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Söhne der Erde 17 - Gefangene Der Zeit

Söhne der Erde 17 - Gefangene Der Zeit

Titel: Söhne der Erde 17 - Gefangene Der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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er diese Behauptung anzweifelte. »Zugenäht!« wiederholte er empört.
    »Das ist nicht so unwahrscheinlich, wie es sich anhört. Tut es weh?«
    »Geht so.« Jarlon richtete sich auf und versuchte zu verbergen, daß der Schmerz wie ein Messer durch seine Brust schnitt. »Hör mal - wenn sie mit Jon Erec eine Gemeinheit anstellen wollen, ist er vielleicht in dem gleichen Raum, in dem sie auch an mir herumgeschnippelt haben. Die Tür da drüben, dann ein kurzer Flur.«
    »Sehen wir nach!«
    Charru griff nach Jarlons Arm, Camelo stützte ihn von der anderen Seite.
    Der Junge ließ es geschehen - Beweis genug, daß er schwächer war, als er zugeben wollte. So schnell wie möglich verließen sie den Raum und brachten den Flur hinter sich. Eine weitere Tür befand sich an der Stirnwand. Charru öffnete sie, nachdem er ein paar Sekunden gelauscht hatte, und glitt über die Schwelle.
    Eine Reihe großer, heller Räume, die durch offene Durchgänge miteinander verbunden waren.
    Stille herrschte. Absolute, fast unheimliche Stille, die ein kühles Prickeln zwischen Charrus Schulterblättern erzeugte. Er wandte sich um, als Camelo und Jarlon neben ihn traten.
    »Links«, stieß der Junge durch die zusammengebissenen Zähne.
    »Wartet hier! Ich sehe nach.«
    Charru schlich auf Zehenspitzen an der Wand entlang, obwohl er fast sicher war, daß sich niemand hier aufhielt. Eine Art Vorraum, vollgestopft mit funkelnden Geräten. Dann der eigentliche Operationssaal. Charru erkannte ihn, weil er etwas ähnliches in Kadnos gesehen hatte. Die Instrumente in den Glasvitrinen, der hohe Tisch, die Lampen darüber - das alles wirkte unverwechselbar, obwohl es sicher wenig mit der medizinischen Technik des Mars gemein hatte.
    Kein Mensch war zu sehen.
    Charrus Blick wanderte in die Runde, erfaßte Schränke und spiegelndes Glas, Metallkästen, fremdartige Apparate, schließlich eine niedrige Blechwanne. Sie stand eigentümlich unmotiviert mitten im Raum, als sei sie dort vergessen worden. Mechanisch ging Charru ein paar Schritte darauf zu und warf einen Blick hinein.
    Sein Herz übersprang einen Schlag.
    Von einer Sekunde zur anderen spürte er Eiseskälte durch seine Adern kriechen. Mit angehaltenem Atem starrte er auf den nackten, ausgemergelten Körper in dem Behälter.
    Der Mann, den er vor dem Gespräch mit Jordan Magner gesehen hatte.
    Der Unglückliche mit den leeren Augen, dem leeren Lächeln, der seines Willens und seiner Persönlichkeit beraubt worden war, um einem gräßlichen Experiment zu dienen.
    Er lebte nicht mehr.
    Und seine aufgemeißelte Schädelplatte ließ keinen Zweifel daran, warum er hatte sterben müssen.
    *
    »Wartet!« flüsterte Cris.
    Er war vorangegangen, weil er als einziger den Weg kannte. Gillon, der das Kommando hatte, wollte ihn mit einer Geste zurückhalten, doch der Junge huschte bereits zur nächsten Tür. Sekundenlang lauschte er, spähte vorsichtig um die Ecke, dann hob er die Hand zu einem knappen Wink.
    Die anderen setzten sich wieder in Bewegung.
    Sie waren durch den Labortrakt gekommen, hatten den beklemmenden Anblick der Halle hinter sich, wo Jordan Magners Leute die Gehirne von Versuchstieren konservierten.
    Vermutlich gab es einen einfacheren Weg, aber Cris konnte sich nur an den Punkten orientieren, an denen er zusammen mit Charru vorbeigekommen war. Jetzt wies er auf eine breite, massive Stahltür, die völlig anders aussah als diejenigen, die sie bisher passiert hatten.
    »Die Schleuse«, flüsterte Cris. »Die Kammer faßt aber höchstens zwanzig Mann gleichzeitig.« Er atmete tief und hob die Stimme etwas, damit ihn alle verstanden. »Der Gang unter der Lagune führt immer geradeaus. Er stößt auf einen Schacht mit .. .mit ...«
    »Transport-Plattformen«, half Gillon aus. Die Terraner kannten das technische Prinzip. Cris war es völlig fremd.
    »Transport-Plattformen«, nickte er. »Es wird ziemlich lange dauern, bis alle oben sind. Aber vielleicht kann man das Schleusentor von innen verschließen, wenn erst einmal alle drinnen sind.«
    Gillon lächelte anerkennend und schlug dem Jungen auf die Schulter. »Gute Idee! Beryl, damit wirst du dich befassen.«
    Beryl von Schun, der geborene Techniker, drängte sich zwischen ein paar anderen hindurch. Die Verbände über den Wunden und Kratzern, die er den blutgierigen Katzen verdankte, waren verrutscht und hingen ihm lose um den Körper. Aber er verriet mit keinem Wimperzucken, daß seine Haut immer noch wie Feuer brannte.
    »Weiter!« sagte er

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