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Sohn der Dunkelheit

Sohn der Dunkelheit

Titel: Sohn der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. R. Ward
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einen Moment lang entschuldigt? «
    Die zwei munteren Gesellen wirkten nicht gerade erfreut über den Platzverweis. Aber wahrscheinlich konnte man ihnen auch Gewinnerlose aushändigen, und sie würden einem dennoch die Hand abbeißen. Nur aus Prinzip.
    Trotzdem entfernten sie sich und bewegten sich dabei auf höchst beklemmende Art völlig synchron.
    » Wo haben Sie die denn aufgetrieben? « , fragte Sola trocken. » Im Internet? «
    » Es ist erstaunlich, was man bei E-Bay alles findet. «
    Doch dann hatte sie genug vom Scherzen: » Ich möchte, dass Sie aufhören, mir zu folgen. «
    Der Mann zog an seiner Zigarre, und das dicke Ende glühte hellorange auf. » Tatsächlich? «
    » Sie haben keinen Grund dazu. Ich komme nicht mehr auf Ihr Grundstück – in welcher Funktion auch immer. «
    » Tatsächlich? «
    » Sie haben mein Wort. «
    Nichts hasste Sola mehr, als sich eine Niederlage einzugestehen – und die Beobachtung dieses Grundstücks und seiner Bewohner einzustellen, fühlte sich wie eine an. Doch seit der Begegnung von letzter Nacht – auch noch während eines Dates mit einem unschuldigen Außenstehenden – war ihr klar, dass die Sache aus dem Ruder lief. Sie war durchaus in der Lage, Katz und Maus zu spielen, schließlich war es Teil ihres Berufs, doch bei diesem Mann gab es nichts zu gewinnen, keine Bezahlung am Ende, auch nicht die Absicht, ihn auszurauben.
    Und der Spieleinsatz stieg in schwindelerregende Höhen.
    Erst recht, wenn sie sich jemals wieder küssen sollten – denn sie bezweifelte, dass sie es unterbinden würde. Und es wäre unsäglich bescheuert, mit jemandem wie ihm zu schlafen.
    » Ihr Wort? « , wiederholte er. » Wie viel ist es wert? «
    » Mehr habe ich nicht zu bieten. «
    Seine Augen, diese Laserstrahler, schwenkten auf ihren Mund. » Da bin ich mir nicht so sicher. «
    Sein Akzent und diese herrlich tiefe Stimme verwandelten die Silben in eine Liebkosung – die sie förmlich auf der Haut spüren konnte.
    Eben deshalb war sie hier. » Sie haben keinen Grund mehr, mir zu folgen. Mit sofortiger Wirkung. «
    » Vielleicht gefällt mir aber, was ich sehe. « Als sein Blick an ihr hinabwanderte, durchzuckte es sie ein zweites Mal. Doch diesmal nicht auf die nervöse Art. » Ja, das tut es. Sagen Sie mir eines: Hatten Sie gestern einen schönen Abend? War das Essen nach Ihrem Geschmack? Die Begleitung … nach Ihrem Geschmack? «
    » Ich beende diese Sache hier und jetzt. Sie sehen mich nie wieder. «
    Nachdem alles gesagt war, wandte sie sich zum Gehen.
    » Glauben Sie ernsthaft, dass es so zwischen uns endet? «
    In seinem wohlklingenden Bass lag eine unheilvolle Drohung.
    Sola blickte über die Schulter. » Sie haben mich gebeten, nicht mehr auf dieses Grundstück zu kommen oder Sie zu beschatten – das werde ich nicht. «
    » Und ich frage Sie noch einmal, glauben Sie ernsthaft, dass es so endet? «
    » Sie haben bekommen, was Sie wollten. «
    » Nicht einmal annähernd « , knurrte er.
    Einen Moment lang erwachte der Funke zum Leben, der bei ihrem drängenden Kuss durch das Autofenster übergesprungen war und sie elektrisiert hatte.
    » Es ist zu spät für einen Rückzug. « Er paffte an seiner Zigarre. » Sie hatten die Chance … und haben sie verstreichen lassen. «
    Sie blickte ihm ins Gesicht. » Ganz ehrlich: Das ist Blödsinn. Ich habe keine Angst vor Ihnen oder sonst irgendwem. Greifen Sie mich doch an. Aber ich warne Sie, ich werde Ihnen wehtun, um mich zu verteidigen … «
    Ein unerwartetes Geräusch hing zitternd in der Luft.
    Ein Schnurren? Sollte dieser Mann tatsächlich schnurren …
    Er trat einen Schritt auf sie zu. Dann noch einen. Und wie ein Gentleman hielt er seine Zigarre zur Seite, um sie vor Brandflecken oder Rauch zu schützen.
    » Sagen Sie mir Ihren Namen « , bat er. Oder besser gesagt, er befahl es.
    » Ich kann mir kaum vorstellen, dass Sie ihn nicht bereits kennen. «
    » Ich kenne ihn nicht. « Er klang fast beleidigt, als wäre das Ausspionieren von Informationen unter seiner Würde. » Sagen Sie mir Ihren Namen, und ich lasse Sie jetzt gehen. «
    Himmel … seine Augen … sie waren wie Mondlicht und Schatten miteinander verwoben, eine unbeschreibliche Farbe irgendwo zwischen Silber, Violett und Hellblau.
    » Nachdem sich unsere Pfade nicht mehr kreuzen werden, ist er nicht von Bedeutung … «
    » Nur, damit Sie es wissen … Sie werden sich mir hingeben … «
    » Entschuldigung … «
    » Aber Sie werden erst darum betteln. «
    Sola sprang

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