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Sohn der Dunkelheit

Sohn der Dunkelheit

Titel: Sohn der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. R. Ward
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war: Layla lag reglos in den Kissen, den Mund leicht geöffnet, die Hände über der Brust gefaltet, wie von einem Bestattungsunternehmer arrangiert, der Respekt für seine Toten hatte.
    Doch … etwas hatte sich geändert, und es dauerte eine Weile, bis ihm klar wurde, was es war.
    Der penetrante Geruch von Blut war fort. Genau genommen lag nur ihr feiner Zimtduft in der Luft und erfrischte es auf eine Art, dass das ganze Zimmer heller wirkte.
    War der Schwangerschaftsabbruch endlich überstanden?
    » Layla? « , sagte er, obwohl er versprochen hatte, sie nicht zu wecken, wenn sie schlief.
    Erleichtert sah er, wie ihre Brauen zuckten, als ihr Unterbewusstsein ihren Namen selbst im Schlaf registrierte.
    Er hatte den Eindruck, dass sie aufwachen würde, wenn er sie noch einmal rief.
    Doch es erschien ihm grausam, sie aus dem Schlaf zu reißen. Denn was erwartete sie beim Erwachen? Schmerzen? Ein Gefühl des Verlustes?
    Vergiss es.
    Qhuinn zog sich leise zurück, schloss die Tür und stand einfach nur da. Er wusste nicht so recht, was er mit sich anfangen sollte. Wrath hatte ihm gesagt, er solle zu Hause bleiben, selbst wenn John Matthew das Haus verließ – was vermutlich eine Art Sonderurlaub von seinen Ahstrux-nohtrum- Pflichten aufgrund von Laylas Zustand war. Und er war froh darüber. Er konnte so gut wie nichts für Layla tun – auf diese Weise war er wenigstens in ihrer Nähe, für den Fall, dass sie irgendetwas brauchte. Etwas zu trinken. Aspirin. Eine Schulter, an der sie sich ausheulen konnte.
    Das ist dein Werk, klangen ihm die Worte von Phury im Kopf.
    Dem Uhrenschlag aus diesem gottverlassenen Salon nach zu schließen, hatte er wohl das Erste Mahl verpasst. Neun Uhr. Ja, er hatte es verschlafen, und das war nur gut so. Eine Dreiviertelstunde an der Tafel zu sitzen, in Gesellschaft von zwei Dutzend Hausbewohnern, die sich bemühten, ihn nicht anzustarren, hätte ihn vermutlich in den Wahnsinn getrieben.
    Jemand lief unten durch die Eingangshalle, und er hob den Kopf.
    Ohne groß darüber nachzudenken, ging er zur Balustrade und sah hinab.
    Payne, Vs knallharte Schwester, kam aus dem Esszimmer.
    Er kannte sie nicht sonderlich gut, hatte aber einen Höllenrespekt vor ihr. Kein Wunder, so wie sie sich im Einsatz schlug … tough, supertough. Doch im Moment sah Dr. Manellos Shellan aus, als hätte man sie in einer Kneipe vermöbelt: Sie schlurfte in gebeugter Haltung über das Bodenmosaik, am Arm ihres Hellren, der alles zu sein schien, was sie noch aufrecht hielt.
    War sie in einen Kampf geraten?
    Er roch kein Blut.
    Dr. Manello sagte etwas zu ihr, das nicht bis zu Qhuinn drang, doch dann nickte er in Richtung Billardzimmer – als würde er vorschlagen, dorthin zu gehen.
    Sie bewegten sich im Schneckentempo darauf zu.
    Da er niemanden sehen wollte, trat Qhuinn vom Geländer zurück und wartete, bis die Luft wieder rein war. Dann joggte er die große Freitreppe hinunter.
    Essen. Training. Noch einmal nach Layla sehen.
    Das war sein Programm für die Nacht.
    Er ging Richtung Küche und ertappte sich bei dem Gedanken, wo Blay stecken mochte. Was er wohl gerade tat. Ob er draußen war und kämpfte oder heute frei hatte und …
    Weil er aber nicht wusste, wo Saxton sich aufhielt, führte er diese Überlegung nicht weiter.
    Denn hätte Qhuinn die Möglichkeit gehabt, sich mit Blay zurückzuziehen, hätte er genau gewusst, was er tun würde.
    Und Saxton, sein nervtötender Cousin, war kein Idiot.

4
    Assails Versäumnis, sich zu nähren, rächte sich fünf Stunden nach Einbruch der Nacht. Er schlüpfte gerade in ein hellblaues Hemd mit Umschlagmanschetten, als seine Hände derart heftig zu zittern begannen, dass er die verdammten oberen Knöpfe nicht mehr schließen konnte. Und dann senkte sich eine tonnenschwere Erschöpfung auf ihn herab und brachte ihn ins Wanken.
    Leise fluchend tapste er zur Kommode. Auf der polierten Mahagoniplatte warteten sein Flakon und das Löffelchen auf ihn, und er entledigte sich des Problems mit zweimal Schnupfen, einmal links, einmal rechts.
    Es war eine schlechte Angewohnheit, und er verfiel ihr nur, wenn es unbedingt sein musste.
    Zumindest war damit die Müdigkeit behoben. Doch er musste sich bald eine Vampirin suchen. Es grenzte ohnehin an ein Wunder, dass er so lange durchgehalten hatte: Seine letzte Blutmahlzeit lag Monate zurück und war alles andere als erquicklich gewesen: eine schnelle, schmutzige Angelegenheit mit einer Angehörigen seiner Spezies, die äußerst versiert

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