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Söldner der Galaxis

Söldner der Galaxis

Titel: Söldner der Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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ruhig.

 
16
     
    Geneve Bar-Colmain war, wie Donal gesagt hatte, der Kommandant der besten Land- und Raumtruppen zwischen den Sternen. Denn obwohl die Exoten von Mara und Kultis selbst gegen jede Gewaltanwendung waren, besaßen sie doch genug Klugheit um die besten Söldner zu mieten. Colmain selbst war einer jener Spitzenstrategen, wie es sie selten gab. Galt auf Freiland konnte vielleicht an seine Seite gestellt werden oder Kamal auf Dorsai, Isaac auf Venus und jener sagenhafte Dom Yen auf Ceta.
    Colmain hatte seine Schwierigkeiten (einschließlich einer jungen Frau, die ihm ziemlich gleichgültig gegenüberstand) und seine Fehler (er war ein Spieler – nicht nur im militärischen Bereich), aber er war klug, und er hatte auf Mara eine großartig funktionierende Spionagegruppe aufgebaut.
    Demzufolge erfuhr er schon drei Wochen vor der Entscheidung der Priesterschaft, daß ein Angriff auf Zombri bevorstand. Seine Spione informierten ihn auch über das Datum des Angriffs. Und so traf er gewisse Vorbereitungen, um die Angreifer gebührend zu empfangen.
    Die wichtigste war die Aushebung von Stützpunkten auf Zombri selbst. Die Angriffstruppen würden bald nach ihrer Landung merken, daß sie sich in ein Hornissennest gesetzt hatten. Die Schiffe der Exotischen Welten würden inzwischen ganz in der Nähe warten. Sobald die Bodentruppen des Feindes von den eigenen Landsoldaten unter Kontrolle gebracht waren, würden die Schiffe nachkommen und die Raumflotte der Lieblichen Welten in die Zange nehmen.
    Die Arbeiten an den Stützpunkten waren im vollen Gange, als Colmain im Hauptquartier von Mara seinem Generalstab die letzten strategischen Anweisungen gab. Plötzlich wurde er in seinen Ausführungen von einem Adjutanten unterbrochen, der in den Konferenzraum stürmte, ohne erst um Erlaubnis gefragt zu haben.
    »Was soll das?« knurrte Colmain und sah mit drohender Miene von seinen Plänen auf. Sein dunkles Gesicht wies im Alter von sechzig immer noch Männlichkeit auf, so daß er keine Schwierigkeit hatte, anderswo das zu bekommen, was seine Frau ihm verweigerte.
    »Sir«, sagte der Adjutant, »Zombri wird angegriffen …«
    »Was!« Colmain war mit einemmal auf den Beinen. Die Köpfe der Offiziere fuhren hoch.
    »Mehr als zweihundert Schiffe, Sir. Wir haben eben das Signal bekommen.« Die Stimme des Adjutanten schwankte ein wenig – er war noch sehr jung. »Unsere Männer auf Zombri kämpfen, so gut sie es vermögen …«
    »Kämpfen?« Colmain trat einen Schritt auf den Adjutanten zu, als wollte er ihn für die Nachricht persönlich verantwortlich machen. »Die Feinde haben damit begonnen, Bodentruppen zu landen?«
    »Sie sind bereits gelandet, Sir …«
    »Wie viele?«
    »Das wissen wir nicht, Sir.«
    »Idiot! Wie viele Schiffe kamen herein, um Männer abzusetzen?«
    »Keine, Sir«, keuchte der junge Mann. »Sie … sie sind alle gelandet.«
    »Gelandet?«
    Für den Bruchteil einer Sekunde herrschte absolutes Schweigen in dem großen Konferenzraum.
    »Soll das heißen …«, schrie Colmain. »Soll das heißen, daß sie mit zweihundert Schiffen Erster Klasse auf Zombri gelandet sind?«
    »Jawohl, Sir.« Die Stimme des Adjutanten war hell und dünn geworden. »Sie räumen unter unseren Leuten auf und graben sich in unsere Stützpunkte ein …«
    Er hatte keine Gelegenheit mehr, seinen Satz zu beenden. Colmain wirbelte zu seinen Truppenführern herum.
    »Verdammter Mist!« brüllte er. »Spionageabteilung!«
    »Sir?« fragte ein Freiländer weiter unten am Konferenztisch.
    »Was soll das bedeuten?«
    »Sir …«, stammelte der Offizier. »Ich weiß nicht, wie das geschehen konnte. Nach den letzten Berichten, die ich vor drei Tagen aus Harmonie bekam …«
    »Ach was, letzte Berichte! In fünf Stunden sind alle unsere verfügbaren Schiffe und Soldaten im Raum. Jedes Patrouillenschiff, egal wie groß und egal mit welcher Bemannung, soll sich am Treffpunkt einfinden. Wir versammeln uns zehn Stunden vor Zombri. Ab!«
    Der Generalstab der Exotischen Welten machte sich schleunigst auf den Weg.
    Es war ein gutes Zeichen für die Disziplin der Exoten-Truppen, daß sie den Befehl innerhalb von zehn Stunden durchführten. Die Tatsache, daß sich am Treffpunkt beinahe vierhundert Schiffe aller Klassen eingefunden hatten, von denen die meisten volle Besatzung aufwiesen, grenzte an ein kleines Wunder.
    Colmain und seine obersten Offiziere beobachteten den Mond vom Flaggschiff aus. Bis vor drei Stunden hatten sie laufend Berichte von

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