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Sohn der Verdammnis: Die Chronik der Erzengel. Roman (German Edition)

Sohn der Verdammnis: Die Chronik der Erzengel. Roman (German Edition)

Titel: Sohn der Verdammnis: Die Chronik der Erzengel. Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wendy Alec
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merken, dass die Entrückung überhaupt stattgefunden hat«, meinte er lässig.
    Die eisernen Türen des Fahrstuhls begannen sich zu schließen, während Charsoc fortfuhr: »Das Verschwinden der ›Christen‹ wird nicht die geringste Beachtung finden angesichts der verheerenden Folgen einer Naturkatastrophe und der nachfolgenden Pandemie, die Abermillionen von Menschen das Leben kosten wird.«
    Er tippte zu einem ironischen Salut mit zwei Fingern gegen die Schläfe.
    »Wie man in einigen Sektoren dieses Planeten sagt …«, schloss er, »... einen schönen Tag noch.«
    Jether sah dem Aufzug nach, als er in die Tiefe fuhr.
    Er zögerte einen Moment, als hätte er etwas gehört, bevor er sich seinem Diener zuwandte. »Obadiah, halte hier die Stellung, bis ich zurückkehre.« Er machte das Zeichen des Kreuzes. »Ich habe etwas Dringendes zu erledigen.«

XXXV
DOSSIERS SECRETS DU PROFESSEUR
     
     
     
    Belgrave Square –
Knightsbridge, London
     
     
    J ason stieg aus dem Armeelastwagen und dankte dem Leutnant laut und Adrian im Stillen dafür, dass man ihm eine Ausnahmegenehmigung erteilt hatte. Auch wenn der Londoner Vertrag vor sechs Monaten unterzeichnet worden war, gab es immer noch die 2023 verhängten Ausgangssperren. Es war erst 21 . 05 Uhr, aber auf den Straßen um den Belgrave Square traf man keine Menschenseele mehr an. Jason ging auf die Eingangstür zu. In der hell erleuchteten Halle wartete Maxim auf ihn.
    »Master Jason«, sagte Maxim und rang besorgt die Hände. »Wie geht es Madam Lilian?«
    »Ihr Zustand ist stabil«, antwortete Jason und trat ein. »Doch sie ist immer noch auf der Intensivstation.« Er zog sein Jackett aus und reichte es Maxim. »Wir können jetzt nur noch warten.«
    Er löste seinen Kragen und rollte die Hemdsärmel auf.
    »Master Adrian hat gegen Mittag von Babylon aus angerufen«, teilte Maxim ihm mit.
    »Ich habe vom Krankenhaus aus mit ihm telefoniert«, gab Jason zurück. Er sah auf seine Uhr. »Er sollte jetzt jede Minute landen … Mutter ist zäh, Maxim. Die Ärzte meinen, sie würde es schaffen.«
    »Zäh wie ein alter Stiefel«, pflichtete Maxim bei und zog ein Taschentuch aus seiner Jacketttasche. Er tupfte sich die Augen ab und putzte sich dann mit lautem Trompeten die Nase.
    Jason öffnete die Tür zum Salon. »Mutter redet ein wenig wirr, Maxim«, sagte er leise. »Sie hat davon gefaselt, man habe ihr ein Baby weggenommen.« Er blickte den alten Butler eindringlich an und seufzte. »Maxim …« Er zögerte. »Nach Nicks Tod hat mir Weaver, Nicks alter Schulfreund, eine Chipkarte mit Informationen geschickt, die Nick ihm kurz vor seinem Tod per Mail zukommen ließ. Es war eine Kopie eines Briefes von meinem Vater. Und ein paar andere Dokumente. Ich habe sie St. Cartier in Verwahrung gegeben.« Er ließ Maxim nicht aus den Augen. »Sie haben meinen Vater gekannt. Ihn gut gekannt. Ich war damals noch zu jung, als dass mir irgendetwas aufgefallen wäre … und zu unbedarft. Gab es jemals Grund zu der Annahme, dass Dad in irgendwelche Dinge verwickelt war … irgendetwas Geheimes?«
    Maxim sah Jason eine lange Zeit schweigend an, ehe er das Wort ergriff. »Es kam mir zu Ohren, dass Master James ein langjähriges Mitglied einer Geheimgesellschaft der Elite war, Master Jason. Ich wurde einst ungewollt Zeuge einer Auseinandersetzung zwischen Master James und Madam Lilian. Dabei hörte ich leider mehr, als mir zustand.«
    »Und …?«
    »Es ging um Ihren Großvater, Julius De Vere.«
    »Julius? Er hielt sich immer bedeckt.«
    »Der Vater unterschied sich sehr vom Sohn«, berichtete Maxim mit leiser Stimme. »Es gab Dinge, die Master James tun musste, von denen er glaubte, sie liefen seinen moralischen Grundsätzen zuwider. Er hasste sich dafür, dass er daran Anteil hatte. Er hat es nur getan, um sicherzustellen, dass Ihnen und Ihren Brüdern nichts geschehen würde. Und damit Sie von ihnen frei sein sollten. Das ist alles, was ich weiß.«
    »Danke, Maxim.« Jason stand da und dachte nach. Es war nicht die Antwort, die er hatte hören wollen.
    »Maxim, was war das für ein Termin, den Mutter in der Wimpole Street hatte?«
    »Alles, was ich weiß, ist, dass sie sich gestern Morgen ein Taxi genommen hat. Sie wollte keinen Chauffeur. Sagte, es wäre privat; sie müsse in eine Bibliothek. Ich hätte es Ihnen gleich sagen sollen.«
    »Sie haben alles richtig gemacht, Maxim. Gehen Sie jetzt zu Bett. Ich werde aufbleiben, für den Fall, dass ein Anruf vom Krankenhaus kommt.«
    Maxim

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