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Söhne der Erde 18 - Das Schattenvolk

Söhne der Erde 18 - Das Schattenvolk

Titel: Söhne der Erde 18 - Das Schattenvolk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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merkwürdiger bläulicher Schimmer erfüllte ihn, kaum heller als das Mondlicht. Charrus Blick tastete über die Mündungen der gewaltigen Laserkanonen,. die sich immer noch auf halber Höhe der Wand abhoben. Die Unbekannten konnten nicht zu einer der neuen irdischen Rassen gehören, durchzuckte es ihn. Denn ihre Waffen stammten ganz sicher nicht aus der Vergangenheit der Erde. Es mußten Menschen sein, die die Katastrophe überlebt hatten, sich technisch weiterentwickelt und ...
    »Was wollen sie?« fragte Karstein neben ihm rauh. »Warum greifen sie uns an, nachdem sie uns vorher geholfen haben?«
    »Sie greifen ja gar nicht an«, sagte Camelo gedehnt. »Und das offene Tor sieht aus wie eine Einladung.«
    »Schöne Einladung!« knirschte der Nordmann. »Wir sitzen in der Falle, wir ...«
    »Ich glaube, das sollte nur eine Demonstration sein«, unterbrach ihn Charru. »Oder eine Warnung davor, daß wir unsererseits angreifen. Sie wissen nicht, wer wir sind, und sie kennen unsere Waffen nicht. Also haben sie uns gezeigt, was sie tun können, wenn sie wollen.«
    »Aber warum? Warum haben sie sich überhaupt gezeigt, warum vorhin in den Kampf mit den Yetis eingegriffen?«
    »Vielleicht, weil Brass zufällig auf einen Eingang ihres Schlupfwinkels gestoßen ist. Oder weil sie ganz einfach Kontakt zu uns aufnehmen wollen.« Charru machte eine Pause und biß sich auf die Lippen. »Mir scheint, uns bleibt gar nichts anderes übrig, als die Einladung anzunehmen.«
    »Bewaffnet?« fragte Karstein knapp.
    »Unbewaffnet natürlich. Oder glaubst du, sie hätten ihr Laserfeuer in die Luft gerichtet, weil sie nicht zielen können?«
    Karstein zuckte die Achseln. »Und wer geht?«
    »Du, Gillon, Gerinth, Camelo und ich.«
    Charru begann bereits, den Waffengurt abzuschnallen - eine Geste, denn von einem Schwert würden sich die Unbekannten wohl kaum beeindrucken lassen. Die vier anderen folgten seinem Beispiel, dann setzten sich die Männer unter den zweifelnden Blicken ihrer Gefährten in Bewegung.
    Wohl fühlten sie sich nicht, dafür war die Demonstration mit dem Laserfeuer zu bedrohlich gewesen.
    Wenn die Fremden nicht wollten, hatten nicht einmal die Beiboote die geringste Chance, aus dem Bereich der schweren Waffen auszubrechen. Charru sagte sich, daß sie niemandem Grund gegeben hatten, sie anzugreifen. Einen Augenblick zögerte er, bevor er in den seltsamen blauen Halbdämmer des Betongangs tauchte. Gerinth, Camelo, Gillon und Karstein blieben dicht hinter ihm. Alle fünf zuckten zusammen, als sie das metallische Quietschen in ihrem Rücken hörten.
    Das Tor schloß sich.
    Sekundenlang wirkte die Dunkelheit dicht und undurchdringlich. Es dauerte eine Weile, bis sich die Augen der Terraner an das fremdartige blaue Licht gewöhnten, und da hatte sich das Bild vor ihnen bereits verändert.
    Wie Schatten waren die Fremden aufgetaucht.
    Schlanke, hochgewachsene Gestalten, alle in die gleichen einteiligen Anzüge gehüllt, alle mit den gleichen schmalen, haarlosen Schädeln, weißen Gesichtern und ungewöhnlich großen Augen. Den ebenmäßigen Zügen ließ sich nichts entnehmen. Sie waren Menschen, kein Zweifel. Dennoch empfand Charru einen überwältigenden Eindruck von Fremdartigkeit, aber es dauerte ein paar Sekunden, bis er den Grund dafür begriff.
    Die gespenstische Ähnlichkeit!
    Oder nein - viel mehr als nur Ähnlichkeit. Sie glichen sich nicht wie Angehörige derselben Rasse, nicht wie Geschwister, nicht einmal wie Zwillinge, sondern wie Abzüge eines Fotos. Ein knappes Dutzend Gestalten - und sie waren vollkommen identisch.
    Nichts an ihnen wirkte bedrohlich oder angriffslustig, aber Charru spürte einen kalten Schauer auf dem Rücken.
    *
    In seinem Büro im Regierungssitz von Kadnos blickte der Präsident der Vereinigten Planeten mit zusammengekniffenen Augen auf den Monitor.
    Das schmale Gesicht Milt Cavets füllte den Bildschirm aus. Aufgrund irgendeiner technischen Unregelmäßigkeit klang seine Stimme verzerrt und viel zu leise aus dem Lautsprecher.
    »Ich hoffe, ich habe keine falsche Entscheidung getroffen, mein Präsident.« Der Offizier wirkte verwirrt, wahrscheinlich, weil er nicht erwartet hatte, mit Simon Jessardin persönlich verbunden zu werden. »Selbstverständlich habe ich Kommandant Carrissers Befehle umgehend befolgt«, fuhr Cavet fort. »Ich möchte auch nicht bezweifeln, daß der Kommandant seine Gründe hat. Aber immerhin ist er völlig allein und auf sich gestellt, und die »Deimos« sollte seine

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