Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sohn der Verdammnis: Die Chronik der Erzengel. Roman (German Edition)

Sohn der Verdammnis: Die Chronik der Erzengel. Roman (German Edition)

Titel: Sohn der Verdammnis: Die Chronik der Erzengel. Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wendy Alec
Vom Netzwerk:
gewaltiges Schaudern und Tosen brach los, als zuckende Blitze, Grollen und Donnerschläge von den Wänden des Thronsaals ausgingen und die gesamte Halle erbeben ließen. Der Thronsaal wurde in ein gleißendes Licht aus vielen Farben getaucht. Die Wände erstrahlten in einem tiefen, glimmenden Dunkelrot, das sich im nächsten Sekundenbruchteil in das weiche, gesprenkelte Blau einer Million brennender Saphire verwandelte. Ein Gleißen wie von Amethysten strahlte aus dem riesigen, kreisförmigen Regenbogen, als Jehovahs Thron herniederzusteigen begann.
    Michael hatte sich zu Boden geworfen. Seine Stirn war gegen die kristallenen Fliesen gepresst, und er zitterte am ganzen Leib.
    Jether neigte tief das Haupt. Sein Mund bewegte sich in Lobpreis und Anbetung, während Jehovah weiter durch die offene Kuppel herniederstieg. Die Heerscharen der Engel warfen sich nieder, als das große und schreckliche Tosen des Altvorderen die Halle erfüllte.
    Tausende Sonnen und Myriaden Monde aus Millionen über Millionen Galaxien verwoben sich zu einem lebenden, pulsierenden Gewebe des Kosmos, der Jehovahs Sein umhüllte. Und immer noch stieg Jehovah hernieder. Aus jedem der Millionen Sterne, die von dem lichterfüllten Mantel Seiner Herrlichkeit ausstrahlten, erklangen Lichtwellen, die sich durch alle Universen fortpflanzten – eine unaufhörliche Woge des Klangs.
    Und immer noch stieg der Altvordere hernieder.
    Das strahlende weiße Licht des Saales verwandelte sich in ein blendendes amethystenes Gleißen, das zu einem glimmenden Smaragdgrün und dann zu einem kräftigen Saphirblau wurde – die Farben des Lichts, das sich in Jehovahs Mantel brach. Und während Jehovah herniederstieg, senkte sich der Regenbogen mit ihm herab. Er schien sich durch das ganze Universum zu erstrecken.
    Vor Jehovahs Thron brannten sieben Fackeln dreißig Klafter hoch, wie sieben Säulen des blendenden weißen Feuers der Heiligkeit, und inmitten jeder Fackel waren die flammenden Kohlen des Geistes Jehovahs – Seine Augen.
    Und immer noch stieg der Thron Seiner Herrlichkeit mit Ihm hernieder. Als er sich herabsenkte, wurde der Boden des Thronsaals wie Quecksilber. Anschließend verwandelte er sich von flüssigem Metall in ein Meer, das einem lebenden, atmenden Saphir glich, durchscheinend und ohne Fehl. Ohrenbetäubende Donnerschläge erschütterten den Saal, und es war, als ob die Atome der Wände selbst pulsierten.Und als der Donner nachließ, liefen blaue Blitze, von weißem Feuer durchzuckt, durch den Mantel des Altvorderen und erleuchteten in ihrem Lauf das Universum.
    Jehovahs Antlitz war den Blicken vorborgen, von brennenden Wolken verhüllt, doch über Seinen Gewändern – an der Stelle, wo Sein Haupt sich erhob – erstrahlte ein Licht, heller als tausend gleißende Sonnen.
    Jehovah: der Eine, vor dessen Allmacht und Majestät alle Himmel und Galaxien sich neigten. Der Eine, dessen Haupt und Haar weiß wie Schnee waren vom Widerschein Seiner Herrlichkeit. Er, dessen Augen wie Flammen lebendigen Feuers lohten ob der Kraft Seiner mannigfaltigen Einsichten und Seines unendlich großen Mitgefühls.
    Denn Seine Schönheit war unbeschreiblich. Seine Gnade und Sein Erbarmen kannten keine Grenzen.
    Und so war Er als Einer im Thronsaal zugegen. Und zugleich als Drei.
    Denn die Einheit der Drei war unteilbar und unauflöslich.
    Und als der Thron und Er, der darauf saß, herniedergestiegen waren, wurden durch die dichten, lichterfüllten Schleier der Herrlichkeit Jehovahs Hände sichtbar.
    In Seiner Rechten hielt Er eine große Buchrolle aus Leinenpergament, von der ein helles weißes Licht ausging.
    Gabriel starrte voll Staunen auf die Schriftrolle.
    »Es ist die Rolle aus der Lade des Menschengeschlechts«, flüsterte er, als er auf die lebende, glühende goldene Schrift blickte, welche die gesamte Buchrolle bedeckte.
    Die alte Engelsschrift erglänzte in unterschiedlichem Licht, wechselte von Hebräisch über Griechisch zu Arabisch und weiter zu zehntausend Sprachen – sowohl der Engel als auch des Menschengeschlechts. Die Rolle war mit Sieben Siegeln aus reinem Gold verschlossen, von denen ein jedes in der Mitte einen großen, ungeschliffenen Diamanten trug.
    Alle – außer dem Ersten Siegel. Das Erste Siegel hatte keinen Diamanten, sondern einen dunkelroten Stein aus Sarder.
    Michael erhob sich von dem kristallenen Boden. Er zitterte immer noch. Er sah zu Gabriel hinüber.
    »Das Grundbuch der Welt, in dem die Besitzrechte der Erde verzeichnet

Weitere Kostenlose Bücher