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Söhne der Erde 21 - Kampf Um Merkur

Söhne der Erde 21 - Kampf Um Merkur

Titel: Söhne der Erde 21 - Kampf Um Merkur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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doch, daß sich die Waffensysteme auf Automatik schalten lassen. Wenn ihr es jetzt noch schafft, den Steuercomputer so umzubauen, daß er auf Impulse von außen reagiert ...«
    »Das werde ich nur schaffen, wenn die Marsianer uns mindestens eine Woche Zeit lassen«, unterbrach ihn Scanner.
    »Vielleicht tun sie das. Die Raketenbasis ist übrigens in Ordnung. Schade, daß wir nicht noch ein paar nette Spielzeuge mit Sprengköpfen gebastelt haben, statt den unterirdischen See freizulegen.«
    Er beendete das Gespräch.
    Charru hatte bei den letzten Worten die Augen zusammengekniffen. Er wandte sich Dane Farr zu.
    »Hast du nicht gesagt, daß die Marsianer wahrscheinlich auf der Ebene in der Nähe der Fähre landen würden, Dane?« fragte er.
    »Ja, warum?«
    »Also vermutlich gar nicht weit entfernt von dem See. Und der steht durch den unterirdischen Fluß in Verbindung mit dem Höhlensystem, oder?«
    Farr starrte ihn an. »Verdammt, ja! Das gibt uns unter Umständen die Chance für einen Überraschungsschlag, mit dem die Burschen nicht rechnen. Sie werden die unmittelbare Umgebung untersuchen, nichts finden und die Ortungsinstrumente auf weiträumige Überwachung schalten. Und wir tauchen dann sozusagen im toten Winkel auf und sprengen ihnen die halbe Flotte in die Luft.«
    »Na, na«, meinte Jarel zweifelnd.
    »Es ist möglich, Ken! Mit ein bißchen Glück können wir auf diese Weise eine Menge erreichen. Laß uns zur Siedlung fliegen! Die Vermessungsdaten des gesamten Höhlensystems sind im Computer gespeichert. Wir würden auf jeden Fall streckenweise tauchen müssen, da dürfte es besser sein, daß Ganze vorher ein paarmal durchzuspielen.«
    Ken Jarel startete das Beiboot.
    Farr hatte sich gespannt. Seine Augen funkelten verhalten, und für eine Weile steckte seine jäh erwachte Begeisterung auch die anderen an.
    *
    Der Rat war vollzählig.
    Spürbare Spannung beherrschte die Atmosphäre unter der durchsichtigen Kuppel des Parlamentsgebäudes. Hastiger und unruhiger als sonst nahmen die Abgeordneten ihre Plätze ein. Männer und Frauen in venusischen Tuniken, den schmucklosen einteiligen Anzügen des Mars, den farbenprächtigen, eigentümlich irisierenden Traditionsgewändern des Uranus, die man sonst sehr selten sah. Schwarze Uniformen waren nur vereinzelt vertreten. Weder Jom Kirrand noch General Kane gehörten dem Rat an, doch als Mitglieder des Sicherheitsausschusses würden sie Bericht erstatten und Empfehlungen geben.
    Präsident Jessardin eröffnete die Sitzung mit einem knappen Bericht zur Lage. Er hielt sich zurück, wie Conal Nord feststellte. Reine Fakten, keinerlei Wertungen. Offenbar hatte der Präsident nicht vor, persönlich eine Beschlußvorlage einzubringen.
    Jom Kirrand beschränkte sich auf den Bereich der inneren Sicherheit, für den er als Vollzugschef zuständig war.
    Er konnte sich auf die wissenschaftlichen Analysen von Dr. Nadine Koslow und Professor Raik stützen, dem ehemaligen Leiter des Projekts Mondstein. Die Folgerungen lagen auf der Hand: Das Problem ließ sich nur durch die Okkupation Merkurs lösen.
    Die gleichen Folgerungen, zu denen auch General Kane und der Kommandant der Pol-Basis als Vertreter des Militärs kamen.
    Die Beschlußvorlage brachte schließlich Horvat Cann ein, stellvertretender Präsident und amtierender Vorsitzender des Sicherheits-Ausschusses. Militärische Besetzung Merkurs, Gefangennahme der Rebellen, Verhängung des Kriegsrechts bis zur endgültigen Regelung der Angelegenheit. Horvat Canns Stimme verriet seinen eigenen Widerwillen gegen das, was er sagte. Die meisten Abgeordneten erfüllte der Gedanke an Krieg und Gewalt mit einem tiefen, durchaus aufrichtigen Entsetzen. Aber sie glaubten, keine Wahl zu haben, wenn sie nicht in Zukunft unter einer ständigen Gefahr leben wollten.
    Conal Nord war sich bewußt, daß er mit allen Traditionen brach, als er seinen Gegenantrag einbrachte.
    Er wußte, daß er auf verlorenem Posten stand. Es gab nichts, was er dem Gewicht von wissenschaftlichen Analysen hätte entgegensetzen können. Noch als er aufstand und zum Rednerpult ging, spielte er mit dem Gedanken, seinen ursprünglichen Absichten zum Trotz die Drohung, Venus aus der Föderation zu lösen, als letztes Mittel einzusetzen. Aber er spürte die Stimmung im Auditorium. Er wußte, daß eine solche Drohung die Abgeordneten zu diesem Zeitpunkt nur vollends in der Überzeugung bestärkt hätte, das Problem Merkur sei eine Gefahr für die gesamten Vereinigten

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