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Sohn der Dunkelheit

Sohn der Dunkelheit

Titel: Sohn der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. R. Ward
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Bord.
    » Entschuldige, kannst du das wiederholen? «
    Lächelnd schob Doc Jane einen Rolltisch ans Bett. Qhuinn registrierte nur am Rande, was darauf lag, weil er sich ganz darauf konzentrierte, was die Ärztin sagen oder nicht sagen würde. » Die Schwangerschaft besteht weiter. Laylas Hormonspiegel hat sich planmäßig verdoppelt, der Blutdruck stimmt, die Herzfrequenz könnte nicht besser sein. Und es gibt weiterhin keine Blutung, habe ich recht? «
    Die Auserwählte schüttelte den Kopf und sah dabei so ungläubig aus, wie er sich fühlte. » Kein bisschen. «
    Qhuinn lief im Kreis, raufte sich das Haar und litt unter kompletter Gedankenblockade. » Ich verstehe das nicht … ich meine, ich will das Kind – wir beide wollen es –, aber was war mit der Blutung … «
    Nach der Höllenfahrt in den Abgrund setzte es ihn nun völlig außer Gefecht, als es unverhofft wieder bergauf ging.
    Doc Jane schüttelte den Kopf. » Das hilft euch jetzt vermutlich nicht weiter, aber auch Ehlena hat so etwas noch nie erlebt. Ich verstehe eure Verwunderung. Und kaum jemand weiß so gut wie ich, dass Hoffnung trügen kann. Nach allem, was ihr gerade durchgemacht habt, fällt es schwer, optimistisch in die Zukunft zu blicken. «
    Mann, Vs Shellan war echt nicht dumm.
    Qhuinn musterte Layla. Sie trug Weiß, aber nicht die Robe, die sie in der heiligen Glaubensgemeinschaft der Auserwählten getragen hatte, sondern einen gewöhnlichen Bademantel. Darunter spitzte ein Nachthemd hervor, mit pinken und roten Herzchen auf weißem Grund. Und auf dem Rolltisch standen eine Schachtel Cracker und ein Sixpack Ginger Ale.
    Lauter rezeptfreie Arzneien.
    Doc Jane öffnete die Packung. » Ich weiß, dass Essen das Letzte ist, woran du jetzt denkst. « Sie reichte Layla einen der trockenen, salzigen Kekse. » Aber wenn du das hier isst und etwas Ginger Ale dazu trinkst, beruhigt dein Magen sich vielleicht etwas. «
    Zu Laylas Erstaunen war es tatsächlich so. Letztlich verputzte sie die halbe Packung und trank dazu zwei der kleinen grünen Fläschchen.
    » Das scheint wirklich zu helfen, oder? « , staunte Qhuinn, als die Auserwählte sich mit einem zufriedenen Seufzer zurücklehnte.
    » Du hast ja keine Ahnung. « Layla legte die Hand auf ihren Unterleib. » Was auch immer nötig ist, ich werde es tun, essen, trinken. «
    » Ist die Übelkeit so schlimm? «
    » Es geht nicht um mich. Mir ist einerlei, ob ich mich die nächsten achtzehn Monate übergebe, solange es dem Kind gut geht. Aber ich habe Angst, durch das Würgen etwas auszulösen … du weißt schon. «
    Okay, jeder, der Frauen für das schwächere Geschlecht hielt, hatte wirklich einen an der Waffel.
    Er sah Doc Jane an. » Was machen wir jetzt? «
    Die Ärztin zuckte die Schultern. » Mein Rat wäre: Vertraut auf die Symptome und die Testergebnisse und macht euch nicht verrückt. Laylas Körper war und ist der Antrieb. Wenn es keine weiteren Anzeichen für eine Fehlgeburt gibt, sondern alles auf einen normalen Schwangerschaftsverlauf hindeutet, solltet ihr tief durchatmen und die Sache Schritt für Schritt auf euch zukommen lassen. Blickt nicht zu weit in die Zukunft und zerbrecht euch nicht den Kopf über die letzten Tage, sonst übersteht ihr das nicht. «
    Da war etwas dran, dachte Qhuinn.
    Janes Handy klingelte. » Sekunde – verflixt. Ich muss nach dem Doggen sehen, der sich gestern in die Hand geschnitten hat. Layla, aus meiner Sicht gibt es keinen Grund, warum du hier unten bleiben müsstest. Trotzdem will ich nicht, dass du in den nächsten Tagen das Anwesen verlässt. Wir warten eine Weile ab, okay? «
    » Selbstverständlich. «
    Kurz darauf war Doc Jane verschwunden und ließ einen etwas ratlosen Qhuinn zurück. Er wollte Layla ins Haus helfen, aber verflixt noch mal, sie war doch kein Krüppel. Trotzdem hatte er das Gefühl, sie herumtragen zu müssen – so ungefähr bis zum Ende der verdammten Schwangerschaft.
    Er lehnte sich an einen der Stahlschränke. » Ich will dich alle zwei Sekunden fragen, wie es dir geht. «
    Layla lachte leise auf. » Dann sind wir schon zu zweit. «
    » Möchtest du zurück ins Haus? «
    » Weißt du was? Eigentlich nicht. Hier unten fühle ich mich … « , sie sah sich um, » irgendwie sicherer. «
    » Kann ich verstehen. Brauchst du etwas? «
    Sie nickte in Richtung des kleinen Tabletts mit ihrer Verpflegung. » Solange ich das habe, bin ich versorgt. Und du solltest dich nicht davon abhalten lassen, heute in den Einsatz zu gehen.

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