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Söhne der Erde 24 - Robot-Planet

Söhne der Erde 24 - Robot-Planet

Titel: Söhne der Erde 24 - Robot-Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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einen Blick mit Charru.
    Sie wußten beide, daß die angespannte Ruhe in der Kanzel der Angst entsprang.
    Der Transit würde nicht weniger gefährlich sein als der erste. Sie mußten den Hyperraum blind verlassen, ohne auch nur zu ahnen, wo sie herauskommen würden. Ein Vabanquespiel! Einmal war es geglückt. Jetzt, beim zweitenmal, hatten sie alle das Gefühl, das Schicksal herauszufordern. Aber da ihnen keine Wahl blieb, schickten sich selbst Jerome Crest und die marsianischen Techniker ohne erkennbare Panik ins Unvermeidliche.
    »Transit in dreißig Sekunden«, sagte Maik Varesco.
    Sein Gesicht wirkte hart, kantig und entschlossen. Charru war schon mehrfach aufgefallen, daß die Ereignisse den marsianischen Piloten verändert hatten. Die Welt, deren Produkt er war, existierte nur noch als ferner Traum. Maik Varesco hatte schneller als Jerome Crest oder der Rest der Besatzung begriffen, daß die Gesetze seiner Welt jetzt nicht mehr galten, daß in dieser Situation etwas ganz anderes zählte: die Gesetze des erbarmungslosen Überlebenskampfes, wie sie Charrus Volk in der Welt unter dem Mondstein und Mark Nords Rebellen auf dem Merkur hatten lernen müssen.
    »Transit in zwanzig Sekunden!«
    Varescos Hände lagen auf den Kontrollen. Sean Sander, der kleine marsianische Techniker, begann mechanisch die Daten abzulesen, die vor ihm auf dem Schirm erschienen. Milt Daved starrte gebannt auf die grünen Lichter, die in der Reihenfolge aufflammten, in der Dane Farr die Normal-Triebwerke startbereit machte, die Überprüfung der Energiezufuhr abrief und die Stabilisatoren aktivierte. Maik Varesco nahm vorsichtig den Schub des Überlichtantriebs zurück. Die Aufgabe von Ivo Kerenski, dem dritten Techniker, wäre es gewesen, die Steuerautomatik zu überwachen und im Augenblick des Transits die Zielkoordinaten mit den Informationen der Ortung zu vergleichen. Aber da der Computer keine Zielkoordinaten gespeichert hatte, blieb Kerenski nichts übrig, als auf den jetzt noch leeren Ortungsschirm zu starren und zu hoffen.
    »Transit in zehn Sekunden ...«
    Camelo preßte die Lippen zusammen und schaltete noch einmal die Alarmkommunikation ein.
    »Mark! Ken! Habt ihr euch angeschnallt?«
    »Sind wir blöd?« kam Ken Jarels gereizte Stimme.
    »Gillon? Raul?«
    »Alles in Ordnung. Das heißt, wenn ihr es euch nicht einfallen laßt, ein Loch in einen Planeten zu bohren.«
    Camelo machte eine Geste, als müsse er um Entschuldigung bitten. Charru lächelte matt - auch ihm war der Gedanke unbehaglich gewesen, daß vielleicht doch noch jemand ungesichert im Schiff herumkletterte. Jenseits der gewölbten Sichtschirme gähnte eine Dunkelheit, die schwärzer als schwarz schien. Maik Varesco straffte die Schultern.
    »Transit in fünf Sekunden! - Vier ... drei ... zwei ... eins ... Zero!«
    Sie wußten, was geschehen würde, aber das Gefühl des jähen, taumelnden Sturzes ins Bodenlose war nicht weniger gespenstisch als beim erstenmal.
    In den stählernen Eingeweiden des Schiffes gab es einen singenden Ton, der bis in die Knochen drang, obwohl er nicht wirklich laut war. Über die Schirme zog ein kurzes Flimmern, einen Herzschlag lang erloschen Daten und Kontrolleuchten. Schwindel ergriff die Männer, doch sie wußten, daß auch das nicht länger als eine Sekunde dauern würde.
    Ganz kurz nur erschütterte der Zugriff unsichtbarer Gigantenkräfte die »Kadnos«.
    Charru biß die Zähne zusammen und preßte den Rücken gegen die Lehne des Andrucksitzes. Schon einmal hatte er den grellen Blitz auf den Schirmen gesehen und den Augenblick erlebt, in dem das Schiff eine Mauer schwarzer, unwirklicher Finsternis zu durchstoßen schien. Schon flammte die Beleuchtung wieder auf. Rütteln, Vibrieren und metallisches Ächzen verebbten so schnell, wie sie gekommen waren. Die Männer hielten den Atem an, starrten auf die Schirme, jeden Augenblick einer Katastrophe gegenwärtig - doch die Sterne des Normalraums blickten still und friedlich in der Dunkelheit.
    »Verdammtes Glück!« sagte Dane Farr nach einem langen Schweigen.
    »Mehr Glück, als der Mensch normalerweise in seinem ganzen Leben beanspruchen kann«, behauptete Maik Varesco. »Schaut euch mal an, was hinter uns liegt!«
    Der Beobachtungsschirm für den Heckbereich zeigte deutlich, was er meinte.
    Hinter ihnen, nur wenige Lichtstunden entfernt, strahlte der kalte weiße Glanz einer Sonne. Einer Sonne, deren Leuchten das All überflutete, als matteres Strahlen von ihren Begleitern reflektiert

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