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Sohn der Dunkelheit

Sohn der Dunkelheit

Titel: Sohn der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. R. Ward
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Schlussstrich unter die ganze Angelegenheit mit seiner Familie gezogen. Und seine Erinnerungen in eine Schublade ganz hinten in seinem Bewusstsein gestopft, die er nie wieder öffnen wollte.
    Doch was blieb ihm übrig?
    Das Leben hatte ein Faible für angeschnittene Bälle.
    Nur trafen ihn die Dinger irgendwie immer in die Eier.
    Ein leiser Pfiff ließ Blay aufschrecken. » Hallo, John. «
    John Matthew hob grüßend die Hand. Wie steht’s?
    Als Blay die Achseln zuckte, kam ihm in den Sinn, dass er vermutlich mal wieder aufstehen sollte. Sein Hintern war schon völlig taub, Zeit also für eine seiner Runden.
    Grunzend rappelte er sich auf und streckte den Rücken durch. » Ich schätze mal, ganz okay. Luchas war einigermaßen bei Bewusstsein nach der Operation, deshalb ist Qhuinn jetzt drinnen. «
    Oh. Wow.
    Während Blay seine Kreise zog, lehnte John sich an die Wand. Er trug Joggingklamotten, und sein Haar war noch nass – außerdem hatte er eine Bisswunde am Hals.
    Blay wandte sich ab. Öffnete den Mund, um etwas zu sagen. Aber dann fehlte ihm einfach die Kraft für eine Unterhaltung.
    Aus dem Augenwinkel sah er John gebärden: Und wie geht es Saxton?
    » Äh, gut. Es geht ihm gut. Er hat ein paar Tage Urlaub genommen. «
    Er hat wirklich viel gearbeitet.
    » Ja, das hat er. « Er hoffte, damit wäre das Thema erledigt, obwohl es sich merkwürdig anfühlte, John etwas vorzumachen. Neben Qhuinn war John sein engster Freund – obwohl auch sie im letzten Jahr auseinandergedriftet waren. » Aber er kommt bald zurück. «
    Er muss dir fehlen. John blickte zur Seite, als wollte er Blay nicht zu nahetreten.
    War ja auch logisch. Blay hatte alle Gespräche zu seiner Beziehung abgeblockt und immer wieder das Thema gewechselt.
    » Ja. «
    Und wie hält Qhuinn sich? Ich wollte nicht stören, aber …
    Blay musste erneut die Achseln zucken. » Er ist jetzt schon eine Weile da drin. Ich werte das als gutes Zeichen. «
    Und Luchas kommt durch?
    » Das wird sich zeigen, aber zumindest haben sie ihn wieder zusammengeflickt. « Blay holte seine Dunhills raus, steckte sich eine an, stieß langsam den Rauch aus. Als ein verlegenes Schweigen sich breitmachte, sagte er: » Hör zu, es tut mir leid, wenn ich mich seltsam verhalte. «
    Die Wahrheit war, dass ihn die Bisswunde daran erinnerte, was ihm noch bevorstand, und darauf hätte er gern verzichtet.
    Qhuinns Worte hallten in seinem Kopf nach: Wir könnten zusammen gehen.
    Worauf hatte er sich da nur eingelassen?
    Du bist gestresst, gebärdete John mit Blick auf die Tür. Wir sind alle gestresst. Alles ist … stressig.
    Verdutzt bemerkte Blay, dass auch John in einer merkwürdigen Stimmung zu sein schien. » Hey, ist alles okay bei dir? «
    Nach einem Moment gebärdete John: Mir ist was Seltsames passiert. Wrath hat mich zu sich gerufen und mir mitgeteilt, dass Qhuinn nicht mehr mein Ahstrux nohtrum ist. Ich meine, das ist in Ordnung – im Grunde macht es vieles leichter. Aber Qhuinn hat nie etwas zu mir gesagt, und ich weiß nicht, ob ich es jetzt ansprechen soll. Außerdem wusste ich gar nicht, dass es möglich ist. Es hieß doch, » Bis dass der Tod euch scheidet « , weißt du. Hat er einfach gekündigt? Ist es wegen Layla? Ich dachte, sie wollten sich nicht vereinigen.
    Blay stieß fluchend Rauch aus, der sich über seinem Kopf kräuselte. » Ich habe keine Ahnung. «
    Scheiße, dass sie sich vereinigen könnten, hätte ihm eigentlich in den Sinn kommen sollen – vielleicht war Qhuinn ja deshalb so hektisch aufgesprungen, als V erschienen war.
    Ob Qhuinn und Layla sich jetzt wohl vereinigen würden, wo es dem Kind gut ging …
    Die Tür schwang auf, und Qhuinn kam heraus. Er sah aus, als wäre er mit dem Kopf gegen eine Wand gelaufen. » Oh, John, hallo, was gibt’s? «
    Während die beiden sich auf die Schultern klopften, schweifte Qhuinns Blick zu Blay, doch der redete mit John.
    Kurz darauf verschwand John, und Blay war wieder mit Qhuinn allein.
    » Alles okay bei dir? « , erkundigte Qhuinn sich.
    Das war anscheinend die Frage der Stunde.
    » Das wollte ich dich gerade fragen. « Blay tat es V gleich und drückte seine Kippe an der Stiefelsohle aus.
    Bevor Qhuinn antworten konnte, kam Selena aus dem Büro, als hätte man sie vom Haupthaus hierherbeordert. Mit anmutigen, aber entschiedenen Schritten näherte sie sich, und ihre traditionelle weiße Robe wogte um ihre Beine.
    » Seid gegrüßt, Sires « , sagte sie. » Dr. Jane meinte, ich würde gebraucht?

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