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Söldner der Galaxis

Söldner der Galaxis

Titel: Söldner der Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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sich an Lludrow. »Ich bin sicher, daß der Patrouillenchef nicht so lange gezögert hätte.«
    Lludrow verbeugte sich wieder. »Ich würde nie zögern, wenn Lady Rhy dadurch ein Wunsch erfüllt werden könnte.«
    »Siehst du, Donal – nimm dir ein Beispiel an ihm. Du solltest Manieren üben.«
    »Wenn du meinst«, sagte Donal.
    »Oh, Donal!« Sie warf den Kopf zurück. »Du bist hoffnungslos. Aber jetzt komm.« Sie drehte sich um, und er folgte ihr.
    Lee, der gleiche Lee, der seine dritte Gruppe befehligt hatte, wartete auf ihn.
    »Nun, Gruppenführer«, sagte Donal und gab ihm die Hand. »Was bringt Sie hierher?«
    »Sie, Sir«, sagte Lee. Er sah Donal irgendwie trotzig und herausfordernd an. »Könnten Sie einen Burschen gebrauchen?«
    Donal sah ihn lange an.
    »Weshalb?«
    »Ich schleppe meinen Kontrakt mit mir herum, seit sie uns alle nach dem Abenteuer mit Killien gehen ließen«, sagte Lee. »Wenn Sie es genau wissen wollen, ich habe eine Alkoholtour hinter mir. Das ist mein Kreuz. Sobald ich keine Uniform anhabe, saufe ich. Mit der Uniform geht es besser, aber da dauert es nie lange, bis ich jemand in die Quere komme. Man hat mich von der Liste genommen, weil ich nicht wußte, was ich eigentlich wollte. Und dann ist mir eine Idee gekommen. Ich möchte für Sie arbeiten.«
    »Sie sehen jetzt eigentlich ganz nüchtern aus.«
    »Ich schaffe es für ein paar Tage – selbst mit dem Trinken kann ich eine Zeitlang warten. Wenn ich mit einem Kater hergekommen wäre, hätten Sie mich nie genommen.«
    Donal nickte.
    »Ich bin nicht teuer«, fuhr Lee fort. »Sehen Sie in meinem Kontrakt nach. Wenn Sie selbst es sich nicht leisten können, lasse ich mich als Soldat anheuern, und Sie versuchen dann, mich als persönlichen Burschen zu bekommen. Ich trinke nicht, wenn ich etwas zu tun habe. Und ich kann mich nützlich machen. Da!«
    Er streckte die Hand freundlich aus, und plötzlich blitzte ein Messer auf.
    »Das ist ein billiger Killer-Trick«, sagte Donal. »Glauben Sie, daß Sie den in meiner Nähe anwenden können?«
    »Bei Ihnen nicht.« Lee ließ das Messer wieder verschwinden. »Deshalb möchte ich für Sie arbeiten. Ich habe einen komischen Charakter, Boß. Ich brauche etwas, woran ich mich klammern kann. Ich brauche es so, wie normale Leute Essen, eine Wohnung und Freunde brauchen. Es steht alles auf dem psychologischen Vermerk in meinem Kontrakt, wenn Sie es abschreiben wollen.«
    »Ich glaube Ihnen schon«, sagte Donal. »Was stimmt bei Ihnen nicht?«
    »Ich bin ein Grenzfall«, erwiderte Lee mit ausdrucksloser Miene. »Unheilbar. Ich wurde mit einem Mangel geboren. Sie erklären es so, daß ich nicht zwischen Gut und Böse unterscheiden kann. Abstrakte Regeln sagen mir überhaupt nichts. Als die Ärzte mich vor dem ersten Kontrakt untersuchten, drückten sie es so aus: Ich brauche meinen eigenen, ganz persönlichen, lebenden Gott, der dauernd vor mir steht. Wenn Sie mich annehmen und mir befehlen, daß ich allen Kindern unter fünf die Kehle durchschneiden soll, dann ist das für mich ganz in Ordnung. Sie können mir auch befehlen, daß ich mich selbst umbringen soll – das gleiche.«
    »Sie preisen sich nicht gerade an.«
    »Ich sage Ihnen die Wahrheit. Sie kann ich gar nicht anlügen. Ich bin wie ein Bajonett, das sein Leben lang nach dem richtigen Gewehr sucht. Jetzt habe ich es gefunden. Sie dürfen mir nicht vertrauen. Nehmen Sie mich auf Probe – fünf Jahre, vielleicht ein ganzes Leben. Aber werfen Sie mich nicht hinaus.« Er deutete mit seinem knochigen Finger zur Tür. »Da draußen ist die Hölle für mich. Und hier drinnen fühle ich mich wie im Himmel.«
    »Ich weiß nicht«, sagt Donal langsam, »ich weiß nicht, ob ich die Verantwortung auf mich nehmen kann.«
    »Keine Verantwortung.« Lees Augen glänzten. Und plötzlich erkannte Donal, daß der Mann Angst hatte: furchtbare Angst vor einer Ablehnung. »Sie können mich gleich ausprobieren. Sagen Sie, daß ich auf allen vieren laufen und wie ein Hund bellen soll. Sagen Sie, daß ich mir die linke Hand abschneiden soll. Sobald die neue angewachsen ist, stehe ich wieder zu Ihren Diensten. Wollen Sie sehen?« Er hatte das Messer wieder in der Hand.
    »Tun Sie die Waffe weg!« fauchte Donal. Das Messer verschwand. »Also gut, ich werde Ihren Vertrag persönlich kaufen. Der Eingang zu meinen Räumen ist die dritte Tür links von der Treppe. Warten Sie in der Wohnung auf mich.«
    Lee nickte. Er sagte kein Wort des Dankes. Er ging.
    Donal schüttelte

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