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Söldnerehre (German Edition)

Söldnerehre (German Edition)

Titel: Söldnerehre (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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Kopfgeldjäger keine erkennbaren Waffen. Dies hieß natürlich gar nichts. Logan wäre der erste Kopfgeldjäger, von dem Kilian je gehört hatte, der nicht mindestens ein halbes Dutzend Messer am Körper verborgen hielt.
    Es war das erste Mal, dass er dem Mann von Angesicht zu Angesicht gegenüberstand. Logan war kein Varis, so viel stand fest. Der Teint war zu dunkel und seine Gestalt zu massig. Dabei hatte der Kopfgeldjäger kein Gramm Fett zu viel auf den Rippen. Es war eher seine ständig angespannte Körperhaltung, die ihn so massig aussehen ließ.
    »Du hättest abhauen können«, erwiderte Logan ruhig. Noch während sich Kilian fragte, warum der Kopfgeldjäger sich überhaupt auf ein Gespräch mit ihm einließ, wurde ihm schlagartig klar, dass der Mann mindestens ebenso neugierig auf ihn wie Kilian auf Logan war. Er wollte ihn einfach kennenlernen.
    »Nicht mein Stil.«
    Logan kicherte ehrlich amüsiert. »Den Eindruck habe ich allerdings auch. Und was ist dein Stil?«
    »Ich will meine Freunde wiederhaben.«
    »Und was lässt dich glauben, dass sie noch leben?«
    »Ich denke, das ist nicht dein Stil.«
    Logan kicherte erneut. »Erwischt.« Ebenso schnell, wie es gekommen war, schwand das Lächeln wieder. »Aber was lässt dich glauben, dass ich sie gehen lasse?«
    »Sie nützen dir nichts. Würden sie zu deinem Auftrag gehören, wären sie schon tot.«
    »Vermutlich«, bestätigte Logan. »Es sei denn, ich hätte den Auftrag, sie lebendig zurückzubringen.«
    »Lass sie gehen.«
    »Nein. Zumindest noch nicht. Nicht ehe ich habe, weshalb ich gekommen bin. Und ehrlich gesagt stört ihr mich bei meiner Aufgabe.«
    »Die Gruppe, die wir begleiten.«
    Logan nickte. »Wo sind sie?«
    »Sie sind heute Morgen allein aufgebrochen. Wahrscheinlich sind sie schon etliche Kilometer entfernt.«
    »Tatsächlich? Das bezweifle ich. Sie sind bestimmt noch im Wirtshaus, oder?«
    Kilian bemühte sich um eine neutrale Miene, doch irgendetwas – und sei es nur ein Wimpernzucken – musste ihn verraten haben. Logans Lächeln kehrte siegessicher zurück.
    »Das dachte ich mir.«
    »Was zur Hölle willst du von ihnen?«
    »Das geht dich nichts an.«
    »Und wer ist dein Auftraggeber?«
    »Auch das geht dich nichts an. Nur so viel kann ich dir sagen: Sie haben ihm etwas von sehr großem Wert gestohlen und er will es wiederhaben.«
    Wäre die Situation nicht so ernst gewesen, hätte Kilian mit Sicherheit laut aufgelacht.
    »Ist das dein Ernst? Kommen Sie dir vielleicht wie eine gemeine Diebesbande vor? Zwei Frauen, ein alter Mann und einige Kinder?«
    Logan seufzte tief. »Wenn du schon so unglaublich lange im Geschäft wärst wie ich, hättest du gelernt, dass sich das Böse nur allzu oft hinter dem Gesicht der Unschuld verbirgt. Und dass es nur sehr wenige Menschen gibt, die tatsächlich frei von Schuld sind.«
    »Das ist eine sehr zynische Sicht auf die Welt.«
    »Die Welt hat sich diese Sicht verdient.«
    »Lass sie einfach zufrieden. Ich bitte dich. Diese Menschen wollen nur in Sicherheit sein.«
    Logan schüttelte den Kopf. Kilian hatte den Eindruck, dieser empfinde ehrliches Bedauern. »Kann ich nicht machen. Aber ich habe ein Gegenangebot für dich und deine Leute. Ihr wart wirklich nicht schlecht. Ihr habt meine Arbeit sogar um einiges komplizierter gemacht. Kommt mit mir zurück nach Eriakum. Dort erhalte ich mein Geld, und wenn ihr mir helft, die Flüchtigen zurückzubringen, fällt auch für euch etwas ab. Und? Was hältst du davon?«
    Kilian spannte unmerklich seinen Körper an und bereitete sich auf die letzte Konfrontation vor. Es wurde Zeit, dieses Gespräch zu beenden. »Schieb dir deine Belohnung dorthin, wo die Sonne nie scheint.«
    Logan lächelte kalt, jedoch nicht ohne Sympathie. »Du hast einen Pluspunkt bei mir, mein Freund.«
    In diesem Augenblick griff er an.
    Eben noch lehnte sein Kontrahent völlig entspannt am Baumstamm, und im nächsten Augenblick stürmte er auf ihn zu. Kilian zwinkerte überrascht und wich automatisch zurück.
    Der erste Schwinger erwischte ihn an der linken Schläfe und ließ ihn taumeln, sodass er den zweiten Schwinger um ein Haar übersehen hätte. Gerade noch rechtzeitig riss er den rechten Arm hoch und blockte den Schlag ab. Gleichzeitig hob er den rechten Fuß zu einem wütenden Tritt gegen Logans Knöchel, der diesen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit gebrochen, mindestens aber geprellt hätte.
    Doch der Kopfgeldjäger war ihm einen Schritt voraus, er wich mit einer

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