Soforthilfe bei Stress und Burn-out
Ausbildung von Coachs. Und ich freue mich, dazu wieder mehr Zeit zu haben.
Neben der radikalen Veränderung meiner beruflichen Situation wohne ich auch an einem neuen Ort, den ich mir unter neuen Kriterien gesucht habe. Der Entspannungsfaktor steht nun an erster Stelle, dafür habe ich eine zentrale Wohnung mit Mobilitätsfaktor an erster Stelle aufgegeben. Ja, und ich habe tatsächlich auch wieder Zeit für mich und für Beziehungen, für Freunde und Kollegen. Es gibt so viele nette Menschen, für sie und in sie investiere ich am meisten.
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Ausblick
Bleibt zum Schluss noch die Frage, was geschehen müsste, damit burn-out-ähnliche Zustände gar nicht mehr entstehen.
Ich bin der festen Ãberzeugung, dass es möglich ist, einen anderen Umgang mit Belastungen und deren Auswirkungen zu erzeugen. Dazu müssten sich grundsätzlich die Haltungen ändern, die unsere Prägung begründen. Und dazu braucht es einige Paradigmenwechsel. In meinem Buch Trauma-Bewältigung habe ich dazu am Schluss vier Kurzgeschichten verfasst, die diese veränderte Welt beschreiben.
Was wäre, wenn im Bewusstsein der Welt mit ihren Fachdisziplinen Medizin, Psychologie, Psychiatrie, Pädagogik,
Soziologie, Sozialarbeit, Juristerei und Polizei fest verankert wäre, dass die hormonelle Stressauswirkung die Wahrnehmungsfähigkeit des Menschen mit seinen Tausenden von Rezeptoren von der Sinnesaufnahme aller Sinneszellen beeinflusst und somit die Ursache der Wahrnehmungsveränderung ist? Wie wäre es, wenn diese Welt akzeptiert, dass der Mensch ein hochkomplexes System ist, welches durch eben diese Wahrnehmung in seiner Gänze gesteuert wird?
Welche Konsequenzen hätte es, wenn die Welt akzeptieren könnte, dass unverarbeitete Belastungen - auch wenn sie nicht die Psychotraumakriterien erfüllen - einen eigenen, gespeicherten Stressfaktor bilden können, der die Wahrnehmung und somit die ganze Funktionalität des Menschen stört? Welche Auswirkungen hätte dies auf die Diagnosestellung? Würden dann, wenn sich die Fachwelt konsequent diesen Themen stellt, die Behandlungsansätze neben der Symptombehandlung vermehrt auch Ursachenbehandlungen berücksichtigen?
Ja, es tun sich eine Menge Fragen auf, die auf einen Diskussionsbedarf hinweisen. Unternehmen, Politik und Kostenträger haben ein Interesse daran, dass Gesundheitsprophylaxe eine wichtige GröÃe mit echter, nachvollziehbarer Wirkung wird. Bedenkt man, dass 70 Prozent aller Erkrankungen in Deutschland funktionale Störungen sind und nur 30 Prozent »Hardware-Erkrankungen«, deckt sich diese Zahl mit der Angabe der WHO, dass 70 Prozent aller Erkrankungen in Zivilisationsgesellschaften Stress als Ursache haben.
Wenn man dies alles ernst nehmen würde, erforderte dies in der Zukunft vom Kindergarten an bis zur letzten Erwachsenenausbildung die Vermittlung von Stresskompetenz
als Hauptfach. Die Auswirkungen auf unser Krankheits- und Heilungsverständnis würden genauso ins Auge springen wie die Auswirkungen auf unsere Entwicklungsund Wachstumsmöglichkeiten. Dann wäre klar, dass »mit Stroh im Kopf, mit Matsch in der Birne« (so einer meiner Kunden zu seinem Stresseigenempfinden) und mit eingeschränkter Konzentrationsfähigkeit ein Kind schlechter lernt, Aufgaben unglaublich schwierig erscheinen, die Einstellung auf eine veränderte Welt schwer und Höchstleistung nur eingeschränkt möglich ist sowie jede Heilung langsamer und schlechter vonstattengeht.
Wenn die NeuroStressFragmentierung als Ursache der Sinnesreiz-Desorientierung mit den in diesem Buch am Thema »Burn-out« beschriebenen Auswirkungen nur als ein Beispiel neben anderen, bisher unerklärbaren Symptomen und Leiden begriffen wird, zeichnen sich für viele bisher nicht verstandene Phänomene Lösungsideen ab. Den betroffenen Menschen wäre dies zu wünschen. Denn es ist meist weit einfacher, das wunderbare »Selbstreparatur-Programm« zu aktivieren, als gegen eine Erkrankung, gegen eines oder mehrere Symptome zu kämpfen.
Ich wünsche uns allen eine angeregte Diskussion und einen bewussten und veränderten Umgang mit dem, was uns die Natur auf wundersame Weise zum Ãberleben von Belastungen mitgegeben hat: Stress.
Dank
Dieses Buch wäre nicht möglich gewesen ohne die vielen Menschen, die sich vertrauensvoll mit ihrer Geschichte und Thematik an mich und meine Mitarbeiter
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