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Söhne der Erde 26 - Neue Heimat Terra

Söhne der Erde 26 - Neue Heimat Terra

Titel: Söhne der Erde 26 - Neue Heimat Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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sie selbst im Laufe der Ereignisse nur ein unwichtiges Rädchen darstellte. Das gelandete Schiff zu finden, war ihrer Ansicht nach das geringste Problem. Deborah Jaschin persönlich hatte sich inzwischen aus Kher gemeldet und keinen Zweifel daran gelassen, worin die Hauptaufgabe der Lagerkommandantin bestand: Unter allen Umständen eine Häftlingsrevolte zu diesem Zeitpunkt zu verhindern. Nun, was sie betraf, gab es keinen Anlag zu Befürchtungen.
    Ein glücklicher Zufall hatte dazu geführt, daß die entsprechenden Pläne der Gefangenen rechtzeitig entdeckt und vereitelt wurden. Auf die ersten Zeichen von Kooperationsbereitschaft wartete Kareen de Winter allerdings bis heute vergeblich. Nur die verräterischen Priester machten eine Ausnahme, und gerade deren Mitarbeit nützte überhaupt nichts, weil sie in der Gemeinschaft der anderen wie Fremde lebten.
    Die Kommandantin überlegte einen Augenblick, dann setzte sie einen weiteren Monitor in Betrieb und ließ sich von einem ihrer Untergebenen bestätigen, daß alle angeordneten Sicherheitsmaßnahmen getroffen waren.
    Kein Betrieb auf der Gleiterbahn-Baustelle. Die Besatzungen der Wachtürme waren verdoppelt worden, niemand konnte ungesehen die Bunker verlassen oder betreten. Da die sonst übliche Wachschicht auf der Baustelle zahlenmäßig recht stark war, blieben trotzdem noch eine Reihe Männer übrig, die Major Gorms Einheit zugeteilt worden waren. Bis zur Ortung des Schiffes würde allenfalls eine halbe Stunde vergehen. Gut so, dachte Kareen de Winter. Sie legte Wert darauf, ihre Aufgaben schnell und perfekt zu erfüllen. Denn wenn ihr uranisches Pflichtgefühl auch nicht zuließ, sich zu beklagen - sie hatte nicht vor, ihre Laufbahn als Kommandantin dieses gottverlassenen Straflagers zu beenden.
    Als sich Major Gorm über den Bordkommunikator seines Gleiters meldete, lehnte sich Kareen de Winter aufatmend zurück in der Annahme, eine Erfolgsmeldung zu bekommen.
    Statt dessen erhielt sie Gorms genaue Position und die lakonische Feststellung: »Ortungsversuche mit Robotsonden negativ.«
    »Das sagt nichts. Die »Kadnos« verfügt über Energieschirme, die sie gegen Ortungsstrahlen schützen können Steht der Sperring?«
    »Wird in diesen Minuten geschlossen.«
    »Gut. Ziehen Sie den Kreis enger zusammen. Das Schiff befindet sich vermutlich etwa in der Mitte des abgesperrten Gebietes. Sie können bis auf Sichtkontakt herangehen.«
    »Ist die Bewaffnung der »Kadnos« bekannt?« fragte Gorm nach einem kurzen Zögern.
    Kareen de Winter lächelte matt. »Selbstverständlich, Major. Schockstrahler und mittelschweres Lasergeschütz. Nicht aufregend, da Sie sich ohnehin außer Schußweite halten werden.«
    »Verstanden. Ich melde mich wieder.«
    Er meldete sich knapp fünfzehn Minuten später. Diesmal spiegelte sein Gesicht auf dem Monitor Ratlosigkeit.
    »Keine Feststellungen im Einsatzgebiet, Kommandantin.«
    »Was heißt das - keine Feststellung?«
    »Die »Kadnos« ist hier nicht gelandet. Mit Sicherheit nicht. Wir übersehen das gesamte Gelände. Sämtliche eingesetzten Gleiter befinden sich in meinem Blickfeld.«
    Kareen de Winter furchte die Brauen. »Unsinn, Major! Die »Kadnos« muß dort heruntergekommen sein!«
    »Nein, Kommandantin.«
    Kristof Gorms Stimme klang so entschieden, daß die blonde Frau in ihrem Büro nicht an der Wahrheit zweifelte. Einen Moment lang starrte sie mit gerunzelter Stirn auf den Bildschirm. Schließlich straffte sie sich und atmete tief durch.
    »Bleiben Sie vorläufig in Ihren Positionen, Major«, befahl sie. »Ich werde zu Ihnen hinauskommen, um mir die Sache persönlich anzusehen.«
    *
    Die Umrisse der »Felipe Perez« verschwammen im Sonnenglast.
    Im Inneren des Forschungsschiffes war es angenehm kühl. Draußen über der nordamerikanischen Wüste brütete erbarmungslose Hitze. Unaufhaltsam breitete sich der Dürregürtel auf der Erde aus. Der Treibhauseffekt des vermehrten Kohlendioxyds in der Atmosphäre veränderte das Klima, der ständige Verlust von Bio-Masse beschleunigte den Vorgang. Schon begannen im Norden und Süden die Polkappen abzuschmelzen. Oberschwemmungen und gigantische Naturkatastrophen würden nicht mehr lange auf sich warten lassen.
    In dem Beiboot, das Minuten vorher die Schleusenkammer des Schiffes verlassen hatte, beugte sich Lara Nord angespannt vor und spähte durch die Sichtkuppel nach unten.
    Zwei weitere Fahrzeuge waren in andere Richtungen gestartet. Instrumente arbeiteten, hochempfindliche Kameras

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