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Söldnerehre (German Edition)

Söldnerehre (German Edition)

Titel: Söldnerehre (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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Kopf.
    Der vierte hielt etwas länger durch und schaffte es sogar, Logan eine Fleischwunde am linken Oberarm beizubringen. Im Gegenzug schlitzte der Kopfgeldjäger ihm den Bauch auf ganzer Länge auf. Der fünfte verlor daraufhin den Kopf. Buchstäblich. Nummer sechs und sieben kamen danach zu der Erkenntnis, dass ihrer Sache am besten gedient wäre, wenn sie sich zurückzogen. Weit, weit zurückzogen. In Panik ließen sie ihre Waffen fallen und nahmen die Beine in die Hand. Schon nach wenigen Metern waren sie zwischen den Bäumen verschwunden und nicht mehr zu sehen.
    Logan steckte das Schwert weg und sackte erschöpft auf dem Boden zusammen. Gia und Jesy eilten sofort zu ihm, um ihn zu stützen. Die ehemaligen Sklavenmädchen starrten ihn aus offenem Mund bewundernd an.
    »Haben sie euch etwas getan? Seid ihr verletzt?«
    Sie schüttelten nur den Kopf.
    »Du bist gerade noch rechtzeitig gekommen«, schluchzte Jesy. »Vielen Dank.«
    Logan drückte die beiden beschützend an sich, als wolle er sie nie wieder loslassen. »Ach ihr«, sagte er mit einem leichten Lächeln auf den Lippen. »Ich kann euch wirklich keine Sekunde allein lassen, nicht wahr?!«
        
     

6
     
    Das Dorf stellte eine willkommene Abwechslung für die kleine Gruppe dar. Die erste Möglichkeit, ihre Vorräte aufzufrischen, seit sie aufgebrochen waren. Drei Tage lang waren sie durch den Wald geirrt, immer auf der Hut vor Verfolgern oder weiteren Briganten. Sie hatten den Wald erst eine halbe Tagesreise hinter sich gelassen. Die Schrecken des Überfalls steckten allen noch in den Gliedern.
    Nach dem Überfall war an Schlaf nicht mehr zu denken gewesen. Stattdessen hatten sie in aller Eile ihre Verletzungen versorgt – Kurta hatte eine Wunde am Bein und Jonas eine am Hals davongetragen – und waren aufgebrochen.
    Sie schleppten sich eigentlich nur noch den Weg entlang. Kilian wunderte sich, dass niemand unter der enormen Belastung zusammenbrach, doch seine Gruppe hielt sich eisern aufrecht. Die Angst, dass die Briganten sie verfolgten, saß ihnen wie ein düsterer Schatten im Genick. Dann war am Horizont das Dorf aufgetaucht. Es war ein Geschenk des Himmels.
    »Ein warmes Bett«, sinnierte Darian vor sich hin. »Erst ein heißes Bad und dann ein warmes Bett.«
    »Ein Bad könntest du wirklich gut gebrauchen«, frotzelte eine piepsige Stimme neben ihm.
    »Ich habe schon Männer für geringere Anlässe verprügelt.«
    »Zum Glück bin ich ja kein Mann«, gab Saria gelassen zurück und schob dabei ihre kleine Hand in seine riesige Pranke. Der Hüne streichelte mit dem Daumen sanft über den kleinen Handrücken. Ein seltenes Lächeln umspielte seine Lippen, bis er hinter sich ein kaum unterdrücktes Prusten hörte. Seine Miene verdüsterte sichtlich.
    Als er sich umdrehte und Jonas und Kurta drohend musterte, taten diese so, als könnten sie kein Wässerchen trüben. Aber kaum wandte er sich wieder um, da lachten sie erneut, wenn auch nur sehr leise.
    »Warum lachen die beiden?«, fragte Saria.
    »Weil es zwei Schwachköpfe sind.«
    »Schwachköpfe?«
    »Ja.«
    »Nein, nein«, widersprach Jonas schnell. »Wir lachen, weil ihr zwei sooo süß zusammen ausseht.«
    »Na schön. Das reicht!«
    Darian ließ Sarias Hand los und schlug nach Jonas, der gekonnt auswich und dabei weiterhin lachte. Der Schwertkämpfer wich zurück. Darian hinterher. Kurtas Grinsen wuchs in die Breite, bis es von einem Ohr zum anderen reichte. Darian hätte Jonas mühelos einholen und dann eine Abreibung verabreichen können. Die beiden spielten lediglich miteinander. Ein Spiel, über das sich alle amüsierten. Bald schon war auf jedem Gesicht – vom ganz Jüngsten bis hin zu Faris’ runzligem Antlitz – ein breites Lächeln zu sehen, als Darian weiterhin Jonas nachsetzte und ihn doch nicht einholte. Kilian war froh, seine Truppe so zu sehen. Der gegenseitige Schabernack zeigte, dass seine Männer dabei waren, ihre Anspannung abzulegen. Das wurde auch Zeit.
    »Sind die beiden immer so?«, fragte plötzlich eine Stimme neben ihm.
    »Meistens«, antwortete er, ohne sich umzusehen. »Sie tun oft so, als könnten sie sich nicht leiden, aber jeder würde sein Leben für den anderen geben.«
    »Und das, obwohl es so etwas wie Ehre und Anstand für dich nicht gibt?«, fragte Lyra in gespielt verwirrtem Tonfall.
    Kilian seufzte. »Versuchst du immer noch, mich zu deinen Ansichten zu bekehren?«
    »Nein, das nun wirklich nicht. Ich versuche nur, dich zu verstehen.«
    »Da gibt es

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