lehnte sich in dem merkwürdigen Stuhl zurück und schloß unwillkürlich die Hände um die Armstützen.
    Das scharfe Klicken warnte ihn zu spät.
    Wie zuschnappende Zangen schnellten breite, feste Kunststoff-Bänder aus den Lehnen und schlossen sich um seine Gelenke. Etwas hielt seine Schultern fest, gleich zugreifenden Klauen. Von einer Sekunde zur anderen konnte er sich nicht mehr rühren, und als er den Kopf herumwerfen wollte, senkte sich bereits ein silbrig glänzender Helm über seinen Schädel.
    Kühle Metallplatten preßten gegen seine Schläfen.
    Geübte Hände befestigten eine Klammer unter seinem Kinn, die ihn daran hinderte, den Kopf auch nur um eine Winzigkeit zu bewegen. Jon Erec spürte einen Krampf im Magen. Er wußte plötzlich, daß dies nicht die Vorbereitungen für eine einfache Injektion waren. Er begriff, daß die Fremden etwas anderes mit ihm vorhatten, irgend etwas, das seine Vorstellungskraft überstieg, und die Panik, die im Hintergrund seines Bewußtseins gelauert hatte, kam über ihn wie eine Woge.
    Verzweifelt bäumte er sich auf, spannte die Muskeln, zerrte an den Fesseln, bis sich die Kanten der Kunststoff-Bänder wie glühender Draht in seine Haut fraßen.
    Schmerz zuckte durch seinen Schädel, an seinen Schultern riß knirschend Stoff. »Injektion!« hörte er eine undeutliche Stimme wir durch einen Nebel, aber er spürte den Stich der Kanüle nicht, die seine Haut durchdrang.
    Er spürte nur noch die Schwärze, in der sein Bewußtsein versank wie in einem wirbelnden, unerbittlichen Strudel.
    *
    »Ktaramon! Ich höre dich! Rede!«
    Charru versuchte, seine Stimme so weit wie möglich zu dämpfen. Camelo verharrte neben ihm. Sie befanden sich mitten im Kliniktrakt, völlig ungedeckt auf einem der Flure. Die Zeit brannte ihnen auf den Nägeln, sie konnten jeden Augenblick entdeckt werden - aber beiden war klar, wieviel von dem fremden Wesen abhing, dessen Worte über einen Abgrund von Raum und Zeit hinweg zu ihnen drangen.
    »Hör zu ... Hör zu, Sohn der Erde ... Das Zeittor schließt sich! Umstände, die wir nicht vorhersehen konnten, haben die Krümmung der Schalen verändert ...«
    Charru hielt den Atem an.
    Nein, wollte er hervorstoßen. Aber Ktaramons drängende Stimme fuhr fort - eine Stimme, in der zum erstenmal ein Anflug von Emotion, von Erregung mitschwang.
    »Noch ist nicht alles verloren. Wir werden versuchen, für einen kurzen Moment unsere gesamte Energie zu konzentrieren, um einen letzten Ausweg für euch zu öffnen. Ich kann nicht versprechen, daß es gelingt. Ich kann es nur hoffen.«
    »Wann?« fragte Charru tonlos. »Wie?«
    »Ich kann es dir nicht sagen. Wenn es gelingt, muß es bald gelingen. Haltet euch bereit! Bleibt dicht zusammen, so dicht wie möglich. Das Tor führt in eure Gegenwart. Wenn wir es zu öffnen vermögen!«
    »Und wenn nicht?«
    »Wir wissen es nicht. Aber wir werden unser Möglichstes versuchen. Denn ihr dürft nicht bleiben. Wenn ihr in der Vergangenheit gefangen bleibt, verändert ihr Gegenwart, Zukunft, alles. Ihr dürft nicht bleiben ...«
    Das Leuchten im Innern des Kristalls erlosch.
    Einen Augenblick starrte Charru wie blind

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