Soehne & Liebe der Nacht
Söhne, die dort oben sterben.“
„Wie ich schon Gabriel und Rafael sagte, sie waren ein tragischer Fehler, der korrigiert werden muss.“ Fragend blickte Henry seinen Vater an. „Du nicht, mein Sohn, auf dich bin ich stolz.“
Henry atmete tief durch, wollte er doch seinem Vater die Frage stellen, die ihn schon lange quälte. „Wenn das alles vorbei ist, würdest du mir etwas über meine Mutter erzählen?“ Henry stockte der Atem. Ewan schwieg eine Weile.
„Der Name deiner Mutter war Anna, sie hatte feuerrotes Haar. Ich erinnere mich an sie, weil sie mir prophezeite, dass mich eines Tages eine Frau retten würde. Deine Mutter war eine Seherin und sie war die einzige Frau, der ich ihre Freiheit wiederschenkte. Wenn sie Nachkommen hat, bist du nicht allein auf der Welt.“
*
Gabriel und Rafael hatten sich an den großen Schlosssaal herangeschlichen und hörten aufgeregte Stimmen, die es kaum erwarten konnten, dass sich das Pentagramm öffnen würde, um das Böse auszuspucken. Gabriel späte kurz in den Saal. „Sie stehen eng beieinander“, flüsterte er Rafael zu. „Wir können sie alle erwischen, auf drei.“
„Eins, zwei, drei!“ Gabriel und Rafael bauten sich im Türrahmen auf. Aus zwei Händen schleuderten sie Energiebälle auf die Söhne der Nacht, die sofort in Flammen standen. Schreiend warfen sie sich zu Boden und versuchten, die Flammen zu löschen. Das Feuer griff auf Tisch und Stühle über. Wild loderten die Flammen und vernichteten das Böse in einem heißen, wilden Tanz.
„Das reicht“, schrie Rafael. „Weg hier.“
*
Hand in Hand liefen Kassandra und Thomas vorbei an Häusern, aus deren Fenstern Licht fiel und deren Bewohner von der Anwesenheit des Bösen nichts ahnten. Am letzten Haus der Straße blieben sie stehen und blickten Richtung Schloss.
„Ich wüsste gerne, was dort oben vor sich geht“, seufzte Kassandra. „Kannst du nicht eine Botschaft an Saphira schicken?“
„Ich kann es versuchen. Henry wird es interessieren, dass Diana auf der Erde ist.“
*
Eilig kamen Rafael und Gabriel auf den Schlosshof gelaufen.
„Bin ich froh, euch zu sehen!“ Erleichtert atmete Saphira auf, als sich Thomas in ihrem Kopf bemerkbar machte. „Entschuldigt mich, Thomas will mit mir reden.“
„Den Flammen ist keiner entkommen“, berichtete Rafael stolz.
Ewan blickte zu den Flammen auf, die meterhoch aus dem Schlossdach schlugen. Henry folgte seinem Blick. „Ich verspüre kein Mitleid, Vater.“
„Ich auch nicht.“
Gabriels Blick blieb an Saphira hängen, die glücklich lächelte. „Ich habe Thomas gesagt, dass alles gut gegangen ist.“ Saphira wandte sich Henry zu und ergriff seine Hände. „Thomas hat mir etwas erzählt, das dich interessieren dürfte.“
„Was?“, fragte Henry mit trockener Kehle.
„Diana ist im Motel, sie kam heute Abend mit ihren Eltern zur Erde.“ Henry erstarrte, während sich sein Herz überschlug.
„Ihre Eltern sind auch hier?“, wandte sich Gabriel an Saphira.
„Mein Vater wird sich etwas dabei gedacht haben. Wir werden es erfahren.“
„Sohn, komm zu dir!“ Ewan rüttelte Henry am Arm. „Wir müssen weg hier, bevor das Feuer Zuschauer anlockt.“
„Verschwinden wir“, stimmte Saphira zu und ergriff Henrys Hand.
„Warte“, stammelte Henry. „Setze mich vor dem Motel ab. Ich bin zu nervös, um Diana sofort gegenüberzutreten.“
„Wie du wünschst.“
*
„Was hat Saphira gesagt?“ Neugierig schaute Kassandra zu Thomas auf.
„Alles ist gut gegangen, es ist vorbei.“
„Gott sei Dank.“
„Wir kehren ins Motel zurück. Komm in meine Arme, ich teleportiere uns.“ Glücklich schmiegte sich Kassandra an Thomas und fand sich Sekunden später im Motelzimmer von Lara wieder. Im selben Moment tauchten auch Ewan, Gabriel und Rafael auf.
„Gabriel!“, rief Lara erleichtert.
Wie versteinert starrte Gabriel auf Diana, die Frau, die er vor zwanzig Jahren tot im Arm gehalten hatte.
Diana näherte sich Gabriel lächelnd und klopfte ihm auf die Schulter. „Du kannst wieder atmen, es ist nicht deine Schuld gewesen, dass ich damals nicht auf dich hörte. Wo ist Henry?“ Fragend blickte Diana Ewan an.
„Er ist vor dem Motel, er sucht nach den richtigen Worten nach seinem Verhalten damals“, erwiderte Ewan und musterte die Frau, die seine Schwiegertochter werden würde. Diana erwiderte Ewans Blick.
„Du bist also der Mann, für den ich sterben musste. Nun, da du auferstanden bist, habe ich bei einer Begegnung mit Henry
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