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Söhne der Erde 24 - Robot-Planet

Söhne der Erde 24 - Robot-Planet

Titel: Söhne der Erde 24 - Robot-Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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wurde, mindestens ein Dutzend Planeten in dunstiges Rot und Gold hüllte. Die Umlaufbahn des innersten Planeten mochte ungefähr der Entfernung zwischen Sol und Venus entsprechen. Der äußerste lag, auf das Sol-System übertragen, etwa auf der Bahnhöhe des Jupiter. Zwölf Planeten, auf denen - soweit es sich aus der Entfernung beurteilen ließ - die Voraussetzungen für menschliches Leben zumindest nicht ausgeschlossen waren.
    Charru warf das schulterlange schwarze Haar zurück. Seine blauen Augen funkelten wie Saphire.
    Für den Moment hatte die Lockung jener fremden Welt den Gedanken daran verdrängt, daß es eine krasse Notlage war, die sie zwang, einen zur Landung geeigneten Planeten zu suchen.
    *
    Dreimal ging die »Kadnos« in eine Umlaufbahn und schleuste ein Beiboot aus.
    Zweimal ergaben die Messungen eine tödliche Ammoniak-Methan-Atmosphäre, einmal zeigten die Instrumente Kohlendioxyd, Stickstoff und nur geringfügige Spuren von Sauerstoff an. Der vierte, etwa erdgroße Planet erschien auf den Außenschirmen des Bootes als scheckige Kugel, umgeben von grauen Wolkengebilden, zwischen denen die Oberfläche auf der Tagseite rostbraun und dunkelgrün schimmerte. Dane Farr hatte das Steuerpult der Landefähre übernommen. Neben ihm kauerten Raul Madsen und der rothaarige Gillon von Tareth, der inzwischen mit dem Ablesen der Instrumente zurechtkam.
    Gebannt hingen seine grünen Augen an den Anzeigen, während das Boot tiefer sackte.
    Schließlich hob er mit einem Ruck den Kopf und starrte den grauhaarigen Merkur-Siedler an.
    »Rain! Ist das jetzt ein Hirngespinst von mir oder ...«
    Der alte Mann lächelte.
    »Kein Hirngespinst«, sagte er ruhig. »Die Zusammensetzung der Luft entspricht fast aufs Haar der irdischen Atmosphäre. Wenn es in diesem Teil der Milchstraße überhaupt einen Planeten gibt, auf dem wir atmen können, dann ist es der dort unten.«
II.
    Die »Kadnos« hing in einem planetennahen Parkorbit über der Ebene, die von der Beiboot-Besatzung als geeigneter Landeplatz ausgewählt worden war.
    Denn landen mußten sie - die Notaggregate würden nicht lange genug arbeiten, um die Reparaturen im Vakuum durchzuführen. Falls sich der Schaden mit Bordmitteln überhaupt reparieren ließ! Aber das war ein Punkt, über den sich die Menschen vorerst noch nicht die Köpfe zerbrachen.
    Peilstrahlen maßen die genaue Entfernung an und lieferten Daten, um die Landeautomatik zu programmieren.
    Was die Tiefenortung über die Bodenbeschaffenheit aussagte, war ungenau. Die Nahortung würde später zwar bessere, aber immer noch keine perfekten Ergebnisse liefern. Die Konstrukteure der »Kadnos« hatten nicht im Traum daran gedacht, sich an etwas anderem als an gut ausgebauten Raumhäfen zu orientieren. Der entscheidende Teil der Landung ließ sich nur mit Handsteuerung und Fingerspitzengefühl bewältigen.
    Maik Varesco hatte noch nie im Leben ein Schiff mitten in die Landschaft gesetzt.
    Er fluchte bei Phobos und Deimos - nicht einmal unpassend, da die Namen der beiden Marsmonde schließlich »Furcht« und »Schrecken« bedeuteten. Jerome Crest machte sich sichtlich klein in seinem Sitz. Als Kommandant hatte er eine höhere Qualifikation und wesentlich mehr Pilotenerfahrung als Varesco. Aber er hatte offenbar nicht die besseren Nerven.
    Dane Farr nagte an der Unterlippe, dann gab er sich einen Ruck.
    »Glaubst du, daß du es schaffst, Maik?« fragte er.
    »Glaubst du, daß du es schaffst?«
    Die beiden Männer kannten sich seit ihrer Schulzeit und waren früher einmal Freunde gewesen. Eine Freundschaft, die sich jetzt allmählich erneuerte, nachdem sie einander zunächst als erbitterte Feinde wiedergetroffen hatten. Dane Farr zuckte die Achseln.
    »Du weißt, daß ich zwanzig Jahre kein Schiff geführt habe und danach nur ein paarmal eine lächerliche Luna-Fähre. Es ist Nervensache, glaube ich. Gern würde ich es nicht machen, aber notfalls ...«
    »Schon gut«, knurrte Varesco. Und mit einem Blick in die Runde: »Wie wär's, wenn sich die Herrschaften anschnallen würden?«
    Charru grinste, während er den Verschluß der Gurte einrasten ließ.
    Varesco würde nicht die Nerven verlieren. Und falls doch, waren da noch Dane Farr, Mark Nord und Jerome Crest, die das Schiff fliegen konnten. Charru fand es beruhigend, daß er selbst auf keinen Fall an die Reihe kommen würde. Er und Camelo hatten - nach einer höchst abenteuerlichen Kurzausbildung durch den entführten Raumhafen-Kommandanten von Kadnos-Port - die

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