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Sohn der Dunkelheit

Sohn der Dunkelheit

Titel: Sohn der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. R. Ward
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Jungfrau im Schleier – jetzt wollte er sie nehmen. » Wie lange sind Sie geblieben? « , hauchte er. » Bis die Frau kam … oder ich? «
    Sie stieß ihn von sich. » Verpissen Sie sich! «
    Und mit einem Satz sprang sie an ihm vorbei in ihren Wagen und knallte die Tür zu.
    Er war genauso schnell.
    Er beugte sich durch das offene Seitenfenster, packte ihren Kopf und küsste sie stürmisch. Sein Mund übernahm das Kommando, und der Drang, jede Spur von diesem Menschen auszulöschen, pulsierte in seinem Geschlecht.
    Sie erwiderte den Kuss.
    Nicht minder kraftvoll.
    Seine Schultern passten nicht durch das Fenster, und am liebsten hätte er den Stahl mit den Händen aufgerissen. Doch er konnte nicht zu ihr, und das stachelte seine Wut nur noch mehr an, das Blut rauschte ohrenbetäubend in seinen Adern, er drängte gegen die Fahrertür, während er die Zunge in ihren Mund stieß und die Hand in ihrem Nackenhaar vergrub.
    Sie war feucht und süß und höllisch heiß.
    So heiß, dass er Luft schöpfen musste, um nicht am Ende ohnmächtig zu werden.
    Er trennte sich von ihr und sah ihr in die Augen. Beide atmeten schwer, und als er ihre Erregung roch, wollte er nur noch in ihr sein.
    Um sie zu kennzeichnen …
    Sein Handy hätte sich keinen ungünstigeren Moment aussuchen können: Das Klingeln aus seinem Mantel brachte sie schlagartig zur Besinnung. Ihre Augen weiteten sich und schweiften ab, ihre Hände umfassten das Lenkrad, als versuchte sie, Halt zu gewinnen.
    Und dann ließ sie ohne einen weiteren Blick das Fenster hochfahren, legte den Gang ein und fuhr davon.
    Assail stand in der Kälte und rang nach Atem.

14
    Kurz darauf verließ Qhuinn Laylas Zimmer und ging schnellen Schrittes über den schmalen Läufer, der den Flur entlang bis zur Treppe führte. Auf der Höhe von Wraths Arbeitszimmer hörte er undeutlich, wie jemand seinen Namen rief, doch er achtete nicht darauf.
    Am Ende des Gangs mit den Statuen, noch hinter der Suite von Z und Bella, lag das Zimmer von Payne und Manny. Die Tür war geschlossen, aber die Geräusche eines Fernsehers drangen leise in den Flur.
    Qhuinn fasste sich ein Herz und klopfte an.
    » Herein « , kam die Antwort.
    Das Zimmer war in das bläuliche Licht des Fernsehers getaucht. Payne lag im Bett und war so blass, dass die wechselnden Bilder auf ihre Haut projiziert wurden wie auf eine Leinwand.
    » Sei gegrüßt « , murmelte sie schwerfällig.
    » Gütige … Jungfrau … «
    » Nein, die bin ich leider nicht. « Sie lächelte. Oder zumindest die eine Hälfte ihres Mundes. » Entschuldige, wenn ich mich nicht erhebe, um dich zu begrüßen. «
    Leise schloss Qhuinn die Tür. » Was ist passiert? «
    Doch er ahnte es bereits.
    » Geht es ihr gut? « , fragte Payne. » Layla – ist sie noch schwanger? «
    » Alle Tests deuten darauf hin. «
    » Gut. Welch schöne Nachricht. «
    » Liegst du im Sterben? « , platzte Qhuinn heraus und hätte sich am liebsten gleich dafür geohrfeigt.
    Sie lachte stockend. » Das glaube ich nicht. Aber ich bin sehr geschwächt. «
    In der nächsten Sekunde war Qhuinn an ihrem Bett. » Was ist passiert? «
    Payne versuchte mühsam, sich aufzurichten, gab dann aber auf. » Ich glaube, ich verliere meine Gabe. « Stöhnend bewegte sie die Beine unter der Decke. » Als ich auf diese Seite kam, konnte ich durch Handauflegen heilen, ohne viel zu spüren. Doch mit jedem Mal scheint es mich mehr zu belasten. Und was ich für Layla und euer Kind tun wollte … «
    » … hätte dich fast umgebracht « , beendete er den Satz für sie.
    Sie zuckte die Schultern. » Ich erwachte neben dem Bett und habe mich hierhergeschleppt. Manny hat mich vorhin aus dem Bett geholt, da ging es mir schon wieder besser, doch wie es scheint, ist die Kraft erneut versiegt. «
    » Kann ich irgendetwas tun? «
    » Ich fürchte, ich muss ins Heiligtum meiner Mutter « , sagte sie voll bitterem Hohn. » Um frische Kraft zu schöpfen. Das erscheint mir logisch, denn dort liegt vermutlich der Quell meiner Gabe. Ich muss nur noch die Energie für diese Reise sammeln – und meinen Widerwillen besiegen. Ich gehe nur ungern. Doch diese Entscheidung wurde mir abgenommen. Es kommt der Punkt, an dem der Körper nicht mehr mit sich verhandeln lässt. «
    Ja, Qhuinn wusste, wie das war.
    » Ich kann nicht … « Er fuhr sich durchs Haar. » Ich weiß nicht, wie ich dir danken soll. «
    » Danke mir, wenn Layla das Kind zur Welt gebracht hat. Vor euch liegen noch viele Ungewissheiten. «
    Nicht mehr,

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