Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Söhne der Erde 24 - Robot-Planet

Söhne der Erde 24 - Robot-Planet

Titel: Söhne der Erde 24 - Robot-Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
Vom Netzwerk:
alte »Terra« vom Mars zur Erde geflogen. Und später dann noch einmal die »Solaris« von der Erde zum Merkur. Aber sie waren sich klar darüber, daß sie sich deshalb noch lange nicht als Piloten bezeichnen konnten. Die Erinnerung an die jeweiligen Starts und vor allem an die Landungen bestand aus Unsicherheit, nervenzerfetzender Spannung und purer Angst. Charru wünschte sich nichts weniger, als je wieder ein Raumschiff steuern zu müssen, und er wußte, daß es seinem Blutsbruder ebenso ging.
    Der erste Bremsschub erschütterte die »Kadnos«.
    Noch lenkte der Computer den Ablauf, baute Hitzeschilde auf, überwachte das Eintauchen in die Atmosphäre, verringerte die Geschwindigkeit in genau vorgegebenem Maße. Die Nahortung bestätigte die Meßergebnisse des Beibootes: Der vorgesehene Landeplatz war tatsächlich flach wie ein Tisch, die Bodenstruktur wies alle Merkmale der Festigkeit auf. Ob das allerdings wirklich zutraf, mußte sich erst noch herausstellen. Die Außenschirme zeigten einen weiten Horizont, den Bergketten begrenzten. Noch ein paar Sekunden verstrichen, dann beugte sich Dane Farr vor und schlug auf die Taste, die von der Automatik auf Handsteuerung umschaltete.
    »Zeig's ihr, Maik«, knurrte er.
    Mit »ihr« meinte er das Schiff, das sie inzwischen wahlweise als »verdammte Kiste«, »müde Kuh« oder »altes Mädchen« bezeichneten. Maik Varesco brachte die »Kadnos« so vorsichtig herunter, als bestehe sie aus Glas. Die Triebwerke brannten einen schwarzen verkohlten Kreis in den Planetenboden, der Ruck des Aufsetzens dröhnte trotz aller Vorsicht bis in die Knochen. Die Stille danach war total und legte sich betäubend über die Ohren. »Na bitte!« sagte Mark Nord.
    Maik Varesco und Dane Farr wechselten einen Blick der Erleichterung. Die marsianischen Techniker schalteten mechanisch alle Systeme ab, um die Notaggregate nicht mehr als nötig zu belasten. Auf den Außenschirmen dehnte sich die Ebene ringsum, aber erst der zweite Blick zeigte, daß es eine fremdartige Ebene war, die zum Beispiel mit einer irdischen Steppe nicht das geringste gemein hatte.
    Kein Gras bedeckte sie, sondern eine Schicht aus eigentümlichem grün-braunem Material, das nicht verriet, woraus es bestand.
    Mark, der noch am meisten von Biologie, Ökologie und den verwandten Wissenschaften verstand, starrte einen Augenblick auf den Schirm und zuckte dann die Schultern. Unwichtig, signalisierte die Geste. Sie konnten auf diesem Planeten atmen und mehr war - so hofften sie jedenfalls - nicht erforderlich, um ihr Schiff zu reparieren.
    »Trotzdem«, sagte Charru, der Marks Blick gedeutet hatte. »Wir müssen wissen, wo wir hier sind und mit welchen äußeren Umständen wir zu rechnen haben, oder?«
    »Und ob wir das wissen müssen!« stimmte Camelo zu. »Überlegt doch! Ein Planet mit einer Atmosphäre, die fast genau der irdischen entspricht! Hier ist Leben möglich!«
    Dane Farr furchte die Stirn. »Sicher, aber ...«
    Er verstummte, weil Camelo eine heftige Geste machte. In den dunkelblauen Augen des Sängers lag ein eigentümlich intensiver Glanz. Er hatte noch nie eine wissenschaftliche Theorie über die Entstehung von Leben kennengelernt, sprach ganz einfach das aus, was er intuitiv erfaßte.
    »Wo Leben möglich ist, da entsteht auch Leben. Und wo die Bedingungen menschenähnlichem Leben günstig sind, da werden sich auch menschenähnliche Wesen entwickelt haben.« Er machte eine Pause und lächelte. »Ich kann ohnehin nicht bei den Reparaturarbeiten helfen. Aber ich kann lernen, ein Beiboot zu fliegen, und dann versuchen, etwas mehr über diese Welt herauszufinden.«
    »Er hat recht«, sagte Dane Farr. »Wir sind hier gelandet nur auf die Tatsache hin, daß die Luft für uns atembar ist. Wir müssen ein paar Erkundungstrupps losschicken, um sicherzustellen, daß uns keine Gefahr droht. Außerdem würden wir uns ohnehin gegenseitig auf die Füße treten, wenn wir uns alle auf den Revisionsdecks drängten, um bei der Reparatur mitzuarbeiten. Daved und Kerenski können wir zum Beispiel entbehren, weil sie nicht die nötigen Spezialkenntnisse haben. Und außerdem alle jene, für die Technik ohnehin ein Buch mit sieben Siegeln ist.«
    Niemand widersprach.
    Nur Ken Jarel fuhr sich mit allen fünf Fingern durch das abstehende Kraushaar. »Einverstanden«, sagte er. »Aber zunächst einmal sollten wir nach draußen gehen und uns überzeugen, daß die Meßergebnisse über die Atmosphäre tatsächlich zutreffen.«
    Sie taten

Weitere Kostenlose Bücher