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Söldnerehre (German Edition)

Söldnerehre (German Edition)

Titel: Söldnerehre (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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in Coyle Polloks Fleisch.
    »Hallo Nari«, begrüßte Logan ihn jovial, ohne das geringste Anzeichen von Angst oder Unsicherheit. »Welch unerwartete Überraschung. Hast du dich verlaufen?«
    »Für dich immer noch Oberst Eskal«, versetzte Nari ungerührt.
    Der Kopfgeldjäger begegnete dieser Neuigkeit nicht mit dem gebotenen Respekt. Seine einzige Reaktion bestand in einer hochgezogenen Augenbraue. »Soso, es gab also eine Beförderung. Herzlichen Glückwunsch, mein Bester.« Logan musterte ihn weiterhin ohne erkennbare Nervosität. Nicht wie jemand, der damit rechen musste, in nächster Zukunft seinem Schöpfer zu begegnen.
    Arroganter Bastard! »Wie ich sehe, hast du deinen Auftrag ausgeführt«, erwiderte Nari, ohne auf die Bemerkung einzugehen.
    »In der Tat. Aber das wusstest du auch schon, bevor du hergekommen bist, nicht wahr? Darf ich fragen, wie dein Auftrag lautet?«
    »Was denkst du, alter Mann?«
    »Ich nehme an, du sollst mich töten und die Gefangenen selbst an Pollok übergeben. Habe ich recht?«
    » Coyle Pollok«, verbesserte Nari wütend. »Aber ja, das ist im Großen und Ganzen richtig.«
    »Dafür also die Beförderung.« Logan schüttelte bekümmert den Kopf. »Pollok war schon immer zu vertrauensselig. Eine Beförderung für einen noch nicht erledigten Auftrag. Ts, ts, ts, kein Wunder, dass ihr es nicht schaffen werdet, die Welt zu erobern. Oder war die Beförderung noch nicht die ganze Belohnung? Was hat er dir noch versprochen?«
    Die beiden Sklavinnen erschienen am Höhleneingang und Nari konnte nicht anders, als ihre wohlproportionierten Körper bewundernd zu betrachten. Ein Umstand, der dem Kopfgeldjäger nicht entging.
    »Ah, ich verstehe. Er hat dir die beiden Mädchen versprochen.«
    »Allerdings. Und ich kann es kaum erwarten.«
    »Tut mir leid, dich enttäuschen zu müssen, aber die Mädchen stehen unter meinem Schutz. Du kannst sie nicht haben.«
    Nari brach in Gelächter aus. Doch selbst in seinen Ohren hörte sich der Laut merkwürdig gekünstelt an. »Ich bitte dich nicht um Erlaubnis, alter Mann. Ich nehme mir einfach, was mein ist.«
    »Sie sind nicht dein«, versetzte Logan ungerührt.
    »Warten wir’s ab.«
    »Du wirst sicherlich verstehen, wenn ich unter diesen Umständen meine Geschäftsbeziehungen mit Coyle Pollok als beendet betrachte.«
    »Er wird bestimmt untröstlich sein.«
    »Noch nicht, aber bald«, schmunzelte Logan rätselhaft, »das versichere ich dir.« Der Kopfgeldjäger legte seine Stirn nachdenklich in Falten. »Eh ich es vergesse, was für Anweisungen gab dir Pollok vor deinem Aufbruch? Und erzähl mir bloß nicht, dass es keine gab. Dafür kenne ich deinen Herrn viel zu gut.«
    »Er wies mich an, vierzig Männer mitzunehmen, um dich zu erledigen. Ich war jedoch der Meinung, dass zehn mehr als ausreichend sind, um mit einem Fossil wie dir fertig zu werden.« Er warf einen abschätzenden Blick in die Runde. Metall schabte über Leder, als die zehn Moyri-Soldaten ihre Doppelschwerter zogen. »Noch irgendwelche letzten Worte, Logan?«
    »Ja. Du hättest auf Pollok hören sollen.«
    Logan warf den Mantel zurück und ließ ihn über die Schultern zu Boden gleiten.
    Die Bewegung lenkte Naris Aufmerksamkeit für einen Sekundenbruchteil ab.
    Es war alles an Zeit, was Logan benötigte.
    Die elf Moyri-Soldaten waren bereits tot. Sie wussten es nur noch nicht.
    Nari Eskal hatte in Dutzenden von Schlachten gekämpft, hatte für seinen Herrn Hunderte von Gegnern getötet. Doch nie in seinem ganzen Leben hatte er jemanden sich so schnell bewegen sehen.
    Logan hielt in jeder Hand ein Kurzschwert. Nari hatte keine Ahnung, wo er sie so plötzlich her hatte. Zwei der Moyri-Soldaten stellten sich ihm in den Weg. Die beiden Klingen zischten wie Sensen durch die Luft und legten den Soldaten ihre eigene Köpfe zu Füßen, ehe ihnen klar wurde, wie ihnen geschah.
    Nun kam endlich – wenn auch viel zu spät – Bewegung in die Schakale. Sie stürzten sich auf Logan, kreisten ihn ein in der Hoffnung, ihn überwältigen zu können. Ihre Schwerter fuhren auf den Kopfgeldjäger nieder, doch egal wie schnell und geübt die Moyri auch waren, die beiden Kurzschwerter waren immer zur Stelle, um einen Hieb zu blocken oder einen Stoß abzulenken.
    Ein Moyri ging mit aufgeschlitzter Kehle zu Boden. Blut spritzte in großen Bögen pulsierend im Rhythmus seines Herzschlags aus der Wunde. Kurz darauf starben zwei weitere der Schakale. Jeweils mit tiefen Bauchwunden, die sie verzweifelt mit den

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