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Söldner der Galaxis

Söldner der Galaxis

Titel: Söldner der Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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sich. Er mußte den Anprall der Gefühle erst wieder loswerden. Im Moment lasteten sie schwer auf ihm. Er drehte sich um und ging in die Bibliothek.

 
10
     
    »Willkommen an Bord«, sagte ein freundlicher Kapitänleutnant, als Donal durch die Gas-Barriere der inneren Schleuse trat. Der Kapitänleutnant war Anfang Zwanzig, ein schwarzhaariger Mann mit eckigem Gesicht, der so aussah, als hätte er viel Sport getrieben. »Mein Name ist Allmin Clay Andresen.«
    »Donal Graeme.« Sie salutierten voreinander. Dann gab ihm Donal die Hand. »Haben Sie schon Schiffserfahrung?« fragte Andresen.
    »Achtzehn Monate Sommertraining auf Dorsai«, erwiderte Donal. »Kommando und Geschütze. Keine technische Ausbildung.«
    »Das reicht längst für ein Schiff der Klasse 4J«, sagte Andresen. »Sie sind der ranghöchste Offizier nach mir – falls etwas schiefgehen sollte.« Er klopfte gegen die Kunststoffwand. »Nicht, daß Sie unbedingt übernehmen müssen. Mein Erster kennt sich genau aus. Aber vielleicht könnten Sie ihn unterstützen.«
    »Es wäre mir eine Ehre.«
    »Möchten Sie jetzt das Schiff sehen?«
    »Ich freue mich schon darauf.«
     
    *
     
    Als Donal seine Kabine betrat, sah er, daß Lee bereits alles ausgepackt hatte. Er errichtete eine Hängematte, da für ihn keine Schlafgelegenheit vorgesehen war.
    »Alles fertig?« fragte Donal.
    »Alles fertig«, erwiderte Lee. Er vergaß immer noch das »Sir«, aber Donal erinnerte ihn nicht mehr daran. Er hatte inzwischen mehrere Kostproben davon erhalten, wie wörtlich der Mann jeden Befehl ausführte. »Haben Sie die Sache mit meinem Kontrakt schon geregelt?«
    »So etwas läßt sich nicht in einem Tag machen. Das wußten Sie doch, oder?«
    »Nein«, sagte Lee. »Um diese Dinge mußte ich mich bisher nicht kümmern. Wenn mein Dienst zu Ende war, bekam ich den Kontrakt und meinen Lohn.«
    »Nun, gewöhnlich dauert es ein paar Wochen oder gar Monate«, sagte Donal. Er hatte nie daran gedacht, daß es jemand geben könnte, der über die Kontrakte und ihre Handhabung nicht Bescheid wußte. Und so erklärte er Lee geduldig, was es damit auf sich hatte. Die Kontrakte gehörten der Heimatwelt eines jeden Arbeitnehmers, und jede Kontraktregelung wurde zwischen dem Arbeitgeber und der Heimatregierung des Arbeitnehmers vorgenommen. Das Ziel dabei war nicht so sehr eine Betreuung der Arbeitnehmer, sondern eine Schaffung von Kontrakt-»Balancen«, die es der Regierung möglich machten, ihrerseits die Spezialisten von anderen Planeten zu mieten, die sie dringend brauchte. Im Fall von Lee war Donal der private Arbeitgeber, der Geld zur Verfügung stellte und keinen Gegenvertrag, und so mußte die Angelegenheit zwischen ihm, Dorsai und Coby, dem Heimatplaneten von Lee, geregelt werden.
    »Es ist allerdings nicht viel mehr als eine Formalität«, versichert Donal Lee. »Da ich jetzt im Range eines Kommandanten stehe, habe ich das Recht, mir einen Burschen zu halten. Man hat meinen Wunsch, Sie anzuheuern, registriert. Das heißt, daß Ihre Heimatregierung Sie nicht für andere Dienste einzieht, bis der Fall geklärt ist.«
    Lee nickte – eine Geste der Erleichterung.
    »… Achtung!« ertönte es aus dem Lautsprecher der Kabinenwand. »Nachricht für Verbindungsoffizier Graeme. Melden Sie sich sofort auf dem Flaggschiff. Verbindungsoffizier Graeme, melden Sie sich sofort auf dem Flaggschiff!«
    Donal warnte Lee noch, sich nicht mit der Schiffsmannschaft einzulassen, und ging.
     
    *
     
    Das Flaggschiff der Roten und Grünen Raumpatrouille von Freiland befand sich wie der 4J-Kreuzer, den Donal eben verlassen hatte, in einer weiten Parkbahn um Oriente. Er hatte vierzig Minuten für den Weg hierher gebraucht. Als er den Empfangsraum betrat und seinen Namen und Dienstgrad nannte, wies man ihm einen Führer zu, der ihn zu einem Unterweisungsraum im Schiffsinnern brachte.
    Etwa zwanzig Verbindungsoffiziere waren bereits eingetroffen. Sie saßen um ein Rednerpult, und kurz nachdem auch Donal Platz genommen hatte, trat ein Kapitän ein, gefolgt von Lludrow, dem Kommandanten der Blauen Patrouille.
    »Also schön, meine Herren«, sagte der Kapitän, und alles wurde still. »Hier ist die Lage.« Er winkte, und die Wand hinter ihm löste sich auf. Das Bild einer sorgfältig ausgeklügelten Schlachtordnung zeigte sich. Fast gewann man den Eindruck, daß sie von einem Künstler gemalt worden war. Oriente schwebte in der Schwärze des Raumes, umgeben von einer Anzahl von Schiffen in den

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