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Söldnerehre (German Edition)

Söldnerehre (German Edition)

Titel: Söldnerehre (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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hatte die Wunde schnell und gut versorgt. Dadurch war die Gefahr von Wundbrand relativ gering, doch die Verletzung brannte nach wie vor wie Feuer. Fast so schlimm, wie die Scham brannte, dass dieser Abschaum es geschafft hatte, ihn zu verletzten.
    »He, Kurta. Bist du noch da?«
    »Wo sollte ich denn sonst sein?«, antwortete sein Freund schläfrig. »Aber ich wäre dir dankbar, wenn du mich jetzt endlich schlafen lassen würdest.«
    »Glaubst du, dieses Nest hat ein paar anständige Dirnen?«, fragte Jonas, ohne auf die Bitte seines Freundes einzugehen.
    »Keine Ahnung und im Augenblick ist mir das auch völlig gleichgültig.«
    »Mir nicht«, erwiderte Jonas vergnügt. »Eine Frau wäre jetzt genau das Richtige zum Abschluss des Tages.«
    »Aber sonst hast du keine Probleme?«
    »Derzeit nicht.«
    »Du hast doch zwei gesunde Hände«, witzelte der Bogenschütze.
    »Wirklich komisch, Kurta. Das macht aber nicht so viel Spaß. Das ist ja, als ob man an Land versucht zu schwimmen.« Er brauchte nur einen Moment zu überlegen, wie er den restlichen Abend verbringen würde.
    »Ich werde mich noch auf die Suche nach einer Dame machen, die es wert ist, die Nacht mit einem Schmuckstück von Mann wie mir zu verbringen«, grinste er. »Kommst du mit?«
    »Ich will schlafen!«
    »Jetzt bin ich aber enttäuscht. Welcher Mann zieht Schlaf einer attraktiven Frau vor?«
    »Ein müder Mann«, erwiderte der Bogenschütze prompt.
    »Du Trantüte.« Das Gespräch in Kombination mit dem heißen Bad hatte tatsächlich Jonas’ Lebensgeister wieder geweckt. Und die Lust, die hiesige Damenwelt zu beglücken, brandete durch seine Eingeweide.
    Mit einem wohligen Schauer erhob er sich aus dem inzwischen bloß noch lauwarmen Wasser. Er federte mit einem kurzen Sprung aus dem Bottich. Fast wäre er auf die Nase gefallen, denn der Boden war durch das übergeschwappte Wasser rutschig. Im letzten Moment gelang es ihm, sein Gleichgewicht zu finden.
    In aller Eile trocknete er sich ab und begann anschließend damit, sich anzuziehen. Jonas war gerade dabei, sich ein Hemd überzustreifen, als ihn ein dezentes Klopfen an der Tür aufmerken ließ.
    Grinsend ging er hin, um aufzumachen. »Hast du’s dir doch anders überlegt, was?! So müde kann ein Mann doch nicht s…«
    Die Tür schwang mit einem geräuschvollen Knarren auf. Jonas unterbrach sich mitten im Satz.
    Vor ihm stand nicht wie erwartet Kurta. Stattdessen hatte sich ein beeindruckend großer Mann in grober Kleidung und mit Vollbart vor ihm aufgebaut. Der Mann war fast so groß wie Darian, wenn auch nicht im gleichen Maße mit Muskeln ausgestattet.
    Im selben Moment, in dem sein Blick die Augen des Neuankömmlings traf, schrie etwas in ihm Gefahr. Instinktiv schwang sein Kopf herum und er sah aus dem Augenwinkel sein in der Scheide steckendes Schwert, das achtlos an der Wand lehnte. Auf der anderen Seite des Zimmers.
    Die Augen seines Gegenübers folgten Jonas’ Blick und seine Mundwinkel hoben sich leicht zu einem angedeuteten Lächeln. Wer immer das war, er war nicht zu einem belanglosen Plausch vorbeigekommen und in Jonas’ Beruf lernte man, auf seine Instinkte zu hören. Er wich zwei Schritte zurück, packte einen herumstehenden Stuhl und warf ihn auf den Neuankömmling.
    Noch während er warf, drehte er sich um und spurtete auf sein Schwert zu. In der Hoffnung, dass der Stuhl seinen Angreifer würde aufhalten können, bis er die Klinge erreichte.
    »Kurta!«, schrie er. »Kurta, hoch mit dir!«
    Der Mann war für seine Größe ausgesprochen agil. Er wich dem improvisierten Wurfgeschoss mit einem kurzen Schritt zur Seite aus, dass es, ohne Schaden anzurichten, an ihm vorbeisegelte.
    Mit zwei riesigen Sätzen war er im Zimmer und hatte den fliehenden Jonas auch schon eingeholt. Eine Pranke packte den schmächtigen Schwertkämpfer am Genick und wirbelte ihn herum. Die zweite Pranke schlug Jonas brutal ins Gesicht. Die Haut über seinem rechten Auge platzte auf und Blut lief über sein Gesicht. Der Schlag riss Jonas’ Kopf nach hinten und er stürzte schwer auf den Rücken. Der Aufprall presste ihm die Luft aus den Lungen. Nach Sauerstoff japsend und benommen versuchte er, von dem Kerl wegzukriechen.
    Seltsamerweise spürte er so gut wie keinen Schmerz oberhalb seines Halses. Der Schlag hatte seinen Kopf betäubt und ihn jedes Gefühls beraubt. Sein Gegner kam langsam und ohne Hast näher. Sie beide wussten, dass er ihm nicht würde entkommen können. Das war noch weit frustrierender

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