Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Söhne der Erde 21 - Kampf Um Merkur

Söhne der Erde 21 - Kampf Um Merkur

Titel: Söhne der Erde 21 - Kampf Um Merkur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
Vom Netzwerk:
Blick und wußte, warum sie gekommen war.
    »Katalin ...«, flüsterte er.
    Mit zwei Schritten stand sie vor ihm und schlang die Arme um seinen Nacken.
    Er spürte die Wärme ihrer Haut, den leichten Druck ihres schlanken Körpers, die Berührung der Lippen, die sich in einer seltsamen Mischung aus Leidenschaft und Scheu öffneten. Seine Muskeln verkrampften sich. Er hatte Angst vor sich selbst, Angst vor dem brennenden Verlangen, das in ihm erwachte - und eine andere, tiefere Angst, die darin wurzelte, daß er seit so langer Zeit keine Frau mehr gekannt hatte.
    »Willst du es wirklich?« fragte er rauh.
    »Wenn du es auch willst ...«
    »Mark!« erklang eine Stimme irgendwo im Gewirr der Gänge. »Mark, wo steckst du?«
    Er schloß die Augen und biß sich so heftig auf die Unterlippe, daß ein Blutstropfen zwischen seinen Zähnen erschien.
    »Nein!« knirschte er. »Nein, zum Teufel ...«
    »Mark?«
    Es war Mikael, der um die Ecke stürmte.
    Einen Moment lang blieb er verwirrt stehen, sah von einem zum anderen und wurde rot wie ein Schuljunge. Dann atmete er tief durch und strich sich das Haar aus der Stirn.
    »Es ist soweit«, sagte er atemlos. »Die »Solaris« hat einen anfliegenden Flottenverband in der Ortung.«
VIII.
    In der Haupthöhle waren das entfernte Rauschen des unterirdischen Flusses und das Summen der Turbinen die einzigen Geräusche.
    Dane Farr starrte wie hypnotisiert auf den Lautsprecher der Funkanlage. Zwei Dutzend Männer bildeten einen stummen Halbkreis, Charru, Camelo und ein paar andere immer noch in triefender Kleidung. Mark blieb stehen und legte instinktiv den Arm um Katalins Schultern. Sie würde zu den Wachen gehören, die eine Reihe kleiner Beobachtungsstationen an den verschiedenen Höhleneingängen besetzen sollten. Damals, als der Merkur zum erstenmal angegriffen worden war, hatten die Frauen der Siedler ebenfalls gekämpft. Und einige von ihnen, so wie Martells Frau, waren unter den Toten gewesen.
    Der Lautsprecher knackte.
    »Scheint ein mittelgroßer Verband zu sein«, kam Hank Scanners beherrschte Stimme. »Die Ortung gibt noch nicht viel her. Mindestens zwei oder drei schwere Kampfraumer, würde ich sagen. Und jede Menge Kleinzeug.«
    »Kleinzeug!« wiederholte Dane Farr durch die Zähne. »Du Optimist!«
    »Laß mir etwas Zeit, dann kann ich dir mehr sagen. Noch sind sie weit weg, und eilig haben sie es auch nicht. Hier wird in zehn Minuten außer Beryl und mir alles von Bord gehen. Laßt die Tarnabdeckung vor der Hangar-Grotte offen, damit wir den letzten Gleiter so schnell wie möglich unterbringen können.«
    Was er »Hangar-Grotte« nannte, stellte in Wahrheit nur einen geschützten Platz unter dem Überhang einer Felswand dar, der leicht zu erreichen war, obwohl er keine Verbindung zu dem Höhlensystem hatte.
    »Klar«, sagte Farr. »Ab jetzt läuft der Alarmplan. Milton wird mit euch in Verbindung bleiben.«
    »Verstanden. Ende ...« Der Lautsprecher verstummte.
    Dane Farr drehte sich langsam um. Sein Gesicht war hart geworden, ein Nerv zuckte an seiner Schläfe.
    »Also dann«, sagte er. »Jeder weiß, was er zu tun hat. In den nächsten vierundzwanzig Stunden werden wir sehen, ob wir es schaffen, mit Hanks sogenanntem Kleinzeug fertig zu werden.«
    *
    Manès Kane betrachtete aus zusammengekniffenen Augen die verblüffend kleine Kugel auf dem Außenschirm.
    Ein hitzeglühender, frostzerfressener Steinball in der Schwärze des Alls. Für menschliche Besiedlung ungeeignet. Und eine Horde halbnackter Barbaren samt einiger Ex-Sträflinge bildete sich ein, diese lächerliche Ruine von einem Planeten gegen die marsianische Kriegsflotte verteidigen zu können.
    Kanes Nasenflügel bebten verächtlich.
    Auf der Monitor-Wand konnte er die Gesichter seines Stabes sehen. Ivor Parlette hatte die Pol-Basis einem Vertreter überlassen und befehligte die »Andromeda«, den zweiten schweren Kampfraumer. Die »Sirius« stand unter dem Kommando von Gregory Jaschin. An Bord des Großtransporters »Romani« wußte General Kane einen seiner Verwandten: Larsen Kane, der den Oberbefehlshaber allerdings nur insoweit interessierte, als er bekanntermaßen ein fähiger Offizier war.
    Viel Aufwand, dachte der weißhaarige alte Mann mit dem scharfen Raubvogelprofil.
    Aber Präsident Jessardin wollte keinerlei Risiko eingehen, und der Rat überschätzte die Rebellen auf Merkur ohnehin maßlos. Kane empfand nicht den Widerspruch zwischen dieser Meinung und der Entschiedenheit, mit der er für die

Weitere Kostenlose Bücher