Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sohn der Verdammnis: Die Chronik der Erzengel. Roman (German Edition)

Sohn der Verdammnis: Die Chronik der Erzengel. Roman (German Edition)

Titel: Sohn der Verdammnis: Die Chronik der Erzengel. Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wendy Alec
Vom Netzwerk:
nicht so, als wäre ich verrückt. Du warst immer schon ein eingebildeter Fatzke. Sieh nur, was du Nick angetan hast.«
    Jason verdrehte die Augen und deutete auf das Grab.
    »Schhht! Nicht am Grab meines Vaters, hörst du? Und lass meinen Bruder aus dieser Sache raus, ja?«
    Julia richtete sich auf und sah ihm ins Gesicht. Langsam nahm sie die Brille ab. Ihre Augen waren rot gerändert, die Mascara vom Weinen verschmiert.
    » Deinen Bruder … Und wie viel Zeit hast du in den letzten sieben Jahren mit deinem Bruder verbracht, Jason De Vere? Zwischen deinen ach so wichtigen Geschäften, deinen digitalen Konferenzen – und deinen verdammten neuen Satelliten?«
    Der Vikar blickte nun beide missbilligend an.
    »Nick hat versucht, dir etwas zu sagen. Frag mich nicht, warum er sich dich ausgesucht hat. Aber er hat’s nun mal. Er glaubte, dein Dad sei umgebracht worden. Es klang so, als stecke er in irgendwelchen Schwierigkeiten.«
    Jason senkte drohend die Stimme. »Das hier ist nicht eines deiner verfluchten Bücher, Julia. Menschen bringen einander nicht so einfach um.«
    »Lily sagt, er hätte dir eine seltsame Nachricht auf dem Anrufbeantworter hinterlassen.«
    »Er hat mich angerufen – das ist alles. Typischer Trick von Nick. Hörte sich an, als wär er auf einem Trip. Jetzt gib mir bitte diesen Brief, und dann lass es gut sein.«
    Julia funkelte ihn an, dann öffnete sie ihre weiße Lederhandtasche.
    »Er wurde in der Nacht, als er starb, in Frankreich abgeschickt.« Sie hielt ihm den mattweißen Leinenpapierumschlag entgegen. »Und er ist an mich gerichtet.«
    Jason runzelte die Stirn. Er nahm ihr den Umschlag aus der Hand und starrte verblüfft auf das aufgeprägte Wappen.
    Langsam drehte er den Brief um.
    »Er ist aus Mont-Saint-Michel.«
    »Natürlich ist er aus Mont-Saint-Michel«, blaffte Julia. »Nick war bei Adrian.«
    »Nein, das stimmt nicht!«, widersprach Jason.
    »Was soll das heißen, das stimmt nicht? Er hat mich angerufen, als er gerade mal fünfzig Kilometer vom Kloster entfernt war. Am Morgen, bevor er starb.«
    »Wann hat Nick dich angerufen?«, fragte Jason kalt. »Um welche Zeit?«
    »Kurz nach 10 . 00 Uhr meiner Zeit – britischer Zeit. Das heißt also, um kurz nach 11 . 00 Uhr seiner Ortszeit.«
    »Du irrst dich.« Jason drehte den Umschlag noch einmal um.
    »Ach ja?« Julia legte eine Hand auf die Hüfte. Ihr Blut kochte. »Tja, zufälligerweise kann ich beweisen, dass ich mich nicht irre, Jason De Vere.« Sie fischte in ihrer Tasche nach ihrem Handy, klappte es auf und scrollte nach unten. Wutentbrannt hielt sie es Jason hin.
    »Da steht’s. Genaue GPS -Koordinaten des Anrufers. Das ist in der Nähe von Mont-Saint-Michel, exakt dreiundfünfzig Kilometer entfernt. Zeit: 10 . 03 Uhr. Name des Anrufers: Nicholas De Vere.«
    »Dann muss er seine Absicht geändert haben«, räumte Jason widerwillig ein. »Adrian hat mir gesagt, Nick hätte ihn angerufen, etwas habe ihn aufgehalten. Er ist nie in Mont-Saint-Michel angekommen.«
    »Ach, komm, Jason. Er war nur fünfundsechzig Kilometer entfernt und direkt auf dem Weg dorthin.«
    »Du kennst Nick.« Jason zuckte die Achseln.
    »Ja, ich kenne Nick«, blaffte sie. »Er war direkt auf dem Weg dorthin. Und wenn er nicht da gewesen sein soll, wie ist er dann an den Umschlag gekommen?«
    Jason starrte auf das Mont-Saint-Michel-Wappen.
    »Ich nehme an, er hat ihn in der Tasche mit sich rumgetragen«, sagte sie sarkastisch. »Für alle Fälle.«
    »Was hat er noch gesagt?«
    Julia runzelte die Stirn.
    »Er war irgendwie …« Sie schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht, wie ich es sagen soll. Ernst. Sehr ernst. Er bat um Informationen. Über Onkel Lawrence’ Geburtsurkunde. Die Namen der Leute im Aufsichtrat von VOX .«
    »Im Aufsichtsrat von VOX ?« Jason starrte sie ungläubig an. »Mein Gott, Julia. Nick hat sich nie im Leben für Finanzdinge interessiert. Und er wollte eine Liste meiner Aufsichtsratsmitglieder? Er muss auf einem seiner Trips gewesen sein.«
    »Okay.« Julia hob die Hände. »Wie du willst. Da ist sein Brief. Lies ihn selbst. Aber ich will ihn zurück.«
    Jason drehte Julia den Rücken zu, nahm den Brief aus dem Umschlag und las, was dort geschrieben stand.
    »Er schreibt, man hätte ihm Aids ›verpasst‹«, murmelte er. »Auf meinem Anrufbeantworter hat er Ähnliches angedeutet …« Seine Stimme wurde sanfter, als er unbeholfen fortfuhr: »Schau, Julia, ich weiß, wie nahe ihr euch gestanden habt.«
    Er gab ihr den Brief

Weitere Kostenlose Bücher