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Söhne der Erde 18 - Das Schattenvolk

Söhne der Erde 18 - Das Schattenvolk

Titel: Söhne der Erde 18 - Das Schattenvolk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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Kormak gewartet hatten, um Gillon notfalls zu Hilfe zu kommen. Weiter unten im Tal bewegten sich Schatten, waren die erregten Kehllaute der Yetis zu hören. Sie hatten ihren Schlupfwinkel verlassen und machten Jagd auf die Männer, die zum Schein in die Höhle eingedrungen waren. Kleine Gruppen von Tieflandkriegern zogen sich in Richtung auf das ausgedehnte Schneefeld zurück, zeigten sich wieder, verschwanden erneut zwischen den Felsen. Gillon suchte mit zusammengekniffenen Augen das Gelände ab, um einen geeigneten Fluchtweg zu finden. Er wollte schon die Hand heben, um seine Gruppe in Bewegung zu bringen, doch im gleichen Augenblick zuckte er heftig zusammen.
    »Verdammt!« knirschte er. »Charru, Camelo und Beryl sind abgeschnitten worden. Da drüben bei der hohen Felsennadel!«
    Jetzt sahen es auch die anderen.
    Zwei Dutzend Yetis hatten es geschafft, sich wie ein Keil zwischen die drei Tiefland-Krieger und den Rest ihrer Gruppe zu schieben. Einen Rest, der in dem unübersichtlichen Gelände nicht sehen konnte, was vorging. Und die Schneemenschen kannten jeden Stein hier. Sie rückten schnell vor, stumm, ohne Triumphgeheul, das sie verraten hätte. Und selbst von dem Plateau aus war zu sehen, daß keiner der drei bedrängten Männer ein Lasergewehr oder eine Betäubungspistole bei sich hatte.
    »Das geht nicht gut!« sagte Kormak tonlos.
    »Vorwärts!« knirschte Gillon. »Wir stoßen auf direktem Weg vor. Zwei Plateaus weiter unten Laserbeschuß! Wir können sie nicht treffen, aber vielleicht ablenken!«
    Die Gruppe setzte sich eilig in Bewegung.
    Das Gelände fiel treppenförmig ab. Cris sprang einfach, landete geschickt wie eine Katze und überholte die anderen. Zu spät, hatte er hervorstoßen wollen. Aber sie wußten alle, daß es zu spät war. Tief unter sich sahen sie ihre Gefährten eingekreist, abgeschnitten von jeder Hilfe. Charru, Camelo und Beryl rannten auf die schwindelerregend hohe Felswand zu, wo sie wenigstens den Rücken frei haben würden. Eine verzweifelte Aktion! Nur mit den Schwertern konnten sie sich nicht lange genug verteidigen. Gillons Gruppe hatte nicht die geringste Chance, rechtzeitig zu kommen, und alle anderen hätten die Gefahr nur durch Zufall bemerken können.
    Jetzt erreichten die drei Männer die Felswand, zogen die Schwerter und stellten sich.
    »Heilige Flamme!« stöhnte Karstein. »Sie werden ...«
    »Was ist das?«
    Gillon war es, der die Frage hervorstieß.
    Cris stand neben ihm, im Begriff, auf das nächste Plateau hinunterzuspringen, jetzt hielt er abrupt inne. Auch er begriff nicht, was geschah. Er sah nur, daß die anstürmende Übermacht der Yetis plötzlich zurückprallte. Angstgeheul brandete auf, dumpfe, winselnde Laute, aus denen Entsetzen sprach. Die zottigen Gestalten duckten sich, spritzten auseinander, wandten sich hastig zur Flucht. Ganz kurz glaubte Gillon, im Schatten der Felswand eine Bewegung wahrzunehmen, aber er war seiner Sache nicht sicher.
    Die Schneemenschen flohen.
    Von einer Sekunde zur anderen schienen sie nur noch den einen Wunsch zu haben, sich in ihre Höhlen zurückzuziehen. Charru, Camelo und Beryl waren halb herumgefahren. Gillons Blick suchte angestrengt die Felswand ab, und da entdeckte er die Schatten, die in einiger Entfernung wie aus dem Nichts erschienen.
    Ein Dutzend Gestalten.
    Tiefland-Krieger, die endlich die Gefahr bemerkt hatten, war Gillons erster Gedanke. In der nächsten Sekunde begriff er, daß er sich irrte. In der Dunkelheit schien eine Reihe gespenstischer Feuerblumen zu erblühen. Laserstrahlen zuckten, trieben die flüchtenden Yetis zu panischer Eile an, und Gillon wußte, es war vollkommen ausgeschlossen, daß die Terraner so schnell eine mit Lasergewehren bewaffnete Kette gebildet hatten.
    Wie ein Spuk verschwanden die Yetis in ihren Löchern.
    Und wie ein Spuk verschwanden auch die Unbekannten mit den Strahlenwaffen. Blitzschnell zogen sie sich zurück. Gillon sah nur, daß sie der Felswand zustrebten. Ihre Gestalten verschmolzen mit der Finsternis, und im nächsten Augenblick schien sie der Erdboden zu verschlingen.
    »Wer war das?« fragte Erein tonlos.
    Ein langes Schweigen entstand. Die Unbekannten hatten Charru, Camelo und Beryl vor dem fast sicheren Untergang gerettet, also konnten sie kaum Feinde sein. Aber niemandem unter den Zuschauern war besonders wohl zumute.
    »Keine Yetis«, sagte Gerinth schließlich. »Charru und die anderen werden es genauso wissen. Beeilen wir uns!«
    *
    Milt Cavet atmete auf, als

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