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Sog des Grauens

Titel: Sog des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bagley Desmond
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Karte, und seine Hoffnung sank. Julie würde nicht dort sein, so weit unten im Negrito-Tal. Sie waren die Küstenstraße entlang gefahren. Er fragte: »War das eine alte Frau? – Eine junge Frau? – Welche Haarfarbe? – Wie groß?«
    Der Soldat blinzelte ihn dumm an, und Dawson mischte sich ein. »Warten Sie einen Augenblick, Dave! Der Mann ist ganz abgekämpft.« Er drückte dem Mann eine Flasche in die Hand. »Nehmen Sie einen Schluck davon, das wird Sie munter machen.«
    Während der Mann aus der Rumflasche trank, sah Dawson auf die Karte. »Wenn es stimmt, daß dieser Bursche von hier oben kommt, wie er sagt, dann hat er eine verdammt weite Strecke in kurzer Zeit zurückgelegt.«
    »Es kann nicht Julie sein«, sagte Wyatt bedrückt. »Auf dem Zettel im Imperiale stand, daß sie die Küstenstraße entlangfahren wollten.«
    »Vielleicht sind sie das doch nicht«, sagte Dawson. »Vielleicht konnten sie nicht. Es war ja schließlich Krieg, wenn Sie sich erinnern.« Er starrte auf die Karte. »Und wenn sie in die Gegend gefahren sind, müssen sie unter Rocambeaus Armee geraten sein, als er sich zurückzog. Wenn Rawsthorne vernünftig war, hat er sie woandershin gebracht. Hören Sie, Dave; wenn sie in gerader Richtung über die Berge gewandert wären, könnten sie ins Negrito-Tal gekommen sein. Es wäre eine schrecklich harte Wanderung gewesen, aber es wäre möglich.«
    Wyatt wandte sich dem Mann wieder zu und befragte ihn noch einmal, aber es hatte keinen Zweck. Er hatte die Frau nicht selbst gesehen, er wußte nichts über ihr Alter, ihre Haarfarbe oder sonst etwas, er wußte lediglich, daß oben am Negrito eine Amerikanerin gesehen worden war. Und Wyatt wußte, daß das nichts zu bedeuten hatte, nicht einmal, daß sie eine Amerikanerin war; für diese Leute waren alle Weißen Amerikaner.
    Er sagte müde: »Es kann irgend jemand sein, aber ich kann nichts unversucht lassen. Ich muß hin.«
    »He!« rief Dawson erschrocken und langte nach ihm, konnte ihn aber mit seinen verbundenen Händen nicht festhalten. Wyatt schüttelte ihn ab und lief zur Straße.
    Manning kam heran und fragte: »Was ist los?«
    Dawson würgte. »In einer halben Stunde bricht die Hölle los, und dieser störrische Kerl will zum Negrito – er glaubt, sein Mädchen sei dort oben.«
    »Das Marlowe-Mädchen?«
    Dawson sah Wyatt nach. »Ja. Entschuldigen Sie mich – irgend jemand muß sich um diesen verrückten Hund kümmern.«
    Er rannte hinter Wyatt her, und Manning begann ebenfalls zu rennen. Sie holten ihn ein, und Manning sagte: »Ich bin ein Narr, aber ich glaube, ich kann Sie schneller dort hinbringen. Folgen Sie mir!«
    Das brachte Wyatt zum Stehen. Er starrte Manning an und folgte ihm dann. Manning führte ihn ein Stück den Höhenrücken entlang zu einem niedrigen Steinbau. »Hier habe ich mich während des Hurrikans versteckt«, sagte Manning. »Ich habe meinen Landrover drin; Sie können ihn nehmen.«
    Wyatt ging hinein, und Dawson fragte: »Was ist das hier?«
    »Eine alte Kasematte – vielleicht hundert Jahre alt. Sie gehörte zu den ehemaligen Hafenbefestigungen. Favel wollte nicht hier hereinkommen – er sagte, er wünschte keinen besseren Schutz als seine Leute. Aber ich mußte Fuller pflegen.«
    Sie hörten den Motor aufheulen, als Wyatt den Landrover startete und dann rückwärts herausfuhr. Dawson sprang hinein, und Wyatt sagte: »Sie brauchen nicht mitzukommen.«
    Dawson grinste. »Ich bin auch ein Verrückter. Ich muß mich um Sie kümmern – muß zusehen, daß Sie heil ins Irrenhaus zurückkommen.«
    Wyatt zuckte die Schultern und warf ungestüm den Gang ein. Manning rief: »Verbiegen Sie den Schalthebel nicht, wenn es geht! Er gehört mir, nicht der Firma.« Er winkte, als der Landrover mit einem Satz an ihm vorbeischoß, und er sah ihm mit ernstem Gesicht nach. Dann ging er zurück zum Hauptquartier, wo Favel ihn brauchen würde.
    ***
    Als sie auf der Straße waren, kamen sie leichter voran, und Dawson fragte: »Wohin fahren wir eigentlich genau?«
    Der Landrover schoß vorwärts, als Wyatt auf das Gaspedal trat. »Wir fahren so weit wie möglich auf den Berg hinauf, von wo aus man den Negrito überblicken kann«, sagte er. »Bis dorthin, wo die Straße zur Küste und nach St. Michel abbiegt.« Das war dort, wo er und Julie die Aussicht bewundert und schwachen Planter's Punch getrunken hatten. »Ich hoffe nur, die Brücken sind heil.«
    Dawson versuchte sich in den Sitz zu stemmen, als der Landrover waghalsig

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