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Söhne der Erde 24 - Robot-Planet

Söhne der Erde 24 - Robot-Planet

Titel: Söhne der Erde 24 - Robot-Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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regelmäßigen Abständen bogenförmige Struckturen ab, die nach großen Toren aussahen.
    Gerinth kniff die Augen zusammen. Raul Madsen ließ den Blick forschend über die glatte Betonfläche gleiten. Aber noch ehe er eine Vermutung äußern konnte, wurde es im Funkgerät lebendig.
    Die »Kadnos« meldete sich. Mark Nords Stimme klang gepreßt vor Erregung.
    »Wir haben ein unbekanntes Flugobjekt in der Tiefenortung. Und wie es aussieht, schlägt es eine Bahn ein, die in unmittelbarer Nähe eurer Position enden dürfte.«
    Sekundenlang blieb es still.
    »Was heißt unbekanntes Flugobjekt?« fragte Madsen scharf.
    »Wenn ich das so genau wüßte! Ein Raumfahrzeug jedenfalls. Auf dem Schirm sieht es aus wie ein Trichter und rotiert mit geradezu wahnwitziger Geschwindigkeit um die eigene Achse.«
    »Also unbemannt?«
    »Garantiert! Ich kann mir zumindest kein lebendes Wesen vorstellen, das es in einem solchen Kreisel aushalten würde. Seid bitte vorsichtig! Die beiden anderen Bootsbesatzungen haben jede Menge Ärger mit angreifenden Robotern gehabt.«
    Raul Madsen kam nicht mehr dazu, nach Einzelheiten zu fragen.
    Das anschwellende Heulen, das plötzlich in der Luft hing, ließ ihm eiligen Rückzug geraten erscheinen. Um über die Ebene zu verschwinden, war es allerdings zu spät. Mit zusammengebissenen Zähnen manövrierte Madsen das Boot in den Schatten der äußeren Kraterwand und versuchte, zwischen Bodenwellen und Gesteinsformationen Schutz zu finden.
    »Bomben können sie uns hier eigentlich nicht auf den Kopf werfen«, sagte Camelo gedehnt. »Sie würden ihre eigenen Anlagen zerstören.«
    »Hmm. Und das Ding ist wahrscheinlich ohnehin unbemannt. Da! Schaut es euch an!«
    Der Flugkörper, der sich silbern im Blau des Himmels abzeichnete, glich in der Tat nichts, was die Menschen an Bord des Beiboots je gesehen hatten.
    Ein rotierender Trichter, dessen Spitze wie der Stachel eines gigantischen Insekts wirkte. Irgendeine Art von Waffe? Die Menschen wußten es nicht. Gebannt beobachteten sie, wie das Schiff flach herunterkam, grell gleißend, weil sich seine Außenhaut beim Eintauchen in die Atmosphäre erhitzt hatte. Es sah aus, als wolle es mit ungebremster Wucht ein Loch in den Kraterboden bohren. Erst im letzten Moment änderte es die Richtung, stieg in einem unglaublich spitzen Winkel auf und schien sekundenlang reglos in der Luft zu hängen, während das Heulen der Steuertriebwerke verstummte.
    Im nächsten Moment stoppten Bremstriebwerke den freien Fall wie ein brutaler Fausthieb.
    Das Schiff landete auf einem Kissen aus Feuer, inmitten eines glühenden Rings, dessen Widerschein allmählich erlosch. Nur noch die Spitze des Raumfahrzeugs ragte über den Kraterwall. Raul Madsen starrte den silbernen Stachel an und atmete tief durch.
    »Ein Wesen mit Knochen, Sehnen und verletzlichem Gewebe hätte diese Art Landemanöver nicht überlebt«, stellte er fest.
    »Entweder das Ding ist ein Robotschiff, oder die Bewohner des Planeten haben Körper, die gegenüber den unseren wandelnde Panzer sind.«
    »Was ich nicht glaube«, sagte Camelo entschieden. »Die Schwerkraft ist hier nicht größer als auf der Erde. Es gibt nichts, was die Entwicklung von solchen Superkörpern erzwungen hätte.«
    »Stimmt! Ganz davon abgesehen, daß wir eine Menge ganz normaler Knochen gefunden haben, die dafür sprechen, daß sich die Tierwelt genausowenig wie die Flora ursprünglich besonders stark von dem unterschieden hat, was wir kennen. Ich glaube ...«
    Er unterbrach sich.
    Vor seinen Augen begann die Spitze des Raumschiffs plötzlich, nach unten zu sinken. Auch die anderen hatten es bemerkt. Verblüfft sahen sie zu, wie das seltsame Fahrzeug aus ihrem Blickfeld verschwand. Raul Madsen hatte das Beiboot die ganze Zeit über bewegungslos knapp über dem Boden gehalten. Jetzt gab er den Triebwerken etwas mehr Schub und folgte langsam der ansteigenden Linie des Steilhangs.
    Minuten später erreichten sie den Kraterrand - und erlebten eine weitere Überraschung.
    Nur noch die Andeutung eines leicht geschwärzten Kreises zeichnete sich auf dem glatten Boden ab.
    Das fremde Schiff war verschwunden, als habe es sich in Luft aufgelöst.
IV.
    In kurzen Abständen erreichten die drei Boote die »Kadnos« und dockten an.
    In der Kanzel herrschte gespannte Stille. Mark Nord, Dane Farr und Maik Varesco hatten die Arbeit unterbrochen und warteten. Nebenan am Computer stellte Jerome Crest, ausnahmsweise kooperativ, Wahrscheinlichkeitsrechnungen

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