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Söldnerehre (German Edition)

Söldnerehre (German Edition)

Titel: Söldnerehre (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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als die Tatsache, dass seine Waffe außerhalb seiner Reichweite lag.
    Der Riese stand nun drohend über ihm und musterte ihn wie ein Jäger ein erlegtes und verletztes Stück Wild mustern würde, kurz bevor er ihm den Gnadenstoß gab.
    »Wer … wer zum Teufel sind Sie?«, schaffte Jonas zwischen zwei heftigen Atemstößen zu fragen.
    »Spielt das wirklich eine Rolle? Falls es dir ein Trost ist, es ist nichts Persönliches. Nur Geschäft.«
    Noch während Jonas über diese rätselhafte Äußerung nachdachte, holte der Riese mit seiner Faust aus und schlug ein letztes Mal zu.
    Im Nebenzimmer wälzte sich Kurta im Bett herum, froh darüber, dass Jonas es endlich aufgegeben hatte und der Radau beendet war.
    »Vorhin hast du mich hereingelegt«, murmelte er im Halbschlaf. »Aber das funktioniert kein zweites Mal.« Dann war er auch schon eingeschlafen.
    * * *
     
    Kilian setzte den Bierkrug an seine trockenen Lippen und stürzte den ganzen Inhalt in einem Zug seine Kehle hinunter. Sofort bestellte er sich einen zweiten, der dem Weg des ersten folgte. Der Söldner knallte den Bierkrug auf den einfachen Holztisch und ließ einen genießerischen Seufzer los, der so laut war, dass sich die wenigen anderen Gäste im Wirtshaus verwirrt zu ihm umdrehten.
    Silas musterte ihn mit einem spöttischen Lächeln auf den Lippen. »Das hat dir gefehlt, oder?!«
    »Was?«
    »Der Alkohol. Du wirkst wie ein Verdurstender in der Wüste.«
    »Entschuldige, dass ich es mir ein klein wenig gut gehen lasse«, erklärte Kilian sarkastisch.
    »Oh, und die paar Tage ohne Bier haben dir ja wirklich geschadet.« Silas schüttelte in gespielter Bekümmerung den Kopf. »Du warst ja schon fast so etwas Ähnliches wie nüchtern.«
    »Sosehr du dich auch bemühst, selbst du kannst mir heute nicht meine gute Laune nehmen.«
    »Wollen wir wetten?«, antwortete der Barde heiter.
    »Warum bist du eigentlich hier, Silas?«
    »Ich bin noch nicht müde.«
    »Nein, nein«, wehrte Kilian ab. »Ich meine, hier auf der Welt.«
    Silas brach in Gelächter aus. »Sag bloß, du entwickelst jetzt auch noch so etwas wie Humor.«
    »Vielleicht. War aber ein schwacher Versuch«, klagte Kilian, während er die Hand hob, um sich den nächsten Bierkrug zu bestellen.
    »Ja, wirklich sehr schwach. Aber es besteht noch Hoffnung für dich.« Silas sah über Kilians Schulter hinweg und lächelte jemandem zu.
    »Wer ist da?«, fragte Kilian neugierig.
    »Lyra.«
    Kilian drehte sich so ruckartig um, dass ein stechender Schmerz durch seine Hüfte fuhr und er unterdrückt aufkeuchte. Und natürlich hatte der Barde es mitbekommen.
    »Wir sind aber auch nicht mehr der Jüngste. Machen etwa die morschen Knochen Probleme?«, kicherte Silas.
    »Ach, sei einfach ruhig«, erwiderte Kilian geistesabwesend. Er war schon längst mit anderen Dingen beschäftigt. Genauer gesagt folgten seine Augen jeder Bewegung Lyras, als sie auf den Wirt hinter seine Theke zuging.
    »Was bietet eure Küche noch an, Wirt?«, fragte sie freundlich.
    »Rübeneintopf und dazu etwas Wild«, erklärte der glatzköpfige Mann mit dem Schmerbauch und dem Doppelkinn kurz angebunden.
    »Lasst bitte acht Portionen davon auf mein Zimmer bringen. Dazu einen Krug Wasser und Milch für die Kinder.« Der Mann nickte nur und verschwand durch eine Tür in die Küche.
    Als der Wirt verschwunden war, schlenderte Lyra herüber. Kilian konnte nicht anders, als ihre Figur und ihre anmutigen Bewegungen zu bewundern.
    Sein Blick wanderte von den schlanken Waden über ihre Beine bis hinauf zu ihren vollen Brüsten. Wo sein Blick dann auch hängen blieb. Und das länger, als er beabsichtigt hatte, wie Lyras nächsten Worte bewiesen.
    »Hallo? Ich bin hier oben!«
    Kilian zuckte ertappt zusammen. Seine Wangen liefen vor Scham rot an und sein Gesicht brannte heiß. Er benötigte einen Moment, um das Gefühl Scham überhaupt zu benennen. So was passierte ihm für gewöhnlich nicht. Der Söldner brauchte gar nicht hinzusehen, um zu wissen, dass Silas die Begegnung interessiert verfolgte.
    »Ich habe mir nur gerade überlegt, wie du mir am besten danken kannst«, erwiderte er in dem kläglichen Versuch, die Initiative zurückzuerlangen. Gleichzeitig setzte er sein dreckigstes Grinsen auf.
    »Danken, wofür?«
    »Immerhin haben wir euch bis hierher geführt. Und das, ohne dass einer von euch verletzt worden wäre. Das ist doch schon was.«
    »Das ist vermutlich mehr, als er erwartete, als er den Auftrag angenommen hat«, warf Silas

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