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Söldner der Galaxis

Söldner der Galaxis

Titel: Söldner der Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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verschiedensten Anordnungen. Man hatte die Schiffe stark vergrößert, um sie im Vergleich zu dem Planeten überhaupt sichtbar zu machen.
    »Wir glauben«, erörterte der Kapitän, »daß der Feind etwa hier in Phase kommen wird …« Eine Wolke von Kampf schiffen tauchte plötzlich eine halbe Million Meilen von Oriente entfernt auf. Sie sanken rasch auf den Planeten zu und schlugen eine kreisförmige Parkbahn an, als sie näherkamen. Die kleineren Freilandschiffe schlossen auf, und die beiden Flotten begannen die kompliziertesten Manöver.
    Für Donals gut geschultes Soldatenauge waren sie schön, faszinierend – und völlig falsch. Noch nie hatte ein Krieg mit so einer ballettartigen Eleganz und Grazie begonnen, und es würde wohl auch nie der Fall sein. Das hier war nur ein Ratespiel, und es schloß menschliche Fehler – die ja unvermeidlich waren – vollkommen aus.
    »… so, meine Herren«, sagte der Kapitän, »sieht die Lage für den Generalstab aus. Ihre persönliche Aufgabe als Verbindungsoffiziere ist es, den Feind genau zu beobachten. Sie sollen uns anschließend berichten, was Sie von dem Kampf gehalten haben, was Sie für Schlüsse ziehen und so fort.« Er lächelte schwach. »Am liebsten wäre uns natürlich ein Gefangener.«
    Allgemeines Gelächter klang auf. Die Männer wußten, wie schwer es war, aus einem bereits beschädigten Feindesschiff noch Lebende zu bergen.
    »Das ist alles«, sagte der Kapitän. Die Verbindungsoffiziere gingen langsam zur Tür.
    »Einen Augenblick, Graeme!«
    Donal drehte sich um. Lludrow hatte ihn gerufen.
    »Ich möchte Sie gern einen Augenblick sprechen«, sagte der Chef der Blauen Patrouille. »Warten Sie bitte, bis die anderen den Raum verlassen haben.« Sie warteten schweigend, bis der letzte Offizier gegangen war.
    »Ja, Sir?« fragte Donal.
    »Sie fingen damals, als ich Sie bei Marschall Galt kennenlernte, einen Satz an, den Sie nicht beenden konnten. Ich glaube, Sie zweifelten an unseren Schlußfolgerungen. Aber Galt ließ Sie nicht mehr zu Wort kommen. Würden Sie mir vielleicht erklären, was Sie meinten?«
    »Nichts Besonderes, Sir«, sagte Donal. »Der Generalstab und der Marschall wissen sicher, was sie tun.«
    »Sie haben also in der Situation nichts beobachtet, das uns entgangen ist?«
    Donal zögerte. »Nein, Sir. Ich weiß nicht mehr über die Absichten und Pläne des Feindes als alle anderen. Nur …« Donal sah in die dunklen Gesichtszüge seines Gegenübers und spürte wieder einmal, wie seine Gedanken vorauseilten. Seit der Angelegenheit mit Anea hatte er sich sorgfältig bemüht, diese Anfälle zu unterdrücken. »Vielleicht bin ich nur mißtrauisch, Sir.«
    »Das sind wir doch alle, Mann«, sagte Lludrow ein wenig ungeduldig. »Was ist los? Was würden Sie an unserer Stelle tun?«
    Donal warf alle Zurückhaltung über Bord. »An Ihrer Stelle würde ich Newton angreifen.«
    Lludrows Mund stand offen. Er starrte Donal an.
    »Donnerwetter, kleinlich sind Sie aber nicht. Haben Sie noch nie gehört, daß sich eine zivilisierte Welt nicht erobern läßt?«
    Donal seufzte. Wieder einmal wollte es ihm nicht gelingen, seine Gedanken einem anderen zu erklären, weil er zuviel voraussetzte.
    »Doch, der Marschall sagte es«, entgegnete er. »Aber ich bin optimistisch. Es ist ein Grundsatz, den ich eines Tages widerlegen möchte. Aber – das hatte ich jetzt nicht gemeint. Ich wollte nicht vorschlagen, daß wir Newton erobern, sondern daß wir es angreifen. Ich habe den Verdacht, daß die Newtonier ebenso prinzipbesessen sind wie wir. Wenn sie sehen, daß wir das Unmögliche wagen, vermuten sie sicher, daß wir plötzlich einen Weg zur Eroberung entdeckt haben. Aus ihrer Reaktion könnte man viel lernen – auch über den Angriff auf Oriente.«
    Lludrows Staunen wich Nachdenklichkeit.
    »Jede Streitmacht, die Newton angreift, würde irrsinnig hohe Verluste erleiden«, begann er.
    »Nur, wenn sie den Angriff tatsächlich durchführt«, unterbrach ihn Donal eifrig. »Aber ein Scheinangriff würde genügen. Das Wesentliche dabei ist nicht, daß wir irgendwelchen Schaden anrichten, sondern daß wir die feindliche Strategie durch die Einführung eines neuen Faktors durcheinanderbringen.«
    »Um das Scheinmanöver echt aussehen zu lassen, müßten die Angreifer das Risiko eingehen, vernichtet zu werden.«
    »Geben Sie mir ein Dutzend Schiffe …«, begann Donal. Doch Lludrow schüttelte den Kopf, als sei er eben aufgewacht.
    »Ich soll Ihnen …« Er lächelte.

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