Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Söhne der Erde 21 - Kampf Um Merkur

Söhne der Erde 21 - Kampf Um Merkur

Titel: Söhne der Erde 21 - Kampf Um Merkur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
Vom Netzwerk:
Intervention der Flotte eingetreten war. Sein Denken bewegte sich in strikt militärischen Bahnen. Das Militär hatte den Auftrag, Frieden und Sicherheit der Vereinigten Planeten zu garantieren. Merkur war ein Störfaktor, und ein solcher Störfaktor, gefährlich oder nicht, mußte ausgemerzt werden.
    An Bord der »Andromeda« ging Ivor Parlette in Gedanken noch einmal den Einsatzplan des Flottenverbandes durch, von dessen Möglichkeiten er seiner Meinung mehr verstand als Manès Kane.
    Der greise General hatte den Oberbefehl über die Gesamt-Streitkräfte, von denen die Flotte nur ein Teil war. Parlette hätte es vorgezogen, auf die schweren Raumer zu verzichten. Sie waren für die Vernichtung feindlicher Schiffe konzipiert, nicht für den Angriff auf Bodenziele. Der Großtransporter mochte als Sicherheitsreserve noch angehen. Aber Parlette glaubte nicht daran, daß sich die Notwendigkeit ergeben würde, auf der Planetenoberfläche schweres Gerät einzusetzen. Er rechnete mit einer schnellen, problemlosen Aktion. Bombardierung der feindlichen Stellungen, Landung - und spätestens zu diesem Zeitpunkt mußten sich die Rebellen ergeben, wenn sie keine Selbstmörder waren.
    »Fertig zum Bremsmanöver?« drang die Stimme von General Kanes persönlichem Adjutanten aus dem Lautsprecher.
    Die Bestätigungen kamen prompt. An Bord der »Präsident Baikal« rückte Manès Kane die Anschnallgurte zurecht und lächelte.
    »Danke, meine Herren«, sagte er zufrieden. »Einschwenken in den Orbit genau in zwanzig Minuten ...«
    *
    Um die »Solaris« und die ehemalige Luna-Fähre dehnte sich die Ebene leer in der Dunkelheit.
    Zwei Gleiter warteten zwischen den Schiffen: einer, um die beiden einsamen Männer an Bord der »Solaris« in Sicherheit zu bringen, der zweite als Reserve für den unwahrscheinlichen Fall einer technischen Panne. In der Kanzel des kleinen Aufklärers schimmerte nur der grünliche Widerschein der Instrumenten-Beleuchtung. Hank Scanner stand am Terminal des Steuercomputers. Den endgültigen Kurs würde er erst im letzten Augenblick programmieren, wenn der anfliegende Flottenverband in den Orbit schwenkte. Je kürzer die Strecke, die der Aufklärer zurücklegen mußte, desto größer die Wahrscheinlichkeit, daß er von den Gegnern zu spät bemerkt wurde.
    Inzwischen hatte die Ortung Zahl und Stärke der Angreifer genau registriert.
    Umgekehrt mußten auch die Marsianer die beiden Schiffe in der Ebene geortet haben, aber sie würden wohl kaum mit bösen Überraschungen rechnen. Für ein unbemanntes Schiff auf programmiertem Kurs waren die Chancen lächerlich dünn, und einen bemannten Angriff hatte Dane Farr nicht umsonst als Selbstmordkommando bezeichnet.
    Beryl von Schun starrte durch die Sichtkuppel zu dem Schwarm silberner Punkte unter den Sternen.
    Punkte, die sich im nächsten Moment mit einer schwachen rötlichen Aureole umhüllten. Beryl runzelte die Stirn, weil er das Phänomen nicht sofort verstand. Hank Scanner spannte sich.
    »Sie haben die Bremstriebwerke gezündet«, murmelt er. »Gleich gehen sie in den Orbit.«
    Minuten verstrichen.
    Nichts störte die Konzentration der beiden Männer. Was geschah, konnten ihre Gefährten ohnehin beobachten. Erfolg oder Mißerfolg des verzweifelten Unternehmens würden deutlich zu sehen sein: Silberne Punkte, die sich - vielleicht - in zerplatzende Funken verwandelten.
    Oder eine »Solaris«, deren Waffen von der Automatik sinnlos ausgelöst wurden und die im All verschwand.
    Beryl biß die Zähne zusammen. Unter dem hellen Haar war sein Gesicht steinhart geworden. Aus schmalen Augen beobachtete er die näher kommenden Schiffe, die schnelle Folge der Bremsschübe, dann den Moment, als die Formation in einem perfekten Manöver in den Orbit schwenkte.
    »Jetzt!« stieß Hank Scanner durch die Zähne.
    Seine Finger arbeiteten schnell und präzise. Die Ortung erfaßte millimetergenau die Entfernung, der Computer errechnete Kurswinkel und Zielpunkt im Bruchteil einer Sekunde. Hank Scanner atmete tief durch und drückte die rote Taste der Automatik.
    Jetzt blieben ihnen noch ein paar Minuten, um das Schiff zu verlassen und mit dem Gleiter zu verschwinden, bevor die Triebwerke zündeten.
    Scanner grinste. »Los, Tempo! Wir ...«
    »Verschwinde schon! Ich komme nach!«
    »He, wieso ...?«
    Hank Scanner stockte abrupt.
    Er stand schon an der Tür, im Begriff, die Kanzel zu verlassen. Auf dem Absatz fuhr er herum und starrte in Beryls blasses, hartes Gesicht.
    Einen

Weitere Kostenlose Bücher